Der provisorische Brigach-Damm unter der Brücke zum Bahnhof in Villingen war nur von kurzer Dauer. Erst am Freitag hatte eine Baufirma das Bollwerk aus riesigen Sandsäcken im Flussbett unter der Brücke zum Bahnhof errichtet (wir berichteten).
Starke Regenfälle am Abend und in der Nacht auf Dienstag haben nun die Brigach deutlich anschwellen lassen. Zwei große Abflussrohre aus Beton, die für eine Wassermenge von etwa zwei Kubikmeter pro Sekunde ausgelegt waren, was der durchschnittlichen Wassermenge zu dieser Jahreszeit entspricht, konnten das Hochwasser nicht mehr aufnehmen.
Die Brigach staute sich hinter dem Damm auf, so lange, bis der Fluss das Bauwerk überspülte und Teile der Barriere fortriss. Auch seitlich suchte sich das Wasser seinen Weg, vorbei an den Sandsäcken.
Am Dienstagmittag rauschte so viel Wasser die Brigach hinunter, dass auch die Betonrohre hinter dem Damm fast komplett über- und unterspült wurden. „Etwa 15 Kubikmeter pro Sekunde“, schätzt Projektleiter Benno Schulz vom Regierungspräsidium die Menge, der sich zur Mittagszeit ein Bild von der Situation machte und den Schaden dokumentierte.
Bei solchen Vorhaben werde immer eine Toleranz eingerechnet. Der Damm war daher für deutlich mehr Wasser als der Durchschnittswert ausgelegt.
„Ziel ist es auch immer, dass solche Dämme bei Hochwasser kontrolliert überspült werden, ohne zu brechen“, so Schulz weiter. 15 Kubikmeter Wasser waren letztlich aber wohl doch zu viel für das provisorische Bauwerk. Gerechnet hatte man mit etwa zehn Kubikmeter pro Sekunde.
Für die geplante Pegelbaustelle bedeutet der Vorfall eine Verzögerung. Die Baufirma muss nun nachbessern und den Ablauf wieder herrichten, sobald der Wasserstand es zulässt. „Zu einer Verzögerung wäre es aber auch ohne Dammbruch gekommen“, ist sich Schulz sicher. Denn das Hochwasser hätte den Baustellenbereich so oder so überflutet.
Rückblick
Im Gegensatz zur aktuellen Situation, verlief der Dammbau am Freitag relativ ruhig ab. Schauen sie sich unsere Videos noch einmal an.