Es ist gerade mal sechs Wochen her, als die Amateurfußballer des Bezirks Bodensee zum ersten Mal nach der Winterpause wieder die Plätze betreten haben – voller Hoffnung, nach den durch Corona verseuchten Spielzeiten endlich wieder unbeschwert ihrem Hobby nachgehen zu können.

Konsequente Linie ist nötig

Doch es braucht kein Virus, um die Kicker vorzeitig zu stoppen, wie der erneute Spielabbruch im Bezirk zeigt. Beim jüngsten Fall in Radolfzell war zum Glück kein Einschreiten der Polizei nötig. Das aggressive Verhalten eines Anadolu-Spielers war für den Schiedsrichter aber Anlass genug, die Partie gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen II vorzeitig zu beenden.

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Aber war der Abbruch wirklich nötig? Hätte der Unparteiische das Spiel nach einem Platzverweis für den Sünder nicht einfach weiterlaufen lassen können? Nein! Die Schiedsrichter sind angehalten, eine konsequente Linie zu verfolgen, wenn sie bedrängt werden, klare Zeichen bei aggressivem Verhalten zu setzen.

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Dass wohl nur mit der Holzhammer-Methode ein Lerneffekt einsetzen kann, zeigt der Spieltag nur eine Woche zuvor, als in Steißlingen zwei Anadolu-Spieler, darunter der Kapitän, nach Diskussionen mit dem Schiedsrichter Rot bekamen, das hitzige Spiel aber zu Ende gebracht wurde. Und gerade mal eine Woche später wird ein Unparteiischer erneut bedrängt, wieder von einem Spieler des FC Anadolu Radolfzell.

Unruhestifter zum Schweigen bringen

Wie die Sportrichter im jüngsten Fall entscheiden werden, liegt auf der Hand. Alle Anadolu-Spieler werden wohl für das Fehlverhalten eines Einzelnen bestraft werden. Vielleicht schafft es ja die große Mehrheit der Amateurkicker, die einfach nur Spiele bis zum Schlusspfiff und eine Saison bis zum großen Finale bestreiten will, die wenigen Unruhestifter zum Schweigen zu bringen. Falls nicht, werden Aggressionen und Gewalt im Fußball weiter grassieren. Wie ein Virus, das kaum zu stoppen ist.