Fußball-Regionalliga: TSG Hoffenheim U23 – FC 08 Villingen 3:1 (2:0). – Seit Wochen, ja fast schon Monaten zieht es sich die Verletzungsmisere beim FC 08 Villingen nun wie ein schlechter Kaugummi, personell geht das Team inzwischen nahezu auf dem Zahnfleisch. Dementsprechend stand Trainer Adam Adamos in der Begegnung bei der U23 der TSG Hoffenheim fast schon das letzte Aufgebot zur Verfügung.

Duric verwandelt zwei Strafstöße

Wer in einer solchen Situation, zudem als krasser Außenseiter gegen ein solches Spitzenteam, nach neun Minuten durch zwei durchaus berechtigte, aber vermeidbare Strafstöße mit 0:2 hinten liegt, bei dem gehen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt alle Hoffnungen gegen Null. Einmal kam Torhüter Kevin Ehmann einen Tick zu spät, das andere Mal holte Mustafa Fatiras seinen Gegenspieler regelwidrig von den Beinen. Was aber stets gleich bleib: Jeweils schnappte sich Luka Duric den Ball, knallte den ersten Strafstoß unhaltbar unter die Latte, verlud beim zweiten den Villinger Keeper gefühlvoll halbhoch in die Mitte. Viel schlechter hätte die Partie für den FC 08 gar nicht beginnen können. „Diese erste Phase haben wir komplett verschlafen, den Elfmetern gingen zu leichte Ballverluste im Zentrum voraus. Genau jene wollten wir eigentlich vermeiden“, meinte Adamos.

Villingen hält dagegen

Zumal Hoffenheim auch im weiteren Verlauf zeigte, welche Mannschaft hier zu den Top-Favoriten der Regionalliga zählt und wer als Aufsteiger ums nackte Überleben kämpft. Zwar ließen sich die Schwarz-Weißen nicht – eine solche Befürchtung bestand bei diesem schnellen Rückstand durchaus – wie von einem ICE überrollen, entwickelten selbst aber kaum Gefahr nach vorne. Jeder Versuch, noch dazu oft über lange Bälle, war meist leichte Beute für die äußerst stabilen und technisch beschlagenen Gastgeber. „Wir waren zwar besser im Spiel, hatten mehr Zugriff, doch fehlte uns die eigene Struktur“, resümierte Adamos. Zumindest als Halbchance darf noch die 22. Spielminute gewertet werden, als Marcel Sökler nach Hereingabe von Samet Yilmaz im Strafraum der TSG zu Boden gedrückt wurde und seinerseits Strafstoß forderte. Schiedsrichter Maximilian Prölss jedoch, der einen exzellenten Blick auf die Szene hatte, entschied sofort auf Weiterspielen. So ging es mit dieser doch komfortablen Führung der Kraichgauer in die Pause

König trifft zum 3:0

Gleich mehrere Schrecksekunden gab es für Villingen zu Beginn des zweiten Durchgangs. Zunächst, als David Mokwa beim Versuch, den Ball über die Linie zu bugsieren, nicht das Tor, wohl aber Ehmann mit dem Fuß traf und dieser zunächst benommen liegen blieb. Und dann, als der Angreifer sowie sein extrem quirliger Sturm-Partner Ayoube Amaimouni-Echghouyab innerhalb weniger Minuten gleich mehrfach die Chance zur vorzeitigen Entscheidung hatten. Sehr zum Ärger von Vincent Wagner versuchten die es jedoch eher mit Kunstschüssen, statt einfach mal draufzuhalten. Deshalb musste sich der Hoffenheimer Trainer bis zur 67. Spielminute gedulden, ehe das für ihn erlösende 3:0 fiel. Nach einer Ecke konnte Ehmann zwar einen Kopfball noch abwehren, allerdings genau vor die Füße des aufgerückten Innenverteidigers Noah König, der aus kürzester Distanz nur noch einschieben musste.

Kontertor durch Kurany

Eines muss dem FC 08 dennoch zugutegehalten werden. Denn selbst dann warfen die Villinger die Flinte nicht ins Korn, kamen nach einem schnell vorgetragenen Konter und dank enormem Einsatz von Enrico Krieger als Vorbereiter durch Karlo Kuranyi sechs Minuten vor dem Ende der Partie noch zum Ehrentreffer. Es war übrigens das erste Regionalliga-Tor des 19-Jährigen überhaupt. Was dennoch nur ein schwacher Trost sein dürfte, denn inzwischen ziert Villingen wieder das Tabellenende.

FC 08 Villingen: Ehmann, Bruno, Osmicic, Fatiras, Rinaldi, Boulachab (ab 72. Dettling), Tadic (ab 46. Krieger), Colic (ab 79. Kulu), Yilmaz, Santoro (ab 46. Derflinger), Sökler (ab 73. Kuranyi). – Tore: 1:0 (6./FE) Duric, 2:0 (9./FE) Duric, 3:0 (67.) König, 3:1 (84.) Kuranyi. – SR: Prölss (Darmstadt). – Zuschauer: 170.

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