Fußball, Landesliga: Nach sechs Spieltagen kommt es in der Landesliga zum zweiten Wechsel auf einer Trainerbank. Beim Aufsteiger FC Öhningen-Gaienhofen hat gestern Trainer Toni Fiore Tapia die Mannschaft informiert, dass er sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegt. Nach sechs Spielen nur ein Sieg lautet die bisherige Saisonbilanz des Aufstiegers.
„Natürlich hatten wir uns da mehr erhofft und da stehe ich natürlich in der Verantwortung“, so Fiore Tapia, der nun nach über vier Jahren beim Höri-Club aufhört. Zwar verspüre er immer noch das Vertrauen und die Wertschätzung der Spieler. „Das sind super Jungs und tolle Fußballer!“, so der scheidende Trainer, doch habe er das Gefühl, dass der Rückhalt seitens der Vereinsführung etwas gelitten habe: „Wenn man in dieser schwierigen Situation nicht das hundertprozentige Vertrauen spürt, dann muss man eben den Platz frei machen!“ Daher beendet er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Marco Schiaffo sein Engagement beim Landesligisten. Doch Fiore Tapia ist weiterhin vom Potenzial des Bezirksligameisters 2023 überzeugt: „Ich bin überzeugt davon, dass die Jungs den Klassenerhalt schaffen!“
Viel wird allerdings auch davon abhängen, wie sich seine beiden Brüder Alessandro und Daniel, beide Leistungsträger beim Aufsteiger, verhalten werden. „Dazu kann ich gar nichts sagen, denn sie sind vorher über die neue Situation gar nicht informiert worden. Ich weiß nicht, wie sie sich verhalten werden, denn sie sind ja wegen mir zum FC Öhningen-Gaienhofen gekommen!“, weiß auch Toni Fiore Tapia noch nicht, wie es weitergeht.

Er selbst wird auf jeden Fall eine Pause einlegen. „Die Familie kam zuletzt doch ein wenig zu kurz“, deutet er an, wo er zunächst seine Prioritäten setzen wird. Doch nach einer Pause würde er für neue Aufgaben bereit stehen.
Vier Jahre auf der Höri
Fünf Jahre war Fiore Tapia bei Nordstern Radolfzell, ehe vier intensive Jahre beim FC Öhningen-Gaienhofen folgten. 2022 wurde der Landesliga-Aufstieg knapp verpasst, dafür der Bezirkspokal gewonnen, 2023 folgte dann die Bezirksligameisterschaft mit beeindruckenden 125 Toren und damit endlich der Landesliga-Aufstieg. Zudem stand die Höri-Elf unter den letzten acht Teams im Südbadischen Pokal und warf dabei mit dem Offenburger FV auch einen Oberligisten aus dem Rennen. Nun möchte Toni Fiore Tapia zunächst aber etwas Abstand gewinnen und die Situation verarbeiten. Er analysiert selbstkritisch: „Natürlich war auch von uns im Trainerteam nicht alles perfekt. Das gilt es jetzt aufzuarbeiten.“
Wer am Sonntag im Heimspiel gegen den Türkischen SV Singen auf der Trainerbank sitzen wird, ist noch offen, da auch die Verantwortlichen des Clubs vom Rücktritt des lange sehr erfolgreich agierenden Trainers überrascht wurden und daher auf Anfrage noch keine Lösung parat hatten.