Herr Shala, Glückwunsch zum Sieg und zum Doppelpack. Kann Ihr Club nach dem 2:0 im Hinspiel schon für die Landesliga planen?

Auf keinen Fall. Wir haben gleich nach Spielschluss am Sonntag die Köpfe zusammengesteckt und uns auf das Rückspiel eingeschworen. Wir wissen, dass es ein ganz schweres Spiel wird in Geisingen. Von der ersten Minute bis zur letzten müssen wir Vollgas geben und konzentriert bleiben. Unser Ziel ist eigentlich einfach: Wir wollen kein Tor kassieren, und vorne machen wir dann die Dinger rein.

Wie Sie zuletzt in den wichtigen Spielen gegen den FC Öhningen-Gaienhofen und nun gegen Geisingen. Zuvor sind Sie aber noch nicht so richtig in Erscheinung getreten. Sind Sie der Mann für die wichtigen Spiele?

Scheint so, das habe ich jetzt ein paar Mal gehört (lacht). Aber ich habe auch ein paar Spiele gefehlt, weshalb ich erst gegen Ende der Rückrunde auf mich aufmerksam machen konnte.

Wieso haben Sie gefehlt?

Ich habe einen Schiedsrichter beleidigt und war länger gesperrt. Es war ein dummer Kurzschluss, den ich sehr bereue. Wenn ich einen Fehler mache, stehe ich aber dazu.

Jusuf Shala in Aktion im Spiel gegen Geisingen.
Jusuf Shala in Aktion im Spiel gegen Geisingen. | Bild: Salzmann, Dirk

Sie kamen in der Winterpause von Calcio Kreuzlingen zum SC Konstanz-Wollmatingen. Was gab für Sie den Ausschlag für den Wechsel?

Eigentlich wollte ich mit dem Fußball ganz aufhören. Ich bin 35 und wollte mehr Zeit haben für meine Kinder. Mein Sohn spielt wie ich ganz früher in der Jugend beim FC Pfyn. Das Ziel war, mehr Zeit bei ihm auf dem Platz zu verbringen, statt selbst zu kicken. Aber dann kam mein Trainer David Fall und hat mir von seinem Projekt mit dem SC Konstanz-Wollmatingen erzählt. Das hat mich überzeugt – und jetzt bin ich hier Stürmer und David ist Vorsitzender.

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Acht Spiele, acht Treffer – es scheint, als ob Sie diesen Schritt nicht bedauern müssten.

Nein, auf keinen Fall. Ich fühle mich sehr wohl hier. Der Verein ist gut aufgestellt, von der Vorstandschaft bis zur Mannschaft. Die machen alle einen tollen Job, von David Fall bis zum Trainer Adel Grimm. Und in der Mannschaft stimmt die Chemie, da passt einfach alles.

Sie sind mit 35 Jahren der Routinier im Team. Wie ist Ihr Verhältnis zu den jungen Spielern gerade in der Offensive, wie zum Beispiel Konstantin Hahn, der fast halb so alt ist wie Sie?

Wir verstehen uns super. Konstantin ist ein toller Fußballer und wird noch viel, viel besser werden. Davon bin ich überzeugt. Ich könnte ihn zwar als Konkurrenten sehen. Eigentlich müsste ich das sogar, da er auf meiner Lieblingsposition vorne im Zentrum spielt. Ich spiele jetzt als Zehner, was für mich auch okay ist. Ich genieße es einfach, mitzuerleben, wie die jungen Spieler von Training zu Training, von Spiel zu Spiel immer besser werden. Ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen und gebe gerne auch mal Tipps. Und wenn ich mal nicht spiele, habe ich auch kein Problem damit.

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Sie waren schon bei vielen Vereinen im Einsatz, bei manchen nur kurzzeitig. Planen Sie beim SC Konstanz-Wollmatingen auf längere Sicht?

Ich wolle ja eigentlich meine Karriere beenden, habe aber hier den Spaß am Fußball wiederentdeckt. Ich denke, das wird meine letzte Station sein – hoffentlich in der Landesliga.