Der Villinger Münsterplatz ist kein Schmuckstück mehr: Über eine Sanierung wird schon länger debattiert. Jetzt brechen auch noch verstärkt die Fugen auf, Pflastersteine sitzen locker. Die Zeit drängt also. Ab Herbst soll der Gemeinderat beraten. Eine entscheidende Rolle dürften dabei die Kosten spielen. Die werden derzeit ermittelt. Priorität für die Stadt Villingen-Schwenningen hat die schnellstmögliche Fugensanierung, um den Pflasterbelag vor weiteren Schäden und dem bevorstehenden Zerfall zu schützen, erklärt die Sprecherin der Stadtverwaltung, Oxana Brunner, auf Anfrage.

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Zuletzt wurden drei Musterflächen gestaltet, um zu zeigen, wie Wege barrierefreundlicher gestalten zu können. Das ist nun aber auch schon wieder einige Zeit her. Bisher wurden mit Vertretern von Senioren- und Behindertenbeirat die Musterflächen begangen und ein Meinungsbild erfragt, berichtet Brunner. Eine Verbesserung werde von allen befürwortet. Wie die allerdings genau aussieht, ist noch offen. Eine Variante sieht vor, die Pflastersteine auszubauen, zu schneiden und wiedereinzubauen. Bei einer zweiten Variante würden die Pflastersteine abgeschliffen. Beide Möglichkeiten werden von gleichviel Beteiligten favorisiert. Dabei spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel das Fugenmaterial oder die Kosten. Das Abfräsen mit Rillen auf dem Stein, das eine zu glatte Oberfläche vermeiden sollte, scheidet bereits aus. Dieses Verfahren machte den Belag unansehnlich, sodass Stadträte und Baubürgermeister Detlev Bührer mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren.

Wegenetz wird geplant

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Offen ist noch die Wegeverbindung, die mit den abgeflachten Steinen hergestellt wird, um den Platz vor allem für behinderte Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen, aber auch Eltern mit Kinderwagen leichter begeh- und befahrbar zu machen. Es ist nicht geplant, den gesamten Platz einzuebnen, sondern es sollen Gehspuren entstehen. Wohin die genau führen, werde derzeit erarbeitet, erklärt Brunner. Vorstellbar ist, dass wichtige Gebäude, wie das Bürgeramt oder das Münster, angebunden werden. Vollkommen barrierefrei wird der Weg in städtische Gebäude dennoch nicht, so ist beispielsweise das Villinger Rathaus, im Gegensatz zum Bürgerservicezentrum, auch künftig nicht für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Start im Sommer 2020?

Voraussichtlich müssen auch noch Kanäle, Leitungen und Hausanschlüsse verlegt werden. Das soll natürlich zeitgleich mit der Herrichtung des Platzes erfolgen. Wann das frühestens geschehen könnte, hängt von den Beratungen im Gemeinderat ab. Ein reibungsloser Zeitplan könnte so aussehen: Beratung und Beschluss der Stadträte, das Einstellen des Geldes im Haushalt, Ausschreibung über den Winter, Start der Arbeiten im Sommer 2020, möglicherweise nach dem Stadtfest.

In Konstanz kostete es knapp 400000 Euro

Die Stadt Konstanz hatte vor sechs Jahren ein ähnliches Projekt auf ihrem Münsterplatz gestartet. Damals kostete die Bearbeitung von 1100 Quadratmeter Pflaster 390 000 Euro. Dort wurde ein Schleifverfahren genutzt, um alle Stolperfallen zu beseitigen.