Radikaler Umbruch im Kader des FC Erzingen nach dem Abstieg
Fußball-Bezirksliga vor dem Saisonstart (4): Neues Trainerteam Sandro Marchi und Antonio Gentile muss 16 neue Spieler einbauen. Einstelliger Tabellenplatz soll für die Elf aus dem Klettgau herausspringen
Zurück im Klettgau: Nach vier Jahren spielt Danilo Torsello wieder beim FC Erzingen. Er bringt von seinem bisherigen Verein FC Thayngen noch fünf weitere Spieler und den neuen Trainer mit in den Klettgau.
| Bild: Matthias Scheibengruber
Fußball-Bezirksliga: – Beim FC Erzingen waren die Sportchefs Felix Uhl und Alfredo Di Feo in den vergangenen Wochen und Monaten nicht zu beneiden. Binnen kürzester Zeit stand das Duo vor den Trümmern einer schwierigen Saison in der Landesliga. Nach und nach kündigten immer mehr Spieler ihren Abschied an. Am Ende war der Aderlass derart umfangreich, dass der Verein – unabhängig vom Ausgang der Relegationsspiele, die den Ligaverbleib hätten bringen können – den freiwilligen Abstieg verkündete.
Eine folgenreiche Entscheidung, die dazu führte, dass die bereits im Winter als Nachfolger von Klaus Gallmann und Michael Jauch verpflichteten Michele Masi (Trainer) und Björn Winter (Co-Trainer) veranlassten, ihre Zusagen zu widerrufen. Masi, mit dem SV Jestetten selbst noch im Abstiegskampf, war klar: „„Der freiwillige Abstieg des FC Erzingen aus der Landesliga könnte dafür entscheidend sein, dass der SV Jestetten in die Kreisliga A muss. Das kann ich nach zehn Jahren als Trainer dort, mit meinem Gewissen nicht vereinbaren“, begründete er gegenüber dem SÜKURIER im Juni seinen Rückzug.
Spätestens jetzt schrillten beim FC Erzingen alle Alarmglocken. Nicht nur Spieler mussten gesucht werden, nun musste auch noch ein neues Trainerteam her. Dass durch das Scheitern des FV Herbolzheim in der Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga aus dem freiwilligen ein sportlicher Abstieg wurde und der SV Jestetten dank des Erfolgs des VfB Waldshut in der Bezirksliga bleibt, spielte nun keine Rolle mehr.
Blick auf den Kader
Neu beim FC Erzingen: (hinten, von links) Co-Trainer Antonio Gentile, Abdallah Al-Samerie, Valentino Rupp, Luca Di Lionardo, Dario Pontrandolfo, Berkay Ünal, Davide Di Lionardo, Trainer Sandro Marchi, Willi Maier. (vorn, von links) Azan Zafar Rana, Abdul Ehad Demirdal, Tommaso Gentile, Nico Weißenberger, Emanuele Ferraro. Auf dem Foto fehlen: Danilo Torsello, Benjamin Ciglar, Alessio Ciciretti, Daniele Rocco, Taha Al-Hasani.
| Bild: Alfredo Di Feo
Unterstützt von Willi Maier krempelten Uhl und Di Feo die Ärmel hoch – und das mit Erfolg. Dem Abschied von 14 Akteuren stehen insgesamt 16 neue Spieler – ein Dutzend kommt aus der Schweiz – gegenüber. Drei Akteure trugen bereits das blaue Trikot. Danilo Torsello ist quasi ein Eigengewächs, der sich nach Gastspielen beim SV 08 Laufenburg und FC Grießen vor vier Jahren ein drittes Mal – dieses Mal zum FC Beringen/CH – verabschiedet hatte. Zusammen mit ihm kommen vom FC Thayngen unter anderem Luca Di Lionardo und Benjamin Ciglar zurück. Das Duo spielte in der Saison 2017/18 beim FC Erzingen.
Bei der Trainersuche wurden Di Feo und Uhl ebenfalls jenseits der Grenze fündig. Der in Schaffhausen lebende Sandro Marchi, bis Dezember beim FC Thayngen im Amt, tritt die Nachfolge von Klaus Gallmann an. Sein Co-Trainer hat bei den alteingesessenen Erzingern einen besonderen Klang. Antonio Genitle spielte vor zwei Jahrzehnten selbst noch im Luwig-Desiderato-Stadion und steht nun mit Marchi in der Verantwortung.
Zwangsläufig steht beim FC Erzingen nun ein Neuanfang auf dem Programm. Der soll die Mannschaft in ruhiges Fahrwasser bringen und am Ende der Spielzeit mit einem einstelligen Tabellenplatz belohnt werden, so Felix Uhl, der mit Di Feo weiterhin im Kader stehen wird. Seinen großen Titelfavoriten sieht der Sportchef im FC Wittlingen.