Fußball, Landesliga: Christian Jeske ist zwar schon 37 Jahre alt und war bereits zwischen 2017 und November 2023 Spielertrainer des FC Singen 04 in der Landes- und Verbandsliga, wo er meistens von der Seitenlinie aus mitwirkte.
Doch zur neuen Saison will er noch einmal als Kicker angreifen. Der ehemalige Regionalliga-Akteur des SC Pfullendorf ist ab sofort für den Verbandsliga-Absteiger SC Konstanz-Wollmatingen am Ball, wie er gegenüber dem SÜDKURIER bestätigt.
A-Lizenz in der Schweiz
„Ich mache gerade meine Ausbildung zum Video-Analysten sowie meine A-Lizenz in der Schweiz. Da war für mich klar, dass ich in dieser Runde als Trainer pausieren werde“, sagt Jeske, der zwischen 25 und 30 Stunden pro Woche in seine Arbeit als Coach in Singen gesteckt hat, erzählt er. Parallel zu seinen Weiterbildungen sei dies aktuell nicht mehr möglich.
Doch Jeske liebt Fußball. Das weiß auch David D‘Incau, der in der vergangenen Runde die SG Dettingen-Dingelsdorf trainierte, nun aber gemeinsam mit Adel Grimm die sportliche Verantwortung beim SC Konstanz-Wollmatingen hat. So wurde dieser besondere Spielertransfer möglich: D‘Incau und Jeske spielten einst beim FC 08 Villingen zusammen – acht Jahre lang.
D‘Incau und Jeske acht Jahre lang Mitspieler
„David ist der Spieler, mit dem ich im Aktivenbereich am längsten zusammengespielt habe. Wir haben uns immer in Engen getroffen und sind von dort aus in den Schwarzwald gefahren. Wir waren irgendwann für alle nur noch der Bodensee-Express“, erzählt Jeske mit einem Schmunzeln. „Wir haben uns immer super verstanden und das ist auch heute noch so.“
Zwischen Jeske und den Konstanzern um D‘Incau entstanden in der Sommerpause „tolle Gespräche. Deshalb haben wir uns dann entschieden, das zu machen. Es ist eine runde Sache für beide Parteien“, sagt Jeske. „Dieser Sport macht mir einfach nach wie vor so unfassbar viel Spaß, dass ich auf diese Saison richtig Lust habe“, sagt der Singener, der vor wenigen Wochen sogar noch einen Blitz-Einsatz in der Kreisliga-A-Abstiegsrelegation hatte.
Beim FC Steißlingen kickte er unter Trainer Wolfagng Stolpa mit, schoss im ersten Spiel gegen die SG Illmensee/Heiligenberg obendrein den späten 1:1-Ausgleich, am Ende reichte es in der Dreierrunde aber nur zu Platz zwei.
Nun freut sich Jeske auf eine „attraktive Landesliga. Meine bisherigen Trainingseindrücke sind top. Da sind richtig gute Jungs dabei. Wir wollen da auf jeden Fall oben mitspielen“, sagt der 37-Jährige, der seine langjährige Erfahrung als Spieler und Trainer einbringen will.
Seine Position sei noch unklar: „Wo ich spiele, ist mir egal. Das entscheidet das Trainerteam. Genau so wie, ob ich spiele“, sagt der Mann über seine nach mehreren Jahren als Spielertrainer ungewohnte Rolle. Und was ist eigentlich nach dieser Saison?
„Da bin ich wieder bereit für eine neue Herausforderung. Aber wahrscheinlich werde ich meine Kickschuhe an den Nagel hängen und nicht mehr Spielertrainer sein“, sagt Jeske, dem ein Engagement im höherklassigen Bereich vorschwebt.