Fußball-Landesliga: Klare Siege prägten die Schwarzwald-Derbys am Samstag in Bad Dürrheim, Löffingen und Neustadt. Weiterhin ohne Auswärtspunkt ist der FV Marbach.
Dem FC Neustadt gelang im Derby ein unerwartet klares 5:1 gegen den FC Gutmadingen, der zuvor nur drei Punkte Rückstand hatte. Einmal mehr war Torjäger Sam Samma mit zwei Treffern die „Lebensversicherung“ der Hochschwarzwälder. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich Gutmadingens Trainer Steffen Breinlinger über die Gegentorfolge mit vier Treffern in nur 27 Minuten. „Neustadt war uns in allen Belangen überlegen und eiskalt im Verwerten der Chancen“, so Breinlinger.
Gutmadingen konnte nach der Winterpause noch keines seiner drei Spiele gewinnen und benötigt nach der guten Hinserie in jedem Fall noch einige Punkte bis zum vorzeitigen sicheren Klassenerhalt. Der FC Neustadt hält indes als Tabellenfünfter die Schwarzwälder Fahne den Klubs aus dem Bezirk Bodensee entgegen. Der FCN ist einziger Schwarzwald-Verein unter den ersten Sieben. Die Übermacht des Bodensees kompensiert Trainer Florian Heitzmann mit den wenigsten Gegentoren der Liga sowie einer „guten Mischung aus erfahrenen Spielern wie Samma, Fabian Papa, Rick Kiefer oder Sime Fantov und jungen hungrigen Akteuren wie Paul Brosi.“
Mit neun Niederlagen in Serie verabschiedete sich der FC Löffingen in höchster Abstiegsgefahr in die Winterpause. Doch offenbar hat sich beim Team von Trainerfuchs Jörg Klausmann in den vergangenen Monaten einiges getan. Das 6:0 gegen den FC Schonach im Derby mit einem herausragenden dreifachen Torschützen Marco Kopp setzte die starke Serie der Löffinger fort. Vier Partien, keine Niederlage, zehn Punkte und 9:0 Tore. 360 Spielminuten ist Löffingens Torhüter Philip Satler ohne einen Gegentreffer. Klausmann freut sich, „dass die Jungs motiviert, diszipliniert arbeiten und sich für die guten Leistungen belohnen können. Wenn wir so weitermachen, können wir den Klassenerhalt in jedem Fall schaffen.“
Der Tabellenletzte FC Schonach bleibt auswärts sieglos. Spielertrainer Coskun Öztürk ist aktuell nicht zu beneiden. „Bei unseren personellen Möglichkeiten muss man einfach sagen: So reicht es nicht für mehr und damit werden wir in der Landesliga nicht bestehen können.“ In Löffingen fehlten wegen Corona-Quarantäne mehrere Spieler, zu allem Überfluss musste der FCS nach der roten Karte für Niklas Ketterer fast eine Stunde lang in Unterzahl weiterspielen. Nach drei Niederlagen mit insgesamt 0:11-Toren gehen beim FCS nach erfolgreichen Zeiten in der sechsten Saison nach dem Aufstieg langsam die Landesliga-Lichter aus. Statt Frühlingsgefühlen herrscht eher betrübte Kellerlicht-Stimmung mit der roten Laterne. Öztürk: „Einen Vorwurf kann man den Jungs nicht machen, sie geben alles. Wir dürfen uns nicht hängen lassen in den kommenden Spielen.“
Langsam aber sicher kommt der FC Bad Dürrheim in Fahrt. Die zahlreichen Neuzugänge in der Winterpause agieren auf dem Platz als perfekte Einheit – läuferisch, taktisch, spielerisch. Trainer Enrice Blanco hat sich vom 1:1-Auftakt gegen den Hegauer FV nicht verunsichern lassen und prognostizierte schon dort: „Wenn alle Mann an Bord sind, wenn wir uns immer besser zurechtfinden und einspielen, dann werden wir mit dieser Mannschaft sehr viel Spaß haben.“ Ein Ziel der Weiterentwicklung mit der geballten Qualität auf dem Spielfeld ist es, in der Offensive Top-Torjäger Ramiro de Lillo (14 Treffer) zu entlasten. „Damit wir von ihm nicht alleine abhängig sind“, so Blanco. Beim 5:1-Heimsieg gegen den FC Furtwangen traf de Lillo doppelt. Auch Adrian Dumitru entwickelt sich im Angriff immer besser. Bei dem schnellen Umschaltspiel der Kurstädter sind dessen Fähigkeiten ebenso gefragt wie die von Adama Diacko. Bei all den „Einkäufen“ ist es indes erfreulich, dass die jungen Mike Tabler und Tijan Jallow sich neben den erfahrenen Zugängen etablieren konnten.
Etablieren, sprich den Klassenerhalt, strebt nach der Winterpause der FC Furtwangen an – mit neuen Spielern, neuer Energie, ambitionierten Zielen. Das 1:5 in Bad Dürrheim war ein herber Rückschlag. Trainer Franco de Rosa war nach der Partie restlos bedient. Zum einen von den vielen Fehlern, die zu den fünf Gegentreffern führten. Zum anderen durch die schwere Verletzung von Kevin Hoheisel nach bereits einer Viertelstunde. Gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt zu verlieren ist doppelt bitter, weil nun der Rückstand auf das rettende Ufer bereits neun Punkte beträgt. Die Bregtäler waren nach der Winterpause verheißungsvoll mit einem Sieg gestartet, kassierten danach aber in den Derbys gegen Löffingen (0:1) und Bad Dürrheim (1:5) zwei Niederlagen, die richtig weh taten.
Beim Vorletzten FV Marbach schwimmen langsam aber sicher die Felle davon. Personell waren die Marbacher in Frickingen bei ihrer 1:3-Niederlage wieder sehr dünn besetzt. Der langzeitverletzte Stammkeeper Matthias Gißler stand ebenso noch nicht zur Verfügung wie sein Ersatzmann Marc Opiela. So musste Keeper Nummer drei im Linzgau ran: Simon Volk, normal Torwart der Reservemannschaft in der Kreisliga B. Wenig Grund zur Freude hatte indes Drilon Fetahi. Er erzielte zwar den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, doch sein erstes Pflichtspieltor im Trikot der Marbacher reichte nicht – am Ende setzte es im zehnten Auswärtsspiel die zehnte Niederlage. Marbachs Trainer Michael Schnee analysierte treffend: „Das frühe 0:1 hat es uns natürlich im weiteren Verlauf schwer gemacht. Zudem kam dann nach einer Stunde der Platzverweis für Michael Effinger hinzu. Er war berechtigt. Zuvor hatte er schon gelb, und nach einem Pfiff gegen sich hat Michael den Ball unnötigerweise weggeschlagen.“
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