Fußball-Verbandspokal, Viertelfinale: FC 08 Villingen – SV Oberachern (Mittwoch 19 Uhr). Wenn der FC 08 Villingen zum Pokal-Viertelfinale den SV Oberachern empfängt, weckt dies gleich mehrere Erinnerungen aus der jüngeren Vergangenheit. Da wäre zum einen natürlich das dramatische Halbfinale der vergangenen Saison, welches die Nullachter im Elfmeterschießen für sich entschieden und einen wichtigen Baustein zum späteren Titelgewinn legten.

Neben den „guten Zeiten“ gab es aber auch „schlechte Zeiten“. Damit ist nicht allein die 2:3-Niederlage in der laufenden Oberliga-Runde gemeint, vielmehr haben sich die Vorkommnisse am Rande des Spiels in die Villinger Köpfe eingebrannt. „Da sind Sachen passiert, die gehören trotz aller Emotionen in einem solchen Derby nicht auf den Fußballplatz“, erinnert sich FC 08-Trainer Marcel Yahyaijan. Der 29-Jährige ist aber Gentleman genug, um darauf nicht näher einzugehen. Dennoch: Zielscheibe der Attacken war unter anderem Lhadji Badiane, der gerade erst von Oberachern zum FC 08 gewechselt war. Und dann lässt sich der Trainer doch noch zu einer Aussage bewegen: „Die Verantwortlichen dort haben nicht gerade deeskalierend auf die Situation eingewirkt.“

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Deshalb erwartet Yahyaijan erneut ein hitziges Duell, bei dem sich seine Mannschaft nicht von den Gefühlen leiten lassen dürfe. Zum einen durch die Ereignisse von damals, zum anderen geht es in diesem Wettbewerb schließlich um viel. „Wahrscheinlich habe ich es schon 1000 Mal gesagt, wiederhole es aber gerne noch 1000 Mal: Wir sind angetreten, um den Pokal erneut nach Villingen zu holen und den Titel zu verteidigen. Dies haben wir uns von Anfang an auf die Fahne geschrieben“, lässt der Nullacht-Coach keine Zweifel an den Ambitionen aufkommen. Auf dem Weg dorthin stellt Oberachern als Oberliga-Konkurrent die nächste schwere Hürde da.

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Natürlich weiß Yahyaijan um die oft zitierten besonderen Gesetze im Pokalwettbewerb. „Deshalb spielen die aktuellen Platzierungen in der Oberliga, unser hoher Sieg vergangenes Wochenende gegen Lörrach-Brombach und Oberacherns deutliche 0:4-Niederlage in Backnang überhaupt keine Rolle mehr“, betont der Trainer. Neues Spiel, neues Glück – Kleinigkeiten und Tagesform seien viel entscheidender.

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Auch der zur Verfügung stehende Kader dürfte eine Rolle spielen. Deshalb lässt sich der Villinger Chefcoach nicht von Meldungen aus Oberachern täuschen oder gar ins Bockshorn jagen, in denen immer wieder von zahlreichen Corona-Fällen und ausfallenden Spielern die Rede ist. Yahyaijan blickt lieber auf sein eigenes Team. „Da schaut es gut aus, alle Mann an Bord.“ Auch Daniel Wehrle, der zuletzt mit leichten Adduktoren-Problemen passen musste, steht wieder zur Verfügung.

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Übrigens: Der FC 08 hatte schon zweimal die Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung, scheiterte aber jedes Mal im letzten Moment. Sowohl 1975 als auch 2006 hatte der Klub den südbadischen Pokal gewonnen und stand im Folgejahr erneut im Finale, verlor dieses aber gegen Rastatt beziehungsweise Pfullendorf. Somit ist Villingen mit insgesamt zehn Triumphen zwar Rekord-Pokalsieger, hat aber noch nie zwei Erfolge in Serie geschafft. Dieses Kunststück gelang in der 76-jährigen Geschichte dieses Wettbewerbs nur dem FC Konstanz Mitte der 60er Jahre sowie dem Freiburger FC. Doch bei den Breisgauern liegt dies auch schon wieder drei Jahrzehnte zurück.