„Da ist mächtig was los bei uns im Städtle und für jeden etwas dabei“, freut sich Rainer Böck, Vorsitzender des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO), auf den Sonntag, 4. Mai. In Villingen wird dieser Sonntag zum großen Aktionstag, wenn das Franziskanermuseum einen Keltenmarkt organisiert, parallel dazu viele Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag öffnen und auch noch der Altstadt-Antikmarkt zum Bummeln und Einkaufen in die historische Innenstadt lockt.

In der Analyse von Rainer Böck bringt so ein verkaufsoffener Sonntag den Einzelhändlern auch viel mehr neue Kundschaft von weit außerhalb als ein verlängerter Verkaufsabend. Vor allem aber generieren solche gemeinsamen Aktionen touristisches Interesse an Villingen, was durchaus bemerkenswert ist.

Kunden kommen aus bis zu 150 Kilometern Entfernung

Das bestätigt auch Tanja Broghammer, die zweite Vorsitzende des GVO: „Aus der Registrierung neuer Kunden in unserer Datenbank wissen wir, dass an solchen Tagen viele neue Käufer von bis zu 150 Kilometern Entfernung den Weg zu uns finden und danach gerne immer mal wieder Villingen besuchen“.

Zwei Tage Antikmarkt

Eine große Anziehungskraft soll auch der Antikmarkt entwickeln, der bereits zum dritten Mal in der Innenstadt stattfindet. An 50 Ständen bieten die Händler Antiquitäten aus den letzten Jahrhunderten an – und dies schon am Samstag, 3. Mai, und dann noch mal am Sonntag, 4. Mai.

Für den Organisator und Antiquitätenhändler Wolfgang Koch aus Endingen am Kaiserstuhl und seine teilnehmenden Händler ist Villingen immer ein wichtiger Termin. Er kennt Kunden, die nur für diesen Anlass aus einem Umkreis von bis zu 400 Kilometern nach Villingen kommen.

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„Wir sorgen dafür, dass nur hochwertige antike Ware und insbesondere Kuriositäten angeboten werden“, verspricht Koch, der auch mal unpassende Angebote von einem Stand entfernen lässt, wenn es nötig sein sollte. Um das kulinarische Angebot noch abzurunden, hat Koch nach seiner Aussage auch noch für den „weltbesten Flammkuchen“ gesorgt.

Beim Keltentag Schmuck nach alten Vorbildern herstellen

Für den 9. Keltentag – ebenfalls am Sonntag, 4. Mai – hat sich das Team des Franziskanermuseums wieder viel Neues einfallen lassen. Zusammen mit der Keltengruppe Carnyx aus Rottenburg präsentieren sie im Innenhof des Museums in der historischen Villinger Innenstadt Ausrüstungsgegenstände keltischer Krieger sowie Tracht und Schmuck der Frauen dieser Zeit.

Drei Expertinnen zeigen zudem die Schmuckherstellung in dieser Zeit. Erstmalig dabei ist dieses Jahr die Archäologin Sayuri de Zilva mit ihrer Guss-Werkstatt. Hier können die Besucher frisch gegossene Vogel-Anhänger aus Zinn mit Hammer und Meißel bearbeiten und durch Polieren ein Schmuckstück herstellen.

Originales Schmuckbeispiel vom Magdalenenberg

Eigens dafür hat die Volontärin und Archäologin des Museums, Michelle Ziegler, als Vorlage ein Original aus dem Fund der Bestattungsbeigaben aus dem fürstlichen Keltengrab am Magdalenenberg beigesteuert.

Die Goldschmiedin Isabell Kollmer lädt ebenfalls zum Mitmachen an ihrem Stand ein. Unter ihrer Anleitung kann man Repliken von keltischen Schmuckstücken herstellen. Gleich daneben werden Glasperlen aus historischen Funden gezeigt. Darunter verschiedene Typen von keltischen Perlen, wie zum Beispiel sogenannte Augenperlen oder Ringperlen.

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Frank Trommer und seine Gruppe führen das Schmieden von keltischen Werkzeugen am offenen Feuer vor. „Die Kelten waren nach unserem Verständnis auch eher Künstler als Krieger und das wollen wir an diesem Tag auch zeigen“, erklärt Museumsleiterin Anita Auer.

Führungen zum Keltengrab

Ergänzend gibt es an diesem Tag auch verschiedene Führungen im Museum zum Keltengrab und zur Sonderausstellung „Grabraub“. Damit der Tag auch wirklich perfekt wird, hat Kurator Peter Graßmann auch noch gesorgt: „Wir haben den keltischen Wettergöttern ausreichend Opfergaben gebracht, um am 4. Mai für gutes Wetter in Villingen zu sorgen“.

Übrigens: Anlässlich ihres 50. Jubiläums präsentieren sich am Sonntag auch die Landschaftsgärtner an einem Stand in der Innenstadt. Und aach die Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes (DRK) wird vertreten sein.