Robin Merkt vom SV Jestetten setzt beim Elfmeter höchst erfolgreich auf seinen Tunnelblick
Bezirksliga-Interview der Woche: Der 20-jährige Torwart hat in Pflichtspielen schon fünf Strafstöße gehalten. Große Vorfreude aufs anstehende Derby gegen den FC Erzingen
Die Katze vom See: Robin Merkt hat sich in seinem ersten Jahr beim SV Jestetten nicht nur wegen der fünf gehaltenen Elfmeter in den Pflichtspielen einen guten Namen gemacht. Der Name „Merkt“ hat im Seestadion schon eine gewisse Tradition.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Robin, der SV Buch kriegt zwei Strafstöße und Sie halten keinen. Wie kann einem „Elfmeterkiller“ so was passieren?
Nun, am zweiten Elfer war ich zumindest dran. In der Tat reagiere ich bei Elfmetern speziell, habe in Pflichtspielen fünf Mal pariert. Es gibt kein Patentrezept. Als Goalie gilt Hopp oder Topp!
Nein, wenn der Schiri pfeift, dann tauche ich ab, konzentriere mich auf Ball und Schützen und bin im Tunnel.
Robin Merkt hält Elfer im DerbyVideo: Scheibengruber, Matthias
Sie kamen vor knapp einem Jahr aus Rafz zu einem Fast-Absteiger. Hatten Sie keine Sorge, dass das schief geht?
Was war, war nicht wichtig. Beim ersten Training ging es bei Null los. Und im Rückblick war die Wechsel ja optimal.
Robin Merkt (20) aus Rafz begann mit Fußball beim SV Lottstetten und wechselte – nach dem Umzug der Familie in die Schweiz – zum FC Rafzerfeld. Als C-Junior speilte Merkt zwei Jahre beim FC Schaffhausen. Die weiteren Jahre als Jugendspieler verbrachte er wieder beim FC Rafzerfeld, für den er auch aktiv spielte. Im Sommer 2023 kam der Torwart zum SV Jestetten. (gru)
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Der SV Jestetten ist Vierter. Erstmals habt ihr zwei Spiele in Folge verloren. Wie erklären Sie den Saisonverlauf?
Alles war neu im Sommer. Viele Spieler kamen und der neue Trainer Salvador Ortiz, der übrigens großen Anteil an meinem Wechsel hatte, da er mich seit Jahren in Schaffhausen und Rafz begleitet hat. Motivation und Spaß waren vom ersten Tag an in der Mannschaft.
Robin Merkt vor Sascha StrazzeriVideo: Tommy Buschle
Haben Sie überlegt zu gehen, als die Trennung von Ortiz im Herbst kam?
Keine Sekunde. Verein und Mitspieler nahmen mich super auf. Ich war nie fremd. Viele Leute hier kannten mich ja schon, das war echt krass. Oft sprachen mich Zuschauer an, dass sie mich noch als kleinen Buben kennen.
Gutes Team: Torwarttrainer Alexander Vetter (im Hintergrund) kümmert sich beim SV Jestetten auch um Robin Merkt.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Sie haben ja Wurzeln in der Region?
Richtig. Obwohl ich in Rafz groß wurde, stamme ich aus Lottstetten. Mein Götti Ralf und mein Cousin Maximilian haben ja schon beim SV Jestetten gespielt.
Robin Merkt hält gegen Nico KunzelmannVideo: Scheibengruber, Matthias
Nun steht das Derby gegen den FC Erzingen an. Das Hinspiel war ja...
...extrem emotional. So ein 7:5 erlebst du als Fußballer nicht oft. Zudem habe ich einen Elfmeter von Sandro D‘Accurso gehalten. Wir freuen uns riesig auf das Spiel. Pascale Moog und Marco Lohr ja auch schon in Erzingen gespielt haben. Wir wollen das gewinnen, weil wir unter den Top 5 bleiben wollen.
Emotionen nach dem Derby: Robin Merkt vom SV Jestetten lässt nach dem 7:5-Sieg im November beim FC Erzingen seiner Freude freien Lauf.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Gespielt wird allerdings auf Kunstrasen, weil der Rasen komplett saniert wird.
Eine große Sache für den Verein. Ich freue mich schon jetzt, in der neuen Saison auf dem neuen Rasen zu spielen.
Klasse gemacht: Die Mitspieler beglückwünschen Robin Merkt vom SV Jestetten im Derby beim FC Erzingen nach dem gehaltenen Elfmeter von Sandro D‘Accurso.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Ihr habt ja auch Arbeitseinsätze. Was ist dran, dass die Torhüter fürs Einsäen der Fünfmeterräume verantwortlich sind?
(lacht) Nein, nein – da lassen wir die Fachleute ran. Es soll ja gut werden.