Kulturfreunde in der Region dürfen sich freuen: „Instandsetzung 2“, unter diesem Titel findet am kommenden Wochenende die zweite aber auch letzte Medienkunst-Veranstaltung „Lost Places“ auf dem Gelände des ehemaligen Schwenninger Schlachthofes in der Burgstraße statt.

Nach dem Erfolg im letzten Jahr und aufgrund der sinkenden Corona-Inzidenz-Werte wollte der Initiator Dirk Werner und sein Team unbedingt ein weithin sichtbares Zeichen setzen, dass es auch im kulturellen Bereich endlich wieder los gehen kann. Außerdem ist es die letzte Chance, diese Veranstaltung auf dem ehemaligen Schlachthofgelände durchführen zu können, denn gleich am Montag danach werden die Abrissbagger anrücken und einen Großteil der verfallenen Gebäude einreisen.
Veranstaltung wächst
Unter dem Motto „Mehr Kunst. Mehr Licht. Mehr Mut“ wird die Neuauflage deutlich größer und vielfältiger als im vergangenen Herbst. Die Vorbereitungen laufen schon lange und ab heute geht es auch mit dem Aufbau der über 30 Licht- und Sound-Installationen los.

Professor Norbert Schnell und seine Studierenden von der Hochschule Furtwangen stellen das Gros der multimedialen Installationen. Mit dabei sind aber auch Studentengruppen aus Trossingen und Reutlingen. Außerdem eine Reihe namhafter Künstler aus dem ganzen Bundesgebiet.
Corona beflügelt Kreativität
„Es ist interessant zu sehen, wie auch hier Corona ein Umdenken bei den Kreativen bewirkt hat und neue Innovationen hervorbringt. Wo wir bisher eher mal typische Konzert-Szenarien und Live-Acts geplant hätten, sind auch die Künstler gezwungen, sich über neue Wege und Formen der Präsentation und Darstellung Gedanken zu machen“, stellt Norbert Schnell fest.

Rund 20 Kilometer Kabel werden auf dem Gelände verlegt, unzählige Bauzäune aufgestellt und hunderte von Scheinwerfer, Projektoren, Computer und Lautsprecher überall auf dem Gelände und in den Gebäuden aufgebaut. Für den eigentlichen Betrieb ist dann eine Hundertschaft von Studenten und Helfern drei Tage lang im Einsatz.
„Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Ämtern der Stadtverwaltung ist hervorragend, alle arbeiten unter dem Motto, wir machen das!“, freut sich Dirk Werner. Welche Hygieneauflagen genau gelten werden, hängt von den dann bis dahin gültigen Index-Zahlen ab. Vermutlich gelten zum Start aber immer noch die 3G-Regeln, da auf dem Gelände auch ein gewisses gastronomisches Angebot gemacht wird.
Bald folgt der Abriss
Hans-Walter Haller, dessen Firma das gesamte Areal gehört, freut sich riesig, dass diese Veranstaltung vor dem Abriss noch ein letztes Mal statt finden kann. „Für mich hat dieses Areal einen ganz besonderen Charme und übt auf mich seit langem eine gewisse Faszination aus“, so Haller. „Aber gleich nach dieser Veranstaltung beginnen wir nun mit der Neugestaltung des HIQ (Hammerstatt Innovations Quartier)“. Hier soll ein Bildungs-Campus und Ort des Austausches für Start-Up-Unternehmen, Wissenschaftler, Forscher und Kreativen entstehen. Von sogenannten Co-Working-Spaces bis hin zu kleinen Forschungslabors soll alles möglich sein. Auch regelmäßige Kunst-Veranstaltungen aller Art soll es dort dann geben.
Bis es so weit sein wird, arbeiten Norbert Schnell und seine Studenten mit Hochdruck daran, das alte Schlachthofgelände am kommenden Wochenende Multimedial zu bespielen und eine komplette Klangwolke darüber zu legen.
Karten nur im Vorverkauf
Eintrittskarten gibt es nur über eine Vorab-Online-Buchung unter www.instandsetzung-vs.de. Von Freitag bis Sonntag gibt es zwischen 18 und 24 Uhr je vier Zwei-Stunden-Zeitfenster, die zu 12 Euro pro Person gebucht werden können. Ein Ganztagesticket gibt es für 25 Euro. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Von den Einnahmen werden die Künstler und die Technik bezahlt. Zusätzlich sichern Sponsoren, Stiftungen und Vereine die Finanzierung dieser Veranstaltung.
Auf dem benachbarten Gelände der Firma Helios stehen genügend Parkplätze für die Besucher zur Verfügung, grundsätzlich empfehlen die Veranstalter aber die Anreise per Bus oder Ringzug, beide Haltestellen befinden sich ja in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Schlachthofs in der Schwenninger Burgstraße.