Verdi ruft zum Warnstreik auf. Gerade sind noch die Narren auf den Straßen in der Region unterwegs, beansprucht die nächste Zunft die Straße für sich: Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sollen ihrem Unmut öffentlich Luft verschaffen.
„Nach zwei Verhandlungsrunden liegt bis dato noch kein Angebot der Arbeitgeberseite vor“, sagt Thomas Weisz. „Es gibt nur den Hinweis, dass nichts möglich sei.“ Der Gewerkschaftssekretär ist in der Region für den Bereich Öffentlicher Dienst zuständig.
Jetzt steht für 13. März die dritte Verhandlungsrunde an. „Es geht darum, Druck in Richtung des Arbeitgeberverbands zu entwickeln“, sagt Weisz, der in Konstanz und Villingen-Schwenningen für Verdi unterwegs ist.
Wer am Donnerstag streikt
Aufgerufen zum Warnstreik am Donnerstag, 6. März, sind die Beschäftigten der Gemeinden und Städte sowie des Landratsamtes in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und Rottweil. „Um 8 Uhr ist die Streikgelderfassung auf dem Villinger Münsterplatz“, sagt Weisz.
Die Region ist für die Gewerkschaft offenbar für große Bedeutung, denn: „Um 10 Uhr findet dann eine Kundgebung mit Hanna Binder statt, der stellvertretenden Landesleiterin von Verdi.“
Wann die Beschäftigten streiken
Die Bürger müssen sich auf umfassende Einschränkungen vorbereiten. Der Streikaufruf gilt ganztags von Dienstbeginn bis Dienstende. „Je nachdem wie jemand arbeitet“, erklärt Gewerkschaftssekretär Weisz. Das können höchst unterschiedliche Zeiten sein, schließlich gehen Mitarbeiter der Rathäuser ebenso in den Ausstand wie die der Bauhöfe, Kindergärten oder der Agentur für Arbeit.
Nicht betroffen sind in Schwarzwald-Baar-Heuberg die Kliniken, obwohl sie einen wichtigen Teil der Tarifforderungen ausmachen.
„Wir planen da langfristig und schauen vorab, was jeweils möglich ist. Aber die Forderungen für die Kliniken ist nicht außen vor, es gibt ja viele punktuelle Streiktage“, erklärt Weisz.
Wissenswertes zu den Tarifverhandlungen
Was genau fordert Verdi?
Kern der Tarifverhandlungen ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer achtprozentigen Lohnerhöhung – mindestens aber 350 Euro mehr. „Das ist zentral, denn es soll für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst gelten“, sagt Weisz. Hinzu kommen drei zusätzliche freie Tage.
Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Für die Beschäftigten in Krankenhäusern geht es um eine Absenkung der Arbeitszeit sowie Zulagen für Nacht- und Wechselschichten. Ähnliche Forderungen für den Bereich des Rettungsdienstes spielen für die Region eher keine Rolle, da es im Verdi-Bezirk dabei keine kommunalen Beschäftigten gebe.