Die erste Gruppe von den Philippinen ist bereits eingetroffen. Auch dieses Jahr kommen wieder internationale Pflegekräfte ins Schwarzwald-Baar-Klinikum.
Mit einem sogenannten Anerkennungspraktikum können sich ausländische Pflegekräfte in Villingen-Schwenningen auf die Arbeit im Gesundheitswesen hier in Deutschland vorbereiten.
Bereits seit 2022 werden regelmäßig neue Pflegekräfte aus dem Ausland in der Klinik zwischen Villingen und Schwenningen fit für die Berufstätigkeit in Deutschland gemacht.
In der Doppelstadt werden nicht nur die fachlichen Kenntnisse der Praktikanten vervollständigt, erklärt Sandra Adams, Pressesprecherin des Schwarzwald-Baar-Klinikums.
Sprache nicht einzige Herausforderung
Unter anderem gilt es, die Kenntnisse der deutschen Sprache auf das nötige Niveau zu heben, um hierzulande arbeiten zu können. Deshalb gehört auch ein Sprachkurs dazu.
Erst wenn sie ihr Sprachzertifikat erworben haben, werden die internationalen Fachkräfte vom Regierungspräsidium für die Arbeit im medizinischen Umfeld in Deutschland vollständig zugelassen werden.
Doch die internationalen Praktikanten werden nicht nur in der Sprache geschult. Das sei nicht immer einfach, erklärt Sandra Adams: „Die Einarbeitung und Integration von ausländischen Pflegekräften ist hinsichtlich sozialer, kultureller und fachlicher Aspekte herausfordernd.“

Individuelle Praxisanleitung
Um es den Neuankömmlingen so einfach wie möglich zu machen, hat das Schwarzwald-Baar-Klinikum ein umfangreiches Programm erarbeitet. Ein Teil des Konzepts ist laut Sandra Adams beispielsweise eine individuelle Praxisanleitung.
Hierfür werden praxiserfahrene Mitarbeiter des Klinikums als Praxisanleiter für die Anerkennungspraktikanten freigestellt. „Das Programm hat sich sehr bewährt“, sagt die Krankenhaussprecherin.
Paten helfen bei der Integration
Darüber hinaus gibt es ein Patensystem innerhalb des Anerkennungspraktikums. Jeder Praktikant bekommt einen Paten, der ihn oder sie bei der Eingewöhnung hilft und als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Diese Paten sind Mitarbeiter des Krankenhauses, die die internationalen Pflegekräfte beispielsweise bei Behördengängen begleiten oder ihnen helfen, sich in der Region zurechtzufinden.
Bleiben die Kräfte auch im Krankenhaus?
In diesem Januar 2024 ist bereits die fünfte Gruppe an internationalen Pflegekräften in Villingen-Schwenningen angekommen. Sie kommen von den Philippinen und sollen, so das Ziel, auch danach am Kreisklinikum arbeiten.
„Natürlich ist die Idee, dass die ausländischen Pflegefachkräfte im Anschluss an das erfolgreiche Anerkennungsverfahren im Schwarzwald-Baar Klinikum bleiben und unsere Pflegeteams verstärken“, wie Sandra Adams erklärt.
Und das funktioniere. Seit dem Beginn des Projekts haben laut Adams 29 Pflegekräfte aus dem Ausland ihr Anerkennungspraktikum im Schwarzwald-Baar-Klinikum begonnen. 15 von ihnen haben das Praktikum bereits absolviert und ihre deutsche Berufsurkunde erhalten. 14 Personen befinden sich derzeit im Praktikum.
Das Projekt ist ein Erfolg
Die angeworbenen Fachkräfte bleiben im Klinikumsbetrieb. Daher bewertet das Schwarzwald-Baar-Klinikum ihr Projekt als erfolgreich.
Lediglich zwei Mitarbeiter seien aus persönlichen Gründen wieder in ihr Herkunftsland zurückgereist, so Sandra Adams: „Alle anderen sind hier.“
Da überrascht es nicht, dass auch die internationalen Pflegekräfte, die jetzt in der Klinik zum festen Teil des Teams gehören, das Projekt laut Adams positiv bewerten.
Im ganzen Land werden Pflegekräfte gesucht
In ganz Baden-Württemberg fehlt es an Pflegefachpersonal. Daher fördert auch das Gesundheitsministerium das Anwerben internationaler Pfleger um den Personalmangel zu bekämpfen.
Laut Gesundheitsministerium wurden im Jahr 2021 rund 1800 ausländischen Pflegekräften ihre Berufsausbildung anerkannt. Um den Berufsstand zu fördern, wird im Auftrag der Landesregierung eine Landespflegekammer gegründet. Hierzu werden derzeit Pflegekräfte kontaktiert und registriert.