Unterkirnach/VS – Zehn Tage wurde das 350-jährige Bestehen des Röthenlochhofs gefeiert, in dem heute die Familie Richter wohnt. 2002 hatten sie den Hof in einem schlechten Zustand von der Stadt Villingen-Schwenningen erworben und aufwendig saniert. Zusammen mit dem Stuttgarter Architekturbüro Schnitzer-Plank-Architekten wurde die Sanierung des denkmalgeschützten Hofes umgesetzt und Klaus Richter zitierte es bei der Festeröffnung mit den Worten: „Es ist ein Privileg, hier zu wohnen, aber es bedeutet auch, sich dem Denkmal unterzuordnen.“

Das ist nun rund zwei Wochen her und langsam kehrt wieder Ruhe im Röthenloch ein. „Das neunköpfige Organisationsteam ist überaus zufrieden mit der Resonanz und den Eindrücken der Festbesucher, wie toll alle Veranstaltungen zu dem Jubiläum waren“, so Klaus Richter bei den letzten Abbauarbeiten. Die Abläufe und die Organisation hätten perfekt geklappt. „Das zeigte sich auch an unserer Flexibilität, als wir, weil das Wetter in den Keller ging, auf Glühwein und Suppe umgestellt haben“, sagt Richter. Der Erfolg sei auch den vielen Helfern – rund 300 seien es insgesamt gewesen – zu verdanken, die auch an den kalten und feuchten Tagen mit Freude dabei waren. „Es wurde zu Hause gekocht und die Helferinnen und Helfer haben mal schnell 40 Liter Suppe vorbeigebracht“, sagt Silke Richter. Und als der Glühwein zur Neige ging, hat die Feuerwehr Unterkirnach spontan für Nachschub gesorgt. Nachschub war auch an den anderen Essens- und Getränkestände erforderlich. „Am Samstag waren schon die gesamten Vorräte für die geplanten zehn Festtage aufgebraucht“, berichtet Roland Brauner.

Es sind die Helferinnen und Helfer, die das Organisationsteam im Rückblick besonders in den Vordergrund stellt. Sei es wegen der guten Stimmung untereinander oder wegen der enormen Hilfsbereitschaft. „Es ist uns nicht gelungen, Helfern abzusagen, wenn mal nicht so viel los war. Sie sind trotzdem gekommen“, so Jörg Westermann. Und Michael Schonhardt wundert sich: „Die Helfer haben sich bei uns bedankt, dass sie mithelfen durften – und das bedeutet eine besondere Wertschätzung.“ Das drückte das Helferteam mit selbst gestrickten Herzen aus, daran ein Schlüsselanhänger, zum Dank für jeden vom Organisationsteam. „Das Herz war der Schlüssel“, beschreibt es Henry Greif.

Zehn Tage Hochstimmung

Zehn Tage Hochstimmung mit unterschiedlichen Angeboten auf der Bühne, die Theateraufführungen, die überragend gut besucht waren, der Waldtag, der rund 2500 Besucher ins Röthenloch lockte: Alles habe die Erwartungen weitaus übertroffen. „Waldbesitzer, Familien mit Kindern aus der Region, Menschen aus Tuttlingen und Waldshut sind zum Waldtag gekommen“, so Roland Brauner. Alle Stationen hätten von dem großen Interesse der Besucher berichtet. Es sei eine extreme Zeit gewesen. „Die letzten drei Wochen der Vorbereitungen waren sehr intensiv und das hat wohl noch keiner von uns mitgemacht“, sagt Brauner. Selbst beim Aufräumen seien 30 Helfer dabei gewesen.

Silke Richter freut sich jetzt darauf, dass langsam wieder Ruhe im Röthenloch einkehrt. „Da kann man geteilter Meinung sein. Ich hätte gern noch ein paar Tage weitergemacht, aber vom Orga-Team wollte keiner mehr“, so Klaus Richter mit einem Augenzwinkern. „Das kann man gut sagen, wenn man die ganze Zeit nur repräsentiert“, scherzt Westermann und unterstreicht die gute Stimmung im Team. Reibungslos und friedlich ist das Jubiläum abgelaufen. Die Zusammenarbeit mit der Kommune und dem Landratsamtes sowie den Netzwerken sei sehr gut gewesen. „Wenn Menschen wissen möchten, wie so ein Projekt erfolgreich gelingen kann, dann kann er gern zu uns kommen. Wir wissen jetzt, wie das geht“, sagt Henry Greif abschließend.