Fußball-Landesliga: Wenn man sich vor der Runde umgehört hat, dann wurde mehrfach der FC Singen 04 als Titelanwärter gehandelt. Der Landesliga-Routinier Joachim Ruddies, heute bei der SpVgg F.A.L. und früher Trainer des FV Walbertsweiler-Rengetsweiler, hatte bei seiner Prognose allerdings schon darauf hingewiesen, dass sich bei seinem Ex-Club im oberen Linzgau etwas entwickelt habe, was für Überraschungen sorgen könnte.
Dass der FV von Ruddies Trainerkollegen nicht zu den Spitzenteams gezählt worden war, hat aber auch seinen Grund: in der Saison 18/19 war Walbertsweiler nur knapp dem Abstieg entronnen, im Vorjahr war die Elf von Trainer Daniel Schwager mehrfach Schlusslicht und stand beim Abbruch auf Rang elf. Eklatant war die Auswärtsschwäche – nur vier Punkte konnte der FV in den neun Spielen auf fremden Plätzen holen.
„Der Schlüssel zum Erfolg ist mit Sicherheit unsere gute Defensive.“Daniel Schwager, Trainer des FV Walbertsweiler-Rengetsweiler
Am vergangenen Samstag stand nun das dritte Auswärtsspiel der aktuellen Runde auf dem Programm. Und mit dem klaren 5:1-Sieg in Bad Dürrheim hat der FV schon jetzt die Vorjahresbilanz deutlich getoppt. In den drei Spielen kamen sieben Punkte auf das Konto, und da zudem beide Heimspiele erfolgreich endeten, hat der Tabellenführer noch immer eine weiße Weste. „In Bad Dürrheim haben wir 15 Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren. Aber danach hat es meine Mannschaft richtig gut gemacht. Am Ende war der Sieg mehr als verdient“, zeigt sich Schwager hochzufrieden, auch wenn er einräumen muss, dass er mit solch einem Saisonstart nicht gerechnet hatte.
Er nennt zwei Faktoren für den Erfolg: „Wir haben im Vergleich zur vergangenen Saison einen breiteren Kader. Das spiegelt sich dann auch im Training wider. Da ist jeder hoch motiviert bei der Sache. Das wirkt sich dann natürlich auf unser Spiel positiv aus“, so der FV-Coach. Und dann wäre da noch die Abwehr: Erst zwei Gegentreffer ließ der FV in den fünf Saisonspielen zu. „Der Schlüssel ist mit Sicherheit unsere gute Defensive. Wir haben auch schon vor Corona in der Wintervorbereitung daran gearbeitet und haben dies dann im Sommer weitergeführt. Dass uns dies momentan so gut gelingt, freut uns natürlich“, nennt er einen weiteren Grund für den Erfolg.
Zwar sind erst fünf Spiele gespielt und Verfolger FC Löffingen hat ein Spiel weniger auf dem Konto. So werden die nächsten beiden Spiele zeigen, ob es beim FV zu einem längeren Mitmischen in der Spitzengruppe reicht oder ob das nur eine Momentaufnahme ist. „Das werden zwei richtige Brocken. Gegen den SV Denkingen im Derby ist es immer schwer. Das wird das intensivste Spiel der bisherigen Saison. Und in Überlingen erwartet uns ein Gegner mit hoher Qualität, der genauso gut in die Saison gestartet ist wie wir“, blickt Schwager nach vorne und verspricht: „Wir gehen aber in beide Spiele rein, um eine gute Leistung abzuliefern und um zu punkten.“