Fußball: Schluss, aus, vorbei – der Traum von einer erfolgreichen Titelverteidigung endete für den FC 08 Villingen mit einem bösen Erwachen. Die 1:2-Niederlage auf eigenem Platz im Viertelfinale gegen den SV Oberachern bedeutete das Aus im diesjährigen Wettbewerb um den südbadischen Verbandspokal.
Noch im Vorfeld hatte sich Gäste-Trainer Fabian Himmel in der Rolle des Außenseiters gefallen. „Für das Spiel werden wir aufgrund der aktuellen Situation sicher ein kleines Pokal-Wunder brauchen“, meinte er. Da es solche Wunder aber laut einem Lied von Katja Ebstein aus dem Jahr 1970 immer wieder gibt, zog Oberachern und nicht Villingen in die Vorschlussrunde ein.
Entsprechend tief saß der Frust auf Seiten der Schwarz-Weißen. Ratzfatz leerten sich die Plätze rund um den Kunstrasen im Friedengrund – was nicht nur an der Kälte an diesem Abend lag. „Keine Frage, ich bin maßlos enttäuscht. Alles andere wäre auch nicht normal. Doch einige Spieler haben an diesem Tag ihre Leistung nicht abgerufen, müssen sich demnach an die eigene Nase fassen. Der unbedingte Wille hat meiner Meinung nach gefehlt. Vielleicht war der Druck einfach zu groß“, betont Villingens Sport-Vorstand Arash Yahyaijan.
„Nach dem Rückstand waren wir total verunsichert, haben lange Zeit den Faden nicht wiedergefunden“, analysiert FC 08-Trainer Marcel Yahyaijan die Niederlage. In Bezug auf den Handelfmeter, der zum 0:1 geführt hatte, sagt er: „Aus meiner Position war es nicht klar zu erkennen. Die Meinungen gehen jedoch auseinander. Eine krasse Fehlentscheidung war es wohl nicht, aber bestimmt eine spielentscheidende Szene, weil sie zu einem Bruch in unserem Spiel geführt hat.“
Zu Gast in Nöttingen
FC Nöttingen – FC 08 Villingen (Samstag 15.30 Uhr). Was aber bedeutet dieses Ausscheiden für das nächste Spiel nur drei Tage später in der Oberliga beim FC Nöttingen, gegen eine Mannschaft, die momentan gut drauf ist? „Ich erhoffe mir eine entsprechende Trotzreaktion, was bei der Enttäuschung aber nicht ganz einfach wird“, weiß auch der Villinger Trainer. Zumal er auf Mauro Chiurazzi verzichten muss. Dieser war bei seinem Kopfball-Treffer gegen Oberachern mit einen Gegenspieler zusammengeprallt und liegt mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus.
Noch im September des vergangenen Jahres zogen die Verantwortlichen in Nöttingen die Reißleine und feuerten Trainer Marcus Wenninger. Zum x-ten Mal übernahm Michael Wittwer diesen Posten mit dem Vorhaben, nach der Saison das Zepter an seine beiden Co-Trainer Reinhard Schenker und Martin Telle zu übergeben. Dieser Wechsel wurde nun jedoch bereits in der Winterpause vollgezogen, durch die beiden knappen Siege in Reutlingen und Ravensburg mit großem Erfolg. Selbst wenn die drei Punkte bei den Oberschwaben teuer bezahlt wurden. Niklas Hecht-Zirpel, Jimmy Marton und Timo Brenner mussten mit teils schweren Verletzungen den Platz vorzeitig verlassen.
„Die Nöttinger sind aber gerade im Offensivbereich stark besetzt, was die Aufgabe für uns extrem schwierig macht – unabhängig davon, wer auf dem Platz stehen wird“, weiß Trainer Yahyaijan. Als Beispiel führt er Nico Dobros an, der gegen Ravensburg zunächst nur auf der Bank saß. „Mit seinen 15 Saisontreffern hat er mehr Tore geschossen als unsere zwei erfolgreichsten Spieler zusammen.“