Die Parkresidenz am Germanswald, ein Alten- und Pflegeheim im Villinger Kurgebiet, hat mit einer großen Umbau- und Modernisierungsmaßnahme begonnen. Weg vom Klinikambiente hin zu modernem Wohnen, so lautet das Vorhaben. Größte Herausforderung bei dem Millionenprojekt: Die Modernisierung findet bei laufendem Betrieb statt. Das erforderte monatelange präzise Vorarbeit, damit der Alltag der Bewohner so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.

Geschäftsführerin Cathrin Beese stellte das Vorhaben vor. Demnach wird das in die Jahre gekommene Gebäude in zwei Bauabschnitten komplett umgekrempelt. Teppichböden, Handläufe, Zwischentüren, alles kommt raus. „Wir wollen weg von den Kurklinikzeiten, hin zu einem wohnlichen Zuhause für unsere Bewohner“, erläutert sie das Konzept.
„Wir setzen auch auf die Unterstützung durch die Angehörigen, die vielleicht mal mit dem Bewohner spazieren gehen oder für einen Tag zu sich nach Hause holen.“Cathrin Beese, Geschäftsführerin
Helfen sollen dabei neben einer Neugestaltung der Bewohnerzimmer, die größer und modern eingerichtet werden, eine Ausweitung der Wohnbereiche. „Statt bisher drei Wohnbereichen werden wir später sechs Wohnbereiche haben“, so die Geschäftsführerin. Damit sich die Bewohner künftig noch besser orientieren können, in welchem Wohnbereich sie zuhause sind, werden diese Bereiche nach den Elementen Feuer, Wasser, Holz, Erde, Licht und Wind eingerichtet und dekoriert.
Wie kann man eine so aufwändige Sanierung eines knapp 70 Jahre alten Gebäudes bei laufendem Betrieb machen, ohne dass die Bewohner durch Lärm und Staub beeinträchtigt werden? „Wir haben den Mittelbau bereits vor einem halben Jahr geräumt und die Bewohner sind umgezogen, teilweise in frei gewordene Zimmer, teilweise haben wir Bewohner, mit deren Einverständnis, vorübergehend mit anderen Bewohnern in einem gemeinsamen Zimmer untergebracht“, berichtet Beese. Dabei habe sich herausgestellt, dass diese Bewohner die Gesellschaft mit einer weiteren Person im Zimmer durchaus genießen. Im Mittelbau selbst wurden zuletzt nur Bewohner in Kurzzeitpflege aufgenommen. Der Bereich steht jetzt komplett leer.
Wie Beese sagt, werden die Handwerker ausschließlich über das Gerüst Zutritt zum Gebäude haben, um so die Hygiene und Sicherheit für die Bewohner auch in Bezug auf Corona jederzeit gewährleisten zu können. Eine gewisse Lärmbeeinträchtigung gerade in der ersten Bauphase, wenn Wände herausgebrochen und die Fliesen aus den sanitären Anlagen entfernt werden, lässt sich nicht vermeiden.
Hier setzt die Parkresidenz-Geschäftsführerin „auch auf die Unterstützung durch die Angehörigen, die vielleicht mal mit dem Bewohner spazieren gehen oder für einen Tag zu sich nach Hause holen.“ Zudem sollen die Ruhezeiten streng eingehalten werden, was auch für die Anwohner im Kurgebiet sicherlich von Bedeutung sein wird.

Nach Abschluss der Sanierung wird sich die Zahl der Betreuungsplätze reduzieren, von derzeit 90 auf dann 75 Plätze. „Dafür haben wir dann große und moderne Zimmer.“ Finanziert wird die Maßnahme von den Investoren, denen Gebäude und Grund gehören. Welche Summe die Maßnahme kostet, konnte Cathrin Beese nicht sagen. „Es werden sicher mehrere Millionen Euro sein.“
Dauer eineinhalb Jahre
Bis die ersten Bewohner in die neuen Zimmer einziehen können, müssen sich Bewohner und Mitarbeiter gedulden. Rund eineinhalb Jahre sollen die gesamten Bauarbeiten dauern.