Fußball-Bezirksliga: – Am Ende war es vermutlich der gegenseitige Respekt, der verhinderte, dass die rassige Partie auf dem Sportplatz in Hohentengen einen Sieger gefunden hat. Nach dem 3:3 zwischen dem FC Hochrhein und dem TuS Binzen gab es auf beiden Seiten sowohl zufriedene als auch leicht enttäuschte Gesichter.
Karl-Frieder Sütterlin brachte es auf den Punkt: „Dieses Spiel war eine richtige Fußball-Show“, schwärmte der 68-jährige Gästetrainer: „Beide Mannschaften wollten den Sieg – aber letztlich ist das 3:3 ein gerechtes Resultat“, schmunzelte er: „Mir gefällt es hier und vor allem gibt es leckere Würste.“
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Auch Co-Trainer Dirk Zipfel war am Ende zufrieden: „Wenn ich ehrlich bin, müssten wir das Spiel eigentlich gewinnen“, ließ er manch vergebene Chance Revue passieren: „Aber wir müssen auch demütig sein, denn wir waren erst 0:2 und danach auf mit 2:3 im Rückstand.“

Dass die Gastgeber zwei Gegentreffer durch Emre Kuytan und Patrice Glaser kassierten, hatten sie sich durch ihre Schludrigkeiten selbst zuzuschreiben: „Das waren die einzigen Torschüsse der Binzener“, ärgerte sich Zipfel über die Fehlerquote, die vom Gast bitter bestraft wurde.
Allerdings gelang den Hausherren noch vor dem Wechsel der wichtige Anschluss. Noel Zipfel hatte geflankt, Francesco Melina war zur Stelle: „Das war verdient und wichtig, zumal wir vorher mehrere Chancen hatten“, so Zipfel, der vermutete, dass seine Jungs unterm Strich etwas zuviel Respekt vor dem mit viel Vorschusslorbeeren versehenen Gast hatten.
„Ausgleichende Gerechtigkeit“ am Elfmeterpunkt
Melina war es dann auch, der nach der Pause dem Spiel die entscheidende Wende hätte geben können. Nach einem vermeintlichen Foul von Patrick Schindler an Nico Maier zeigte der Unparteiische zum Entsetzen von Karl-Frieder Sütterlin auf den Punkt: „Ich habe keine Ahnung, was er da gesehen haben will.“ Melina zielte zu genau, traf den Pfosten – für Sütterlin „ausgleichende Gerechtigkeit.“
Allerdings machte der Routinier des FC Hochrhein seinen Patzer schon bald wieder wett, drehte sich nach einem schönen Zuspiel aus dem Mittelfeld mit dem Ball und ließ Benjamin Sänger im TuS-Kasten keine Abwehrchance: „Der Ball flog in den Winkel“, zuckte Sütterlin mit den Schultern.
Doch die Gäste setzten nach, beeindruckt vom Willen des FC Hochrhein. Nach einem kapitalen Abwehrpatzer ließ sich Glaser nicht zwei Mal bitten, erzielte den 3:2-Führungstreffer für den Gast.
Jetzt ging ein Ruck durch das Team des FC Hochrhein: „Nach dem erneuten Rückstand haben sich alle zusammengerauft, sich gegenseitig eingeschworen“, betonte Dirk Zipfel den Mannschaftsgeist. Den Lohn ernteten die Gastgeber vor der stattlichen Kulisse schon vier Minuten später. Nico Maier war per Kopf zum 3:3 erfolgreich.

„In der Schlussphase haben sie die zweite Luft bekommen“, anerkannte Karl-Frieder Sütterlin und war froh, dass es beim Remis blieb: „Gerade dieser Nico Maier hat uns extrem beschäftigt“, gab er zu. Und Dirk Zipfel haderte doch noch etwas mit dem Abschluss: „Es gab schon noch ein paar Möglichkeiten zum Sieg. Aber wie gesagt – wenn du zwei Mal hinten liegst, musst du auch mal zufrieden sein.“
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