Jannik, ist das 1:2 im Spitzenspiel beim VfR Bad Bellingen schon verarbeitet?
Da gab es nichts zu verarbeiten. Unterm Strich geht der Sieg des Tabellenführers in Ordnung. Aber wir haben es ihnen schwer gemacht. Mit etwas mehr Glück holen wir mindestens einen Punkt.
Ihr seid dort lang in Führung gewesen.
Richtig! Vor der Pause hatten wir durchaus Chancen aufs 2:0. Nach dem Ausgleich wurde der Druck auf uns extrem. Wir hatten nichts mehr entgegenzusetzen – und kassierten schnell das 1:2. Dawid Armanowski musste ausgewechselt werden und Brooklyn Lehmann fehlte erkrankt. Das war dann maximal bitter.

Wenn man so weit vorn mitmischt, wachsen doch sicher die Begehrlichkeiten?
Das sehe ich nicht so. Von der Relegation oder gar dem Titel redet bei uns niemand. Wir genießen es, da oben dabei zu sein und uns im Falle einer Niederlage keine Sorgen um den Abstieg machen zu müssen. Unser Kader hat die Qualität, gegen jede Mannschaft mithalten zu können. Das haben wir im Spiel beim VfR Bad Bellingen unter Beweis gestellt. Aber die letzten Tage waren schon etwas Besonderes für uns. Im Training war die Vorfreude aufs Spitzenspiel zu spüren – und der Stolz, dass wir überhaupt in der Situation sind.
Also schaut sich niemand beim SV Buch heimlich mal die Landesliga-Karte an?
Absolut nicht. Wir haben beim SV Buch andere Ambitionen. Es ist klasse, wie junge Spieler wie die Meinzer-Zwillinge oder Brooklyn Lehmann in die Mannschaft, die mehr oder weniger komplett aus einheimischen Spielern besteht, integriert wurden. Nun kommt auch noch Patrick Vögele nach langer Verletzung zurück, was uns im Team richtig gefreut hat. Also der Konkurrenzkampf ist da bei uns – und das befeuert den Spaß.

Und Jannik Strittmatter lehnt am Pfosten und lacht sich in die Handschuhe...
...von wegen! Natürlich bin in der komfortablen Situation, als Torwart keinen direkten Konkurrenten zu haben. Deshalb lasse ich es aber noch lange nicht schleifen. Mir ist das regelmäßige Torwarttraining mit Simon Eckert sehr wichtig. Ich lege auch Extraschichten für die Fitness ein oder stelle mich allein auf den Platz und übe Abschläge.
Einen Konkurrenten gibt es wohl doch?
Ja klar – Manuel Berger rechnet mir immer wieder vor, dass er eigentlich die Nummer 1 beim SV Buch ist. Weniger Gegentore als „Riba“ hat kein anderer Torwart bei uns kassiert. Wobei die Zahl seiner Spiele übersichtlich ist, aber das vergisst er in seiner Rechnung immer.
Fragen: Matthias Scheibengruber