Fußball-Landesliga: Die sieben Schwarzwälder Landesligisten erlebten am fünften Spieltag ein schwarzes Wochenende. Zwar feierte der FC Löffingen einen Heimsieg, doch fünf Teams gingen leer aus. Zumindest einen Zähler holte der FC Neustadt.

Nach drei siegreichen Auswärtspartien stellte sich der FC Löffingen gegen den Hegauer FV erstmals in der Saison den eigenen Zuschauern vor und feierte mit dem 3:1-Erfolg Sieg Nummer vier. Löffingen ist damit die einzige Mannschaft aus der 17 Mannschaften umfassenden Staffel, die noch eine weiße Weste besitzt. „Ich hatte zunächst das Gefühl, dass vor allem einige jüngere Spieler etwas nervös waren. Es war unser erstes Heimspiel und nach der Erfolgsserie wollte keiner Fehler machen. So haben wir 20 Minuten benötigt, um in die Partie zu finden“, analysiert Trainer Jörg Klausmann. „Wir sind mit einer 1:0-Führung in die Pause gegangen, obwohl der Gegner die bessere Elf war.“ Nach dem 1:1-Ausgleich habe sich sein Team wieder in das Spiel gearbeitet und zweimal getroffen. Jetzt höhere Ansprüche auszugeben, ist für Klausmann der falsche Weg. „Wir wollen Woche für Woche punkten und wenn es uns dabei gelingt, auch jüngere Spieler einzubauen, sind wir auf einem guten Weg.“ Für ihn war Hegau der bisher stärkste Gegner.

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Der FC Neustadt punktete auch im vierten Spiel in Folge und brachte aus Denkingen eine 1:1-Punkteteilung mit. Für Neustadts Trainer Zeljko Cosic geht das Ergebnis über 90 Minuten gesehen in Ordnung. Denkingen habe nach dem 0:1-Rückstand in Halbzeit zwei viel Druck gemacht, sodass sich der Ausgleich abzeichnete. Wie schon in einigen Partien zuvor reichte Neustadt auch am Sonntag eine Führung nicht für drei Punkte. So war es einmal mehr ein Treffer vom Elfmeterpunkt, der zumindest einen Zähler sicherte. „Wir haben bisher das Kunststück fertig gebracht, in fünf Partien keinen Treffer aus dem Spiel heraus zu erzielen. Zwar sind erfolgreiche Standards auch aller Ehren wert, aber ich möchte mehr Effektivität aus dem Spiel heraus sehen“, verdeutlicht Cosic.

Wie schon in der vergangenen Saison bei der 0:6-Pleite endete auch diesmal die Rückkehr von Steffen Breinlinger, Trainer des FC Gutmadingen, an seine einstige Wirkungsstätte beim SC Gottmadingen-Bietingen mit einer Enttäuschung. Am Samstag setzte es eine 1:4-Niederlage. „Gottmadingen ist der verdiente Sieger, aber wir haben über weite Strecken eine Partie auf Augenhöhe abgeliefert. Das Ergebnis ist frustrierend, aber wir haben ein gutes Spiel gezeigt, wenngleich wir keinen Sahnetag hatten“, resümiert Breinlinger. Er wechselte bereits nach 37 Minuten zweimal. Da lag seine Elf bereits mit 0:3 zurück. „Ich hatte von außen das Gefühl, etwas tun zu müssen. Daher habe ich strategisch gewechselt. Es hat sich auch sofort ausgezahlt“, betont Breinlinger. Für ihn war die klare Niederlage kein Rückschlag, gleichwohl der Trainer „viel Licht und Schatten“ sah.

Der FC Furtwangen kann offenbar auf eigenem Platz nicht mehr gewinnen. Auch der dritte Anlauf, am Samstag gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf, endete mit einer 0:1-Niederlage. „Wir müssen die Gründe dafür bei uns selbst suchen und uns an die eigene Nase fassen. Nur mit Hacke, Spitze und eins, zwei, drei geht es nicht“, bilanziert Furtwangens Trainer Uwe Müller. Er sah einen Gegner, der sich körperlich stark in die Zweikämpfe warf. Das hatte Müller auch von seinen Schützlingen erwartet, zumal die Tendenz nach dem jüngsten Erfolg in Stockach Hoffnung gab. „Von uns muss aber auch spielerisch mehr kommen. Einzig die gute Moral zeichnete meine Spieler aus.“ Mehrfach scheiterten die Bregtäler am Schlussmann im Dettinger Tor.

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Mit 1:5 musste sich der FC Bad Dürrheim zuhause dem Spitzenreiter Walbertsweiler geschlagen geben. Mit Roman Rudenko, Stefano Campisciano und dem gerade erst verpflichteten Dimitri Bärwald standen bei den Kurstädtern lediglich drei erfahrene Akteure auf dem Platz, nachdem Jonas Schwer kurz- und Marco Lenti langfristig ausfallen. „Wir ziehen dennoch mit den jungen Spielern durch. Sie werden Zeit bekommen. Wir haben talentierte Jungs, die das wegstecken müssen und auch werden“, kündigt Trainer Enrique Blanco an. Aus seiner Sicht waren es „brutale Fehler“, die zu den ersten zwei Gegentreffern führten. Zuvor habe seine Elf allerbeste Chancen ausgelassen. So musste Blanco einmal mehr erkennen: „Wir haben zu viele Indianer und keine Häuptlinge.“ Kurzfristig schlugen die Kurstädter auf dem Transfermarkt zu: Tijan Jallow, in der vergangenen Saison noch bei der U 23 des FC 08 Villingen und zuletzt beim FSV Schwenningen aktiv, soll seine Landesliga-Erfahrung einbringen. Blanco wechselte den 21-jährigen Angreifer am Samstag nach rund 50 Minuten ein.

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Mit einer 2:3-Niederlage hielt sich der Aufsteiger FV Marbach beim oft genannten Titelfavoriten SpVgg F.A.L. achtbar. Dennoch trauert Trainer Patrick Fleig einer verpassten Überraschung nach. „Für uns war mehr drin. Wir schießen den psychologisch wichtigen Führungstreffer, leisten uns dann aber Aussetzer, die knallhart bestraft wurden. So geht die Landesliga„, stellt Fleig fest. Binnen zehn Minuten kassierte seine Elf drei Treffer, von denen zumindest zwei Geschenke waren. Fleig setzte nach dem Seitenwechsel dennoch ganz auf Angriff und ließ mit drei Stürmern spielen. Läuferisch war Marbach überlegen, scheiterte aber wie in den vergangenen Partien an der Chancenauswertung. Mehr als der 2:3-Anschlusstreffer gelang nicht. „Wir müssen Lockerheit und Frische in die Mannschaft bringen. Für uns ist noch nichts angebrannt. Allerdings gilt es, die individuellen Fehler abzustellen“, ergänzt Fleig.

Null Punkte und 4:12 Tore. Der FC Schonach hat einen Fehlstart hingelegt. Auch beim TSV Konstanz (1:2) gelang die angestrebte Wende nicht. „Unsere Fehlerquote war zu groß. Konstanz hat auf Fehler gewartet und diese zweimal genutzt. Auf der anderen Seite treffen wir zweimal die Querlatte und einmal den Pfosten“, resümiert Trainer Alex Fischinger. Auch er spricht nach 360 gespielten Minuten von einem Fehlstart, macht aber ebenso deutlich: „Ich bin leidensfähig und von Resignation gibt es weder bei mir noch bei den Spielern eine Spur. Wir brauchen das eine Erfolgserlebnis, damit es wieder in die andere Richtung geht. Wir müssen das Glück erzwingen.“ Was Fischinger nicht gefallen hat, sind die harmlosen Standardsituationen. Aus elf, zwölf ruhenden Bällen machte seine Elf nichts. Es ist ein Ansatzpunkt für die Trainingswoche.