Die Schwenninger Steig ist immer wieder Schauplatz schwerer Unfälle: Im Juli 2019 starben hier drei Menschen, vier wurden schwer verletzt. Der Unfallverursacher war knapp 150 Kilometer pro Stunde die Steig hinaufgerast und es kam zu einem Frontalzusammenstoß mit einem Kleinwagen. Der Fahrer wurde später zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Viele schwere Unfälle passieren auf der Steig
Im September 2021 kam es erneut zu einem schweren Unfall, diesmal war glücklicherweise kein zweites Auto beteiligt: Der Fahrer kam ebenfalls wegen deutlich überhöhter Geschwindigkeit von der Straße ab und knallte in die Leitplanken. Anfang Oktober kam wieder ein Autofahrer von der Fahrbahn ab, drei Menschen wurden schwer verletzt.
Was kann die Stadt tun, um Unfälle zu verhindern?
Jetzt taucht die Frage auf, was die Stadt tun kann, damit solche Unfälle nicht mehr passieren. Die AfD-Fraktion im Gemeinderat hat bereits einen Antrag gestellt, dass die Stadt alle Maßnahmen prüfen solle, um die Gefahren an dieser unfallträchtigen Stelle zu minimieren. Das könnten digitale Geschwindigkeitsanzeigen, stationäre Kontrollen, kreative Hinweisschilder und eventuell auch ein Umbau hin zur Einspurigkeit. Aktuell gibt es stadtauswärts die Schwenninger Steig hoch zwei Fahrspuren.
Die dramatischen Unfälle an dieser Stelle beschäftigen die Menschen in der Doppelstadt: Ira Heise-Krachenfels aus Schwenningen hat sogar eine Petition gestartet. Sie will, dass dort ein Tempolimit von 60 Kilometer pro Stunde gilt, im Moment sind 70 erlaubt, und feste Blitzer eingeführt werden, um die Sicherheit aller Straßenbenutzer zu gewährleisten.

Reagieren, bevor wieder etwas passiert
„Wenn wieder ein Unfall passiert, sind alle betroffen und traurig, aber man muss doch reagieren, um so etwas eventuell verhindern zu können“, so Heise-Krachenfels. In den sozialen Medien wird der Vorschlag kontrovers diskutiert. Viele sind der Meinung, dass die potenziellen Raser sich nicht von einem Blitzer abschrecken lassen und das Tempolimit von aktuell 70 Kilometern pro Stunde ausreichen würde.
Ira Heise-Krachenfels fordert in der Petition keine Verengung der Fahrbahn auf eine Spur: „Das wäre meiner Meinung nach noch gefährlicher, weil dann vielleicht Autofahrer trotzdem überholen würden und das dann auf der Gegenfahrbahn.“
Wenn der Blitzer steht, herrscht Ruhe
Sie selbst wohnt in der Nähe der Schwenninger Neckarstraße und bekommt dort mit, wie viel Autofahrer rasen und posen. „Wenn dort ein Blitzer steht, ist es einfach deutlich ruhiger“, schildert Heise-Krachenfels ihre Erfahrungen. Sie hofft jetzt, dass möglichst viele Menschen die Petition unterschreiben: „Es ist doch besser etwas zu tun, als abzuwarten, bis der nächste schwer Unfall passiert.“
Die Redaktion hat die Stadtverwaltung um Stellungnahme gebeten, diese lag bis Dienstag, 17 Uhr, nicht vor.