Fußball-Bezirksliga: – Die Mannschaften genießen nach der kompletten Vorrunde und einem Spiel der Rückrunde ihre Winterpause. Weiter geht‘s am 7./8. März mit dem 17. Spieltag. Zur Saison-Halbzeit feierte der FC Wittlingen die so genannte Herbstmeisterschaft, hielt Verfolger VfB Waldshut mit fünf Punkten auf Distanz. Unter dem „Strich“, der die Abstiegsplätze vom Feld trennt, machen sich aktuell der FC RW Weilheim, der FV Lörrach-Brombach II, der FC Schlüchttal und der FC Tiengen 08 die meisten Sorgen.
Wie bedeutend die Tabelle nach der halben Spielzeit ist und welche Fakten bereits im Herbst geschaffen sind, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Wir haben die Halbzeit- und Schlusstabellen der letzten 20 Spielzeiten ausgewertet und dabei Erkenntnisse gewonnen, die nicht jedem Verein gefallen dürften.
So liegt die Chance, dass der Herbstmeister seinen ersten Platz bis zum Saisonende noch abgeben wird, gerade einmal bei 35 Prozent. 13 Herbstmeister seit der Saison 1999/2000 ließen sich nicht mehr einholen. Drei spätere Meister standen zur Saisonhälfte noch auf dem zweiten Tabellenplatz.

Umgekehrt erreichten drei Herbstmeister die Relegationsspiele. Dabei schafften der FC Wehr (2010 gegen Spvgg. Untermünstertal) und der FSV Rheinfelden (2014 gegen bzw. mit dem SV Au-Wittnau) den Aufstieg über Umwege. Eigentlich hätten wären es Herbstmeister gewesen, die noch Vizemeister aber der SV Weil II hatte als Meister der Saison 2013/14 ebenso kein Aufstiegsrecht, wie in den folgenden beiden Jahren als Vizemeister.
Vier der letzten 20 Bezirksliga-Meister standen zur Saison-Halbzeit maximal auf Platz drei oder noch weiter hinten. Den Vogel schoss der FV Lörrach ab, der 2009/10 als Achter mit neun Punkten Rückstand auf Herbstmeister FC Wehr in die Rückrunde startete und Meister mit einem Punkt Vorsprung auf die Wehrer wurde. Es gibt derzeit also durchaus noch Hoffnung für die Verfolger des FC Wittlingen.

Statistisch gesehen, sind die Chancen des Schlusslichts FC Tiengen 08, den Durchmarsch aus der Landesliga in die Kreisliga A noch zu verhindern, äußerst gering. Einzig dem FC Wallbach gelang als Schlusslicht noch das Wunder des Ligaverbleibs. Gerade einmal neun Punkte hatte die Elf von Trainer Roland Mutter damals zur Saisonhälfte auf dem Konto. In der Rückrunde gelang allerdings eine bislang einmalige Aufholjagd, bei der 31 Punkte eingespielt wurden. Nach dem 3:0 am letzten Spieltag beim FC Erzingen feierten die Wallbacher auf Platz elf ihre Rettung.

Etwas besser stehen die Chancen für Mannschaften auf den weiteren Abstiegsplätzen. Fünf Vorletzte (23,8 Prozent), sechs Drittletzte (28,6 Prozent) und sogar neun Viertletzte (42,9 Prozent) schafften in der Rückserie noch den Ligaverbleib. Unterm Strich haben sich in den vergangenen 20 Jahren immerhin 21 Vereine in der Rückrunde noch gerettet, was einer Quote von 28,4 Prozent entspricht. Unter anderem auch der SV 08 Laufenburg, dem 2009/10 – wie aktuell dem FC Tiengen 08 – ein Durchmarsch aus der Landesliga in die Kreisliga A drohte.
Unterm Strich mussten 74 Mannschaften in 20 Spielzeiten in die Kreisliga A absteigen. Eine Mannschaft, der FC Lörrach, zog sich nach Platz zehn in der Aufstiegssaison 1999/2000 aus dem Spielbetrieb zurück. Wenn sich 21 Vereine in der Rückrunde noch vor dem Abstieg gerettet haben, muss es auch 21 Mannschaften geben, die die Vorrunde auf einem sicheren Tabellenplatz abschlossen. Den tiefsten Fall erlebte der SV Eggingen, zwei Jahre nach der Vizemeisterschaft und dem verpassten Aufstieg in die Landesliga im Sommer 2007. In der Saison 2008/09 beendete das Team die Vorrunde auf Platz acht, um am Ende auf Rang 13 abzusteigen.
13 Herbstmeister holen sich seit 1999/2000 am Ende auch den Titel
SÜDKURIER-Regiosport hat die Halbzeit-Tabellen und die Schluss-Tabellen in der Bezirksliga seit der Spielzeit 1999/2000 miteinander verglichen.
- Meister: 13 Herbstmeister wurden am Ende auch Meister, mit einer Quote von 65 Prozent. Drei Mal (15 Prozent) kamen die Vizemeister zum Zug, vier Mal (25 Prozent) holten weiter hinten platzierte Mannschaften den Titel. Sechs Meister der vergangenen 20 Jahre waren im Jahr zuvor am Aufstieg gescheitert.
- Aufstieg: Der SV Weil II war 2014 der einzige Meister, der nicht aufsteigen durfte. Vizemeister FSV Rheinfelden spielte die Relegation gegen den SV Au-Wittnau, stieg trotz der sportlichen Niederlage auf, weil zeitgleich der SV Weil in die Landesliga absteigen musste. Per Relegation schafften die Vizemeister Eintracht Stetten (2009), FC Wehr (2010), FC Wittlingen (2013) und der FC Schönau (2015) den Aufstieg.
- Absteiger: Insgesamt mussten in den letzten 20 Spielzeiten 74 Mannschaften die Liga nach unten verlassen, meist drei oder vier Clubs pro Spieljahr. In der Saison 2012/13 erwischte es nur zwei Mannschaften (SV Nollingen, FC Grießen). Einen erhöhten Abstieg gab es in den Spieljahren 2011/12 (FV Lörrach-Brombach II, TuS Stetten, SV Schwörstadt, FC Wehr, FC Schönau) sowie 2009/2010 (SV Weil II, FC 08 Bad Säckingen, SC Lauchringen, FC Erzingen, SV Altenburg).
- Rettung: 21 Vereine schafften in der Rückrunde noch den Ligaverbleib. Nur einmal gelang einem Herbst-Schlusslicht, dem FC Wallbach im Spieljahr 2011/12 noch der Ligaverbleib. Als Herbst-Vorletzte retteten sich der FC Hausen (2001/02), der SV Stühlingen (2005/06), der FC Wittlingen (2007/08), der FC Grießen (2012/13) und der FC Wallbach (2016/17). Als Drittletzter erreichten FC Birkendorf (2000/01), AGS Lauchringen (2002/03), SC Lauchringen (2003/04), SV 08 Laufenburg (2009/10), SV Herten (2014/15) und der VfB Waldshut (2015/16) noch die Nichtabstiegszone. Neun weitere Vereine verließen in der Rückrunde den Abstiegsplatz 13.
- Pechvögel: Umgekehrt erwischte es auch 21 Mannschaften, die zur Halbzeit noch auf einem „sicheren“ Platz standen. Je zwei Mal rutschten der TuS Stetten (2014/15, 2011/12), der FC 08 Bad Säckingen (2009/10 und 2001/02) sowie der SV Jestetten (2006/07 und 1999/2000) in der Rückrunde noch auf einen Abstiegsplatz. (gru)