In Villingen-Schwenningen wäre sie drin geblieben im Deutschen Bundestag, die Sahra Wagenknecht, mit ihrem Bündnis gegen Migration und mit sozialistischem Anstrich, die zudem eine, in ihren Augen, ausgewogene Russlandpolitik anstrebt mit viel Friede, Freude und Eierkuchen.
2173 Stimmen hat die immer etwas streng dreinblickende First Lady der nach ihr benannten Partei mit der geschliffenen Rhetorik bei den Doppelstädtern eingeheimst. Und damit genau die fünf Prozent, die es gebraucht hätte, um im Parlament zu bleiben – wo sie und ihre Bündnis-Kollegen zuvor nur als Abspaltung der Linken ein paar Sitze hatten. Hätte, hätte, Fahrradkette, sagte einst ein weiser Sozialdemokrat zu verpatzten Chancen.
Nun könnte man natürlich sagen, dass dies alles schon wieder Wochen her ist. Damit wäre Frau Wagenknecht mitsamt ihrem Bündnis auf Bundesebene jetzt nur noch eine Randnotiz der deutschen Historie und irgend wie schon ziemlich weit weg vom Fenster.
Mit großen Augen schaut sie die Passanten an
Doch nein, die Sahra Wagenknecht ist weiterhin sehr präsent, zumindest in Villingen. Dort am Bahnhof schaut sie immer noch mit großen Augen direkt von der Zufahrt zum Parkplatz von einem riesigen Wahlplakat auf die dort passierenden Bürger herab.
Ein wenig trotzig sieht sie aus, als wollte sie sagen, ihr habt mich nicht verdient, undankbares Wahlvolk. Wir winken zurück und sagen Lebwohl.