Villinger Narrenbaum: Dominik Schaaf rettet die Fäll-Aktion mit seinem Filzstift
Mitten in der belebten Fußgängerzone muss der 22 Meter hohe Narrenbaum zu Fall gebracht werden. Ziegelbuben und Katzenmusik lösen das Problem. Aber dann geht trotzdem noch etwas schief.
Klaus Neininger (links) von der Katzenmusik und Stefan Richt von den Ziegelbuben bringen den 22 Meter hohen Narrenbaum fachmännisch Zu Fall.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Genau 50 Tage schmückte der Narrenbaum die Villinger Stadtmitte. Am Samstag wurde er nun gefällt, in Scheiben gesägt und für einen guten Zweck verkauft.
Um 10.30 Uhr war es so weit, die Ziegelbuben rückten mit Axt und Säge an, um ihr Geschenk zum 150-jährigen Katzenmusikjubiläum zu fällen. Bei strahlendem Sonnenschein waren viele Menschen zum Einkaufen und Bummeln in der Stadt unterwegs als die Vorbereitungen zur Baumfällung begannen.
Nur noch wenige Minuten, dann ist er nach 50 Tagen Geschichte, der 22 Meter hohe Narrenbaum auf dem Marktplatz.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Aufgestellt hatten die Ziegelbuben den Baum am 14. Januar von der Oberen Straße aus, fallen sollte er dieses mal aber in die Bickenstraße. Um das sicherzustellen, wurde als erstes ein Zugseil am Baum angebracht.
Alle vier Straßen werden gesperrt, damit der Narrenbaum sicher gefällt werden kann. Hier warten die Schaulustigen gespannt in der Oberen Straße.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Nachdem der Marktplatz, der zentrale Punkt des Straßenkreuzes, dann komplett abgesperrt war, begannen die Holzfäller ihre Arbeit.
Damit der Baum auch wirklich in die Bickenstraße fällt, bringen die Ziegelbuben zur Sicherheit vor dem Fällen ein Zugseil am Baum an.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Stefan Richt von den Ziegelbuben und Klaus Neininger von der Katzenmusik setzten fachmännisch die große Säge am Baum an.
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Sägearbeit am NarrenbaumVideo: Hans-Jürgen Götz
„Wir haben die klassische Methode mit der Säge gewählt“, erklärt Stefan Richt zuvor, und weiter: „Wir sind Profis und haben das schon oft gemacht, wenn wir einen Baum wie diesen aufstellen, fällen wir ihn am Ende auch selbst wieder fachmännisch.“
Keine zwei Minuten und ein Keil ist exakt in der geplanten Fallrichtung am Baumstamm eingesägt. Danach setzen die beiden Holzprofis auf der Rückseite den finalen Sägeschnitt an.
Fällt er in die richtige Richtung?
Noch mal zwei Minuten Kraftvolles Ritsch-Ratsch und schon ertönt der Ruf „Baum fällt“. Die Männer am Ende des Zugseils sorgen mit vereinten Kräften dafür, dass der 22 Meter hohe Baum unter großem Applaus sicher und mittig in die Bickenstraße fällt.
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Der Fall in ZeitlupeVideo: Hans-Jürgen Götz
Da man so ein Monstrum schlecht am Stück verkaufen kann, entschloss sich die Katzenmusik den Stamm in Scheiben zu zersägen.
In dünnen Scheiben zersägen die Ziegelbuben den 22 Meter Baum nach seinem Fall.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Die Scheiben sollten dann mit dem Katzenmusik-Logo besprüht und für einen guten Zweck verkauft werden. Da die Sprühschablone aber nicht so richtig funktionieren wollte, entschloss sich Generalfeldmarschall Dominik Schaaf kurzerhand alle Holzscheiben persönlich mit einem dicken Filzstift selbst zu bemalen.
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Baumscheiben werden bemaltVideo: Hans-Jürgen Götz
So entstanden über 100 Unikate, die je für 18,72 Euro verkauft wurden.
Über 100 Scheiben bemalt Domink Schaaf auf dem Marktplatz.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Am Ende kamen 2000 Euro zusammen, die dem gemeinnützigen Verein Sternenkinder VS übergeben wurden. „Wir freuen uns riesig, dass die Katzenmusik unseren Verein als Begünstigte ausgewählt hat“, so die Vorsitzende Stefanie Tröndle. Sie bekam auch gleich die erste Baumscheibe von Dominik Schaaf überreicht.
Stefanie Tröndle (links) und Diane Hauser freuen sich über eine Handsignierte Scheibe von Dominik Schaaf und der Spende in Höhe von 2000 Euro für ihren Verein „Sternenkinder VS“.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
Getreu dem Motto – nach der Fasnet ist vor der Fasnet – nutzte Henry Greif die Gelegenheit sich eine kleine Portion der von den Sägespänen zu sichern und das nicht ganz ohne närrische Hintergedanken.
Auch Henry Greif sicherte sich ein Stück vom Narrenbaum, allerdings in Form von Sägespänen.
| Bild: Hans-Juergen Goetz
„Das ist doch wahrlich eine nachhaltige Fasnet, wenn wir diesen Narrenbaum in allen seinen Bestandteilen auch für das nächste Jahr weiter verwerten“, erklärt Greif mit einem närrischen Grinsen auf den Lippen. Ob er dann jeden Span einzeln beim nächsten Umzug verteilen will wollte er aber noch nicht verraten.
Dicht umlagert war der Verkaufsstand der Katzenmusik am Marktplatz.
| Bild: Hans-Juergen Goetz