Herr Schlageter, Ihre Mannschaft ist mit vier Siegen aus der Winterpause gekommen und hat nun auch Spitzenreiter Geisingen bezwungen. Wer kann Ihre Elf auf dem Weg zur Meisterschaft noch stoppen?
Wir tun gut daran, demütig zu bleiben. Es ist noch ein langer Weg mit elf ausstehenden Spielen. Wir freuen uns, dass es so gut läuft, wissen aber auch, dass wir jede Woche wieder liefern müssen. Die Aufgaben werden nicht einfacher, und ich hoffe, dass wir von Verletzungen verschont bleiben.
Dennoch ist der FC Pfaffenweiler der große Gewinner des 23. Spieltags, nachdem Sie Geisingen bezwungen haben und auch Möhringen ohne Punkte blieb.
Dem ist so. Doch es kann auch einmal heißen: Der FC Pfaffenweiler ist der große Verlierer eines Spieltags. Alles ist noch eine Momentaufnahme.
Fünf Siege nach der Winterpause. Was zeichnet Ihre Elf gegenwärtig aus?
Wir sind als Mannschaft gut zusammengewachsen. Wir haben gute Einzelspieler, die sich alle ins Gesamtgefüge einpassen. Zudem sind wir mental stark. Außerdem haben wir schon oft gezeigt, dass uns zwischenzeitliche Rückstände nicht umwerfen und wir immer eine Antwort finden.
Was würden Meisterschaft oder Aufstiegsspiele für Sie und den Verein bedeuten?
Es wäre sicherlich ein Highlight, so wie für jeden anderen Verein auch. Dazu müssen wir den Fokus immer auf die nächste Aufgabe richten und möglichst jede Woche die Bestform abrufen. Sollten wir Platz eins oder zwei erreichen, würden wir uns sicher nicht dagegen wehren. Ich warne jedoch davor, zu weit in die Zukunft zu schauen. Die Ist-Situation ist gut. Mehr aber nicht.
Beim 5:3-Erfolg gegen Geisingen trafen vier verschiedene Spieler. So etwas freut doch jeden Trainer?
Na klar. Wir haben viele Spieler, die torgefährlich werden können. Das macht uns ein Stück weit schwerer ausrechenbar. Nehmen wir beispielsweise Nico Anders, der als defensiver Mittelfeldspieler schon zehn Tore erzielte. Diese Flexibilität habe ich immer angesprochen. Gegen Geisingen war es ein rundum geschlossener Auftritt.
Schauen Sie schon auf die Tabelle der Bezirksliga Bodensee, wer ein möglicher Gegner in Aufstiegsspielen sein könnte?
Ich habe noch nie darauf geschaut, weil es aktuell nicht relevant für uns ist. Außerdem kann ich an den dortigen Ergebnissen eh nichts ändern. Andere Dinge lassen sich nicht beeinflussen, unsere Leistungen hingegen schon. Wir schauen nur darauf, was wir intern verbessern können, und nicht auf andere Tabellen.
Ihre Elf steht zudem im Viertelfinale des Bezirkspokals, in dem Pfaffenweiler in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich war. Welche Bedeutung hat der Pokal neben der Meisterschaft?
Wir haben im Viertelfinale mit Furtwangen eine harte Nuss zu knacken. Auch im Pokal gilt: Von Spiel zu Spiel schauen. Wir müssen jetzt nicht über Halbfinale, Finale oder Pokalsieg sprechen. Das können wir gerne tun, sollten wir gegen Furtwangen gewinnen.
Noch mehr als in der Vergangenheit wird Ihre Elf zum Gejagten, dem jeder gern ein Bein stellen möchte. Kann die Elf mit der Favoritenbürde leben?
Du bist immer der Gejagte. Keiner spielt gern gegen uns und will die Niederlage in Grenzen halten. Alle wollen uns bezwingen, und da kommen noch ein paar gute Gegner auf uns zu. Wir nehmen jeden Konkurrenten ernst und treten ihm mit Respekt gegenüber. Spielen wir weiter so in sich geschlossen, werden wir das meistern.
Alles könnte in Pfaffenweiler so schön sein, würden sich nicht permanent Gerüchte um Ihren Abschied nach der Saison halten. Jetzt decken Sie doch bitte einmal die Karten auf.
Es gibt nichts Neues und wir werden auch nicht jeden Tag Wasserstandsmeldungen abgeben. Ich bin Trainer beim FC Pfaffenweiler und will den maximalen Erfolg. Darauf konzentriere ich mich. Alles andere werden der Verein und ich zum passenden Zeitpunkt mitteilen.