Der Tannheimer Benjamin Kienzler hatte am Mittwochabend zusammen mit Bürgern aus Brigachtal über die sozialen Netzwerke zu einem Autokorso anlässlich des Besuchs des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Eberhard Zorn, in der Tannheimer Nachsorgeklinik aufgerufen. Zahlreiche Menschen waren dem Aufruf gefolgt und so schlängelten sich rund 60 Autos an der Nachsorgeklinik vorbei. Hintergrund des Besuchs von Eberhard Zorn ist die geplante Erweiterung des Standortübungsplatzes für das Jägerbataillon 292 im Weißwald bei Brigachtal-Überauchen und Tannheim und die Sorge der Klinik vor Lärmbelästigung.

Sowohl Tannheim als auch Brigachtal befürchten Lärm und Schmutz durch die gepanzerten Fahrzeuge, die im Weißwald Gefechtsübungen durchführen sollen. Außerdem dürfte auch die eingesetzte Übungsmunition einigen Lärm verursachen.
Mit mehreren tausend Unterschriften haben sich die Bürger in einer Petition an die Bundesregierung gewandt, um die Pläne der Bundeswehr an diesem Ort zu verhindern. Besonders von den Nachtübungen und Tieffliegerscheinangriffen, die laut Aussage der Bundeswehr auf der Agenda stehen, werden Ruhestörungen befürchtet.
Auch die Funktion als beliebter Naherholungswald sehen die Gegner des erweiterten Standortübungsplatzes gefährdet.


Unter den Korso-Teilnehmern waren auch Gemeinderäte aus Brigachtal auszumachen. Alle Beteiligten hielten sich an die Corona-Vorgaben und unterließen wegen de Ruhebedürfnisses der Patienten der Nachsorgeklinik auch das sonst so beliebte Hupen.
General Zorn sowie Ortsvorsteherin Anja Keller und die beiden Klinikgeschäftsführer Roland Wehrle und Thomas Müller beobachteten den Korso und die teilweise mit sehr phantasievollen Plakaten versehenden Fahrzeuge vor dem Eingang der Klinik. Angesichts des friedlichen Verlaufs der Protestaktion beschränkte sich das gute Dutzend Polizeikräfte auf die Regelung des Verkehrs rund um den Konvoi.
