Alles soll schneller und bequemer werden: Mit großen Erwartungen wurde die neue S-Bahn-Ära am Samstag feierlich eingeläutet, doch der Alltagsbetrieb am Sonntag und Montagmorgen begann gleich mit einem kapitalen Fehlstart. Züge fielen aus, Bahnfahrer waren einfach nur eines: genervt. Erst am späten Montagvormittag stabilisierte sich die Zugverbindung.
Zu den Betroffenen gehört der Villinger Peter Raupp, der bereits am Sonntag mit der Breisgau-S-Bahn den Freiburger Weihnachtsmarkt besuchen wollte. Doch der Plan scheiterte, als seine Bahn-App anzeigte, dass reihenweise Fahrten nach Freiburg mit der neuen Zugverbindung nicht möglich waren. Genauere Gründe wurden zu diesem Zeitpunkt nicht angegeben. Montagmorgen ging Raupp dann zum Bahnhof, um 9.37 Uhr in die S-Bahn einzusteigen, weil er davon ausging, dass die Startprobleme behoben seien. Doch dem war nicht so, auch diese Fahrt fiel zu seiner Überraschung aus. Ein Bahnsprecher erklärte auf Anfrage, dass es zwischen Endingen und Gottenheim am Kaiserstuhl zu Störungen gekommen sei. Das wirkte sich auf die gesamte Strecke aus.
Raupp war nicht der einzige enttäuschte Bahnfahrer. Eine Frau wollte zum Badeparadies nach Freiburg, einige weitere Passagiere warteten ebenfalls vergeblich auf dem Steig. „Eigentlich finde ich das Angebot gut“, meint Raupp gegenüber der Redaktion, „es muss halt nur zuverlässig funktionieren“. Der 50-jährige Villinger wollte die Chance ergreifen, und die neuen Züge testen. Wäre ein Politiker mitgefahren, hätte sicher alles geklappt, sagt er. Ganz abgehängt waren die Bahnfahrer allerdings in Richtung Freiburg nicht: Der Regionalzug über Offenburg fuhr weiterhin, dies dauert jedoch eine halbe Stunde länger.

Zum Grund der Störung erläutert der Bahnsprecher, dass zwischen Gottenheim und Endingen technische Probleme an den Bahnübergängen und Signalen auftraten. Die Orte liegen am Kaiserstuhl, doch die Schwierigkeiten machten sich entlang der Strecke bis Villingen bemerkbar. In Gottenheim und Titisee werden Kupplungsvorgänge notwendig, etwa 120 am Tag. „Dafür müssen die Züge pünktlich sein, erklärt der Bahnsprecher weiterhin. Sei dies nicht so, „fällt der Takt auseinander“.
In Titisee beispielsweise wird der Zug Richtung Freiburg mit dem aus Seebrugg zusammengekoppelt. Das sei notwendig, weil die Strecke durch das Höllental einspurig ist. Zwei Züge knapp hintereinander fahren zu lassen, würde die Strecke für entgegenkommende Verbindungen zu lange blockieren.
Entwarnung Montagmittag
Behoben wurden die Probleme zumindest in und aus Richtung Villingen am späten Montagvormittag. Die Lösung: Die Züge wenden in Gottenheim vorzeitig. Damit kann der Takt wieder aufrechterhalten werden. Vom Kaiserstuhl nach Freiburg war es am Montag ebenfalls zu erheblichen Behinderungen vor allem im Schülerverkehr gekommen.