Am 10. Januar hatte die Drive-In-PCR-Abstrichstelle unterhalb des Rathauses ihren Betrieb aufgenommen. Bereits eine Woche zuvor gab es einen Testlauf. Mehrere St. Georgener Hausarztpraxen betreiben seither die temporär eingerichtete Stelle gemeinsam. Damit sollen Personen mit Symptomen, die auf eine mögliche Coronainfektion deuten, aus ihren Praxen ferngehalten werden. Durch die Terminvereinbarung über das Internet sollen zudem die Telefonanlagen in den Praxen deutlich entlastet werden.
Tests bald nicht mehr für jeden
Eine erste Bilanz nach gut drei Wochen zeigt: Etwa jeder zweite der bislang rund 270 in der Drive-In-Abstrichstelle durchgeführten PCR-Tests (Stand Mittwoch, 2. Februar) ist positiv. Und: Künftig bekommt nicht mehr jeder, der den Test-Drive-In anfährt, automatisch einen PCR-Test.
Warum das so ist, erklärt Boris Burcza. Er ist Arzt in der Gemeinschaftspraxis von Johannes und Charlotte Probst sowie Herta Potschaske, und einer der Ärzte, die regelmäßig Abstriche an der Drive-In-Station nimmt. Er erläutert den Ablauf: „Es kommen immer mehr Personen, um sich testen zu lassen. Und wir bekommen weniger PCR-Tests zur Verfügung gestellt.“
Priorisierung notwendig
Auslastungsgrenzen von Laboren zwingen zur Priorisierung. Deshalb müssen er und seine Kollegen ab sofort genau abwägen, ob die geschilderten Symptome ausreichen, um einen PCR-Test zu machen. Das führt schon auch mal zu Diskussionen mit den Patienten.

Für die ist der Weg zum PCR-Test zunächst relativ komfortabel. Personen fahren mit ihrem Auto direkt vor die Teststelle und können im Auto sitzen bleiben, während der behandelnde Arzt zunächst die Sauerstoffsättigung über den Finger misst und die Krankheitssymptome wie Fieber, Husten, Halsschmerzen und dergleichen ab. Anhand der geschilderten Symptome und Parameter entscheidet der Arzt, ob er einen PCR-Test macht oder nicht.
QR-Code und Ergebnis
Erfolgt der Test, nimmt der Arzt den Rachen- und Nasenabstrich bei den im Fahrzeug sitzenden Personen vor. Danach bekommen die getesteten Personen einen QR-Code überreicht, mit dem sie ihr Testergebnis etwa 24 Stunden später über die Corona-Warn-App auf dem Smartphone abrufen können.

An der Drive-In-Abstrichstelle beteiligen sich nicht alle St. Georgener Hausärzte. Einige von ihnen haben es vor, beziehungsweise jetzt schon in ihren Praxen eigene PCR-Abstrichbereiche eingerichtet. So wie Thomas Schilling. Auf Anfrage teilt er mit, dass die Zahl der PCR-Abstriche aufgrund der steigenden Zahlen ständig mehr werden.