Doch mag man sich fragen ist Paartanz heute überhaupt noch in? Ist der Zusatzunterricht am Freitagnachmittag für die Jugendlichen erstrebenswert? Oder hängst die Schule nur an einer alten Tradition? Die Frage der Schüler und der Gäste beim Tanzabschluss ist eindeutig und Konrektorin Sibylle Streibel brachte es auf den Punkt “Der Tanzabschluss ist nach wie vor ein schulisch-kulturelles Ereignis was die volle Festhalle zeigt. Die Schüler sind in ihren Ballkleidern und High-Hells, sowie Anzug oder Fliege kaum wiederzuerkennen“.
Doch es ist nicht nur dieser positive Eindruck der Erwachsenen, der auch von Tanzlehrer Kersten Steinbach belegt wird „viele Schüler haben sich über die neuen Medien noch weitergebildet und zeigen heute Figuren wie Brezeln oder Schmetterling“. Auch sonst bewegten sich die Jugendlichen schonsehr gekonnt übers parket bei Live-Musik von „Holiday“, die Walzer, langsamer Walzer, Disco-Fox, Cha-Cha-Cha, Rumbo oder Jive spielten.
Die Schüler fühlten sich offensichtlich wohl, was auch die Eltern und Großeltern ansteckte sich aufs Tanzparket zu begeben. Auch das Servicepersonal der Klasse 9b erstaunte mit ihrem Show-Tanz und die Tanzschüler setzten als Endpunkt einer mehr als gelungenen Veranstaltung mit ihrer Lincedance-Aktion noch einen weiteren Höhepunkt ihres Tanzvergnügens.
Schon damit demonstrierten die Jugendlichen, dass diese Tanz-AG in und beliebt ist.
„Obwohl es keine Pflicht ist, sind fast alle Entlassschüler mit dabei,“ freut sich Rektorin Silke Keller. „Dieser Unterricht macht richtig Spaß. Ich freue mich nun beim Tanzabschluss mit meiner Mutter tanzen zu können, erklärt Jan Jehle. Sein Kollege Marvin Kramer ergänzt „hier lernen wir auch die anderen Schüler aus der Parallelklasse besser kennen“. Seit zwei Jahren ist Oleksii Panchenko aus der Ukraine in Löffingen, „Ich freue mich wahnsinnig, habe richtig Spaß und Tanzen ist eine wichtige Kultur“.
Interessanterweise gäbe es für Schüler mit Migrationshintergrund keinerlei Bedenken wegen des Tanzens, informiert Rektorin Keller. Wir haben zwei Mädchen, die nicht gerne mit Jungs tanzen, deshalb bilden diese beide ein Tanzpaar“, unterstreicht“ Tanzlehrerin“ Corinne Knittel. Auf jeden Fall wird Elias Geng das Gelernte an Fastnacht umsetzten und auch Paul Kühn, weiß genau wo er mit dem Gelernten auf sich aufmerksam machen kann. „Tanzen bedeutet nicht nur Bewegung nach der Musik, sondern auch führen und führen lassen“ sagt Kersten Steinbach. „Da muss man auch lernen sich führen zu lassen, los zu lassen und zu vertrauen“, so Emilia Hettich Ihre Kollegin Marie Mutzbauer kann dies nur bestätigen „tanzen ist weit aus mehr als Bewegung und der Spaß dabei ist richtig groß.
Schülersprecherin Elisa Herr aus Unadingen sieht im Tanzkurs viele Vorsteile, „man tanzt ja auch an Hochzeiten und Festen und jetzt vor allem an Fastnacht. Für Lea Kramer ist der Tanzunterricht kein Muss, sondern Spaß, „natürlich könnte ich am Freitagmittag auch was anderes machen, aber ich hätte nicht diesen Tanzunterricht verzichten wollen.
„Hier im Tanzkurs wird nicht nur Tanzen gelernt, sondern auch eine gewisse Etikette“, so Tanzlehrerin Corinne Knittel. Beides sind eigentlich Pädagogen, geben aber ihre Leidenschaft zum Tanzen gerne an die Schüler weiter. „Wir leiben das Tanzen und machen ständige private Tanzkurse mit unsrem Partner damit wir up-to-date sind“, so Corinne Knittel. Ihr Kollege Kersten Steinbach brachte den Jungs bei, wie man eine Rose überreicht und auch den richtigen Tanzabstand einhält. “Mein Papa denken heute noch an den Tanzabschluss mit der Rose“, verrät Schulsprecher Robin Wider, der ebenso wie seine Schulsprecherkollegin Elisa Heer zur Tanzgruppe gehört.
„Dann lassen Sie mal die Sohlen glühen“, so der Appell von Sibylle Steidle, die mit Kollegen Kersten Steinbach zusammen mit Eltern und Schülern selbst eine heiße Sohle aufs Parkett legte.
