Abseits der Öffentlichkeit blüht in Mönchweiler das ehrenamtliche Engagement. In der Gemeinde spielt sich dies vor allem in den Vereinen ab. Am Beispiel des Einsatzes zweier berufstätiger Frauen wird dies deutlich.

Die junge Feuerwehrfrau Lea Wimmer

Frauen in der Feuerwehr gehören in Mönchweiler heute zum gewohnten Bild. Eine von aktuell sieben aktiven Frauen ist Lea Wimmer. Die 21-Jährige bringt ihre gesammelte Energie ein. Sie ist Trägerin des Leistungsabzeichens in Silber und hat die Prüfung zur Atemschutz-Geräteträgerin bestanden. Und sie ist erst 21 Jahre alt.

Die Tochter des Kommandanten Gerd Wimmer spricht ruhig und überlegt. Die Atemschutz-Einsätze seien herausfordernd. „Bis zu 45 Kilogramm an Ausrüstung kann man hier dabei haben.“ Bei den zwei großen Hausbränden im Ort war sie 2023 dabei.

Lea Wimmer von der Feuerwehr Mönchweiler.
Lea Wimmer von der Feuerwehr Mönchweiler. | Bild: Trippl, Norbert

Lea Wimmer arbeitet im Kindergarten im Königsfelder Ortsteil Weiler als Erzieherin. In Mönchweiler widmet sie sich als Leiterin der Jugendfeuerwehr der Entwicklung einer 13-köpfigen Gruppe. „Wir haben da viel Spaß“, sagt sie und fügt im selben Atemzug an: „Ohne meine Stellvertreterin würde ich das aber nicht schaffen.“

Sie wohnt noch zuhause und wenn nachts der Alarm runtergeht, dann startet dort nicht nur Kommandant Gerd Wimmer: Außer Lea rückt dann auch Schwester Vanessa mit aus. Wie bedeutsam ist das gute Zuhause? „Es funktioniert nicht, wenn Familie und Freunde nicht hintendran stehen.“

Dass sie der Vater als 15-Jährige von der Feuerwehr überzeugt habe, erzählt sie mit einem Lächeln. Dass sie ihr Wirken hier heute wieder aufgeben könnte, ist für sie „ausgeschlossen“. Ihre Gruppe von Jungs und Mädchen steht bei ihr ganz oben. Dass sie anderen Menschen mit ihren Einsätzen im Ernstfall hilft, ist für sie wichtig.

Was bei ihr von anderen zurückkommt als Anerkennung? „Ich bin in der Gruppe akzeptiert, wir haben hier eine super Kameradschaft“, antwortet sie. Die alte Männerwelt im Gerätehaus – in Mönchweiler ist das passé.

Lea Wimmer ist mit Freude Feuerwehrfrau in Mönchweiler.
Lea Wimmer ist mit Freude Feuerwehrfrau in Mönchweiler. | Bild: Trippl, Norbert

Lea Wimmer spricht betont von „einem Hobby“, das sie als Feuerwehrfrau habe: „Wir sind keine Berufsfeuerwehr.“ Wie wichtig es ihr aber damit ist, deutet sich in ihren Schilderungen an: Im Ernstfall könne sie mit einem Kameraden zusammen auch eine erwachsene Person aus einem Zimmer tragen. „Wir haben das probiert mit einem 80 Kilogramm schweren Mann, es hat geklappt.“

Ihr nächstes Freizeit-Ziel ist derzeit etwas rein Sportliches. Als passionierte Läuferin peilt sie den Start beim Bräunlinger Marathon an.

Lena Ummenhofer und das Turnen auf dem Pferd

Bei ihr lernen Kinder und Jugendliche fürs Leben. Lena Ummenhofer bietet beim Reiterverein in Mönchweiler ehrenamtlich Voltigieren an. Übersetzt heißt das: Turnen auf dem Pferd. Teamgeist, Verantwortung übernehmen, führen und sich führen lassen, Koordination oder auch das Einhalten wichtiger Regeln würden durch diesen Sport vermittelt.

Vor allem aber seien es die Freude an Bewegung und Körperbeherrschung sowie das Pferd als Fixpunkt, was den Trainingsbetrieb einmal die Woche für 90 Minuten bei ihr attraktiv mache. Regeln sind bedeutsam: Etwa: „Nie hinter das Pferd stehen.“ Die Tiere sähen das nicht. Man sollte sie nicht erschrecken.

Lena Ummenhofer vom Reiterverein Mönchweiler.
Lena Ummenhofer vom Reiterverein Mönchweiler. | Bild: Trippl, Norbert

Die Sorge ums Pferd präge die Heranwachsenden überdies, führt sie weiter aus. „Die Kinder bringen Äpfel, Karotten oder auch mal trockenes Brot mit und verfütterten dies.“ Für 30 Euro im Monat begeisterten sich vor allem Mädchen und junge Frauen für das Angebot.

Anmut und Körperbeherrschung prägen das Voltigieren. Balance- und Kraftübungen seien auf dem Pferderücken gefragt. Wem dort ein krasser Fehler unterläuft, der fällt tief. Die Pferde mit viel Platz auf dem Rücken seien meist auch sehr groß. „Junge Menschen fallen noch weitgehend schadlos, ältere nicht mehr.“ Auch deshalb führt sie selbst die Pferde mittlerweile auf den kleinen Runden im sogenannten Zirkel an der Leine.

Lena Ummenhofer vom Reiterverein Mönchweiler. Neben ihrem Haus finden die Tiere herrliche Wiesen. Hier läuft Alfi an der Voltigier-Leine.
Lena Ummenhofer vom Reiterverein Mönchweiler. Neben ihrem Haus finden die Tiere herrliche Wiesen. Hier läuft Alfi an der Voltigier-Leine. | Bild: Trippl, Norbert

Die prächtigen Tiere können bei Lena Ummenhofer daheim hinter dem Haus weiden und auch Trainingsrunden laufen. Es gehe bei ihr nicht um Höchstleistung, sondern vielmehr um Breitensport. „Individuelle Stärken kann hier jeder einbringen“, betont sie und fügt hinzu, „wie anstrengend eine tatsächlich Einheit sein kann“. Schon das Stehen auf dem seine Runden absolvierenden Pferd gilt als höchst anspruchsvoll. Die ausgestreckten Arme der Sportler diesen dabei dem Halten des Gleichgewichts.

Die Grund- und Hauptschullehrerin erklärt, wie sie mit Körpersprache das Pferd steuert, während es seine Runden dreht: „Mache ich einen Schritt nach vorne, wird es langsamer, gehe ich zurück, beschleunigt es etwas. Mit dem Zupfen an der Leine bereite ich das Tier darauf vor, dass jetzt ein neues Kommando kommt. Das heißt für das Pferd, das vor sich hin trabt: Pass auf.“

Die Mutter zweiter Kinder beteiligt sich auch am Ferienprogramm in Mönchweiler. Erfahrene Erwachsene sichern dann die Pferde auf beiden Seiten bei den Runden ab. „Es ist noch nie etwas passiert“, sagt sie und klopft auf den Tisch.

Mönchweiler in Zahlen, Daten, Fakten

Fläche in ha: 956

Einwohner: 2803

Einwohner pro km²: 293

Durchschnittsalter: 46,5

Miete pro qm: 6,06

Wohnung Kaufpreis pro qm in Euro: 2334,56

Haus Kaufpreis pro qm in Euro: 3216,84

Auspendler: 1358

Einpendler: 1449

Bildung: Grundschule (1), Gemeinschaftsschule (1)

Bautätigkeiten: Derzeit gibt es 15 Grundstücke für Einfamilienhäuser, 15 Einheiten für Reihenhäuser, acht Einheiten für Doppelhäuser und drei große Grundstücke für den mehrgeschossigen Wohnbau, so Sebastian Duffner vom Hauptamt.

Bild 5: So machen wir Mönchweiler besser
Bild: Kerstan

Fernverkehr: nein

Regionalbahn: nein

Nahversorgung: Supermarkt, Bäckerei

Schwimmbäder: nein

Gastro: ja

Hausärzte: 2

Pflegeheime/Seniorenzentren : Ja, Betreutes Wohnen und Wohngemeinschaft

Kitaplätze: U3: 25 Betreuungsplätze, alle belegt, Betreuungsquote bei rund 40 Prozent; Ü3: 90 Plätzen, davon 86 belegt, Betreuungsquote bei über 70 Prozent und eine neue Kleingruppe mit maximal 12 Plätzen ist geplant.

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