Auf die Bürger der Doppelstadt kommt nächstes Jahr wieder einiges zu an Neuem und Spannenden, vielleicht auch Ärgerlichem: Festivitäten verschiedener Art, neue Baustellen und Umleitungen, politische Entscheidungen von größerer Tragweite und so mancher kulturelle Höhepunkt. Hier eine kleine Übersicht, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Ausstellung
Mit einem fastnachtshistorischen Highlight beginnt das Neue Jahr im Franziskaner Museum. Die Ausstellung „Familiengeheimnisse. De Narro un si ganz Bagasch“, wird am Samstag, 11. Januar, um 19 Uhr im Franziskanermuseum eröffnet. Die Ausstellung in Kooperation mit der Historischen Narrozunft dauert bis 29. März, die Verantwortlichen rechnen mit über 5000 Besuchern.

Große Feiern
Das große Zähringer Narrentreffen, das vom 24. bis 26. Januar in Freiburg im Üechtland (Schweiz) stattfindet, wird auch von Narren aus der Zähringerstadt Villingen besucht. Mit zahlreichen Bussen fahren Mitglieder der Hexenzunft und zahlreicher kleinerer Vereine in die Westschweiz. Eine der größten Schlager-Tourneen Deutschlands macht am 12. März Halt in der Neuen Tonhalle in Villingen und hat bekannte Hits sowie schillernde Top-Stars der deutschen Schlager-Szene im Gepäck. Mit dabei sind laut Ankündigung G.G: Anderson, Ireen Sheer und Patrick Lindner.
Kräftig gefeiert werden soll im Frühjahr in den Innenstädten von Schwenningen und Villingen. Die Schwenninger feiern nach vierjähriger Bauzeit die Fertigstellung des Marktplatzes für neun Millionen Euro, die Villinger die nach zwei Jahren Bauzeit sanierte Rietstraße, die rund 6,5 Millionen Euro gekostet hat. Voraussichtlicher Festtermin hier ist Anfang April. Partystimmung pur ist im Sommer angesagt. Drei Tage, vom 17. bis 19. Juli 2020, heißt es „9 am Münster„. Die bewährten großen Vereine Villingens haben sich erneut formiert, um die beliebte Megaparty im Herzen der Innenstadt ein drittes Mal aufleben zu lassen.
Straßen und Umleitungen
Der Stadtbezirk Villingen muss im nächsten Jahr mit erheblichen Verkehrsbelastungen rechnen. Denn 2020 soll die Bundesstraße 33 zwischen der Anschlussstelle Villingen Nord beim E-Center bis zu der Anschlussstelle Villingen Süd bei der Gaskugel auf einer Länge von etwa vier Kilometern saniert werden. Die Sanierung soll im April beginnen und im Oktober abgeschlossen sein. Sie soll in zwei Bauabschnitte unterteilt werden, die Fahrbahn wird halbseitig gesperrt.
Der Verkehr von St. Georgen in Richtung Bad Dürrheim kann während der gesamten Bauzeit durchlaufen. Für den Verkehr in Fahrtrichtung St. Georgen wird eine Umleitungsstrecke am Außenring eingerichtet werden.

Größter Brocken bei den städtischen Straßen ist der Neubau der Verbindungsstraße vom Industriegebiet-Ost in Schwenningen zur B 523. Allein diese Straße kostet rund 7,5 Millionen Euro. Auch die Dünnschichtasphaltierung soll 2020 auf mehreren Straßen fortgesetzt werden, um deren Verfall zu stoppen. „Wir werden dafür wieder Mittel bereitstellen“, sichert OB Roth zu.

Kasernengelände
Im März oder April 2020 will der Bauträger DBA aus Baden-Baden mit den ersten Bauarbeiten auf dem ehemaligen Kasernengelände Lyautey an der Kirnacher Straße (jetzt Gebiet Oberer Brühl) anfangen. Das erste Haus, das neu gebaut wird, ist das Gebäude Nummer 9 an der Richthofenstraße. In den nächsten Jahren will die DBA auf dem „Richthofenpark“, wie das Gebiet vom Investor genannt wird, rund 330 neue Wohnungen schaffen.
Es handelt sich zum Teil um Neubauten, zum Teil um die Sanierung der denkmalgeschützen Kasernern aus Kaisers Zeiten.

Ebenfalls für 2020 vorgesehen ist, dass die Stadt das ehemalige Kasernengelände Mangin vom Bund kauft. Zumindest sind für den Kauf 10,1 Millionen Euro im Haushalt der Stadt eingeplant. Ob der Kauf tatsächlich 2020 über die Bühne geht, hängt davon ab, ob die Stadt ein Konzept für die Bebauung hat. Vorgesehen sind hier Wohnbebauung und städtische Verwaltung.
Endlich fertig
Viele Millionen Euro sind 2020 für Schulsanierungen geplant. Allein 3,2 Millionen sollen in den Abschluss der Generalsanierung des Deutenberg-Gymnasiums fließen. Nach mehrjährigen Bauarbeiten zur Erweiterung und Generalsanierung des Gymnasiums soll die mit über 30 Millionen Euro Gesamtvolumen größte Schulbaumaßnahme der Stadt bis zum Herbst 2020 fertig sein.
Sofern nichts mehr dazwischen kommt, wie dies schon mehrmals der Fall war. Fertig werden soll zum Jahresende auch der Bau der Gnadenkirche. Der Neubau der Baptisten, ein Gotteshaus mit Gemeindezentrum, liegt im Zeitplan. Die Baptisten hoffen, Weihnachtsgottesdienst im kommenden Jahr erstmals im neuen Gemeindezentrum zu feiern. Nicht nur beim Baufortschritt liege man auf Kurs. Auch bei den Kosten von insgesamt 6,8 Millionen Euro soll es bleiben.“

Stolpersteine
Eine der emotionalsten kommunalpolitischen Diskussionen wurde über die Verlegung von Stolpersteinen geführt: Zweimal hat der Gemeinderat dies abgelehnt, was für viel Unmut bei den Bürgern und zur Gründung des Vereins Pro Stolperstein geführt hat. 2020 könnte es endlich soweit sein, dass auch in Villingen-Schwenningen Stolpertseine zum Gedenken an ermordete jüdische Mitbürger verlegt werden, ein parteienübergreifender Antrag und neue politische Konstellationen nach der Kommunalwahl 2019 machen es möglich.

Gesundheit
Die Verunreinigung des Trinkwassers, nach 2017 und 2018 war dies bereits der dritte Vorfall, verunsicherte und ärgerte die Bürger. Im Frühjahr 2020 muss der Aufsichtsrat der Stadtwerke die Entscheidung treffen, ob das Wasser dauerhaft gechlort wird.
Sauer waren die Doppelstädter im Oktober diesen Jahres über die späte Alarmierung: Stadtwerke und Gesundheitsamt warnten sensible Einrichtungen im Zentralbereich, wie das Klinikum, vor den Verunreinigungen mit coliformen Bakterien Tage bevor die offizielle Warnung rausging. Erst als die dritte und letzte Probe den Verdacht der Verunreinigung bestätigte, wurden alle Bürger in Kenntnis gesetzt und ein Abkochgebot ausgesprochen.
Diese abgestufte Alarmierung sorgte für Kritik. Hintergrund: Auch in privaten Haushalten würden Pflegefälle versorgt oder leben Kinder, die nicht mit dem verunreinigten Wasser in Berührung kommen sollten. Aktuell muss nicht mehr abgekocht werden, gechlort wird nach wie vor. Dies sei solange der Fall, bis das Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe eine Gefährdungsanalyse vorgelegt hat, teilt das Gesundheitsamt weiter mit. Das Gutachten sollte eine Entscheidungshilfe für die Aufsichtsräte der Stadtwerke sein, die im Frühjahr 2020 zusammenkommen, um eine Entscheidung zur Dauerchlorung zu treffen.
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