
Vor zahlreichen Eishockeyfans stellte gestern Abend die Profiabteilung der „Wild Wings„ die Spannung erwarteten Details des geplanten Stadionumbaus der Helios-Arena vor. „Nach Ostern geht‘s los“, kündigte Architekt Uwe Schlenker beim Fan-Info-Abend in der Karl-Storz-ViP-Lounge an. Ein Aufstand der Fans gegen die geplante Umwandlung von zahlreichen günstigen Steh- in kostspieligere Sitzplätze blieb aus. Von den Fans wurde zahlreiche Fragen gestellt und Wünsche geäußert, vernehmbar artikulierte Kritik blieb aber aus.
Unmittelbar nach Ostern soll mit dem Stadionumbau begonnen werden, verdeutlichten Uwe Schlenker und Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner in Anwesenheit von Oberbürgermeister Jürgen Roth und zahlreicher neugieriger Eishockeyfans. Bis Ende Juli, Anfang August, so die Vorgabe der Ablaufplanung, soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein.

Mit diesem Konzept verändern sich Kapazitäten in der Arena auf künftig 2713 Sitzplätze und 2500 Stehplätzen. Anlass für den Umbau ist der Umstand, dass die Stehplätze im Schnitt nur zu 40 Prozent ausgebucht sind, während die Sitzplätze bei vielen Spielen nicht ausreichen. Mit dem Umbau wollen die Wild-Wings an den Liga-Standard anschließen und die Quote der Sitzplätze deutlich hochfahren. Davon erwartet man sich auch Mehreinnahmen.
Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner beschwichtigte die Befürchtungen, dass die Stehplatzfans verdrängt würden. Mit einer Quote von fast 50 Prozent gebe es in der Helios-Arena in der nächsten Saison noch immer einen höheren Anteil als in vielen anderen Spielstätten der ersten Liga. Und er versprach: „Es wird keine Preiserhöhung für die Tickets geben. Der Fan wird nicht den Umbau bezahlen.“

Über die Umbaukosten, die weitgehend feststehen, ließ Sandner kein einziges Wort vorlauten. Von Seiten der Fans gab es viele Fragen, aber keine laut vorgetragene Kritik. Nur hinterher gab es einzelne Stimmen, die die Verdrängung der preisgünstigen Stehplätze kritisierten.
Auf der anderen Seiten wurde aber auch mehrfach Lob für den Entwurf des Architekten geäußert. Mit dieser Modernisierung wird sich das Stadion signifikant verändert. Im Einzelnen vorgesehen sind:
- Auf der Gegengeraden wird der Großteil der Stehplätze in eine neue Sitztribüne umgebaut. Hier entstehen 980 Sitzplätze neu
- In der Kurve wird ein komplett neuer Stehplatzbereich konzipiert, eine stufenförmige Betonanlage, die auf dem dort bestehenden Stehplatzbereich aufgesattelt wird. Getragen wird sie von Betonpfählen, die in den Untergrund getrieben werden.
- Um mehr Platz für die neuen Sitz- und Stehplätze zu gewinnen, wird die Piste um 3,80 Meter in der Breite schmäler gemacht. Die Spielfläche wird damit auf den Standard der NHL-Maße reduziert, die Helios-Arena wird diesbezüglich Vorreiter in der Deutschen Eishockey-Liga sein.
- In der zweiten Stadion-Ebene wird die bestehende ViP-Lounge um 300 Quadratmeter erweitert, und kann damit 200 Besucher mehr fassen. Erstmalig öffentlich zu hören war, dass über der Gegengeraden außerdem fünf neue ViP-Logen neben dem Presseraum geschaffen werden. Zwei davon sollen bereits verkauft worden sein.
- Die Erneuerung der Tonanlage und Beleuchtung wird voraussichtlich um ein Jahr verschoben., da die diesbezüglichen Richtlinien der Liga modifiziert werden. Die ständig steigenden Anforderungen für die Beleuchtung haben in einigen Stadion trotz enormem Finanzaufwand zu schlechten Ergebnissen geführt. Hier wollen die Wild Wings abwarten, auch in der Hoffnung, dass der finanzielle Aufwand wieder sinkt.