Handball, 2. Bundesliga: Kurz vor Schluss des Transferfensters am 15. Februar ist der HSG Konstanz noch ein echter Coup gelungen. Vom Schweizer Vizemeister Pfadi Winterthur wechselt mit Markus Dangers der beste Kreisläufer der Nationalliga A – so die Statistiken – mit sofortiger Wirkung zur HSG und erhält einen ligaunabhängigen Vertrag bis 30. Juni 2021. In 58 nationalen Spielen war er 204 Mal für Pfadi erfolgreich. Schon am Samstag, 20 Uhr, im wichtigen Heimspiel gegen Eisenach soll er das erste Mal für seinen neuen Club zum Einsatz kommen. Somit bieten sich ab sofort zusammen mit Fabian Wiederstein und Michel Stotz vielfältige Optionen am Kreis und in der Deckung.
Seit Dienstag befindet Dangers sich im Mannschaftstraining. „Er wird uns vorne wie hinten extrem helfen“, freut sich Sportchef Andre Melchert und sagt: „Er bringt einige, auch internationale Erfahrung mit. Der Junge kann gut Handball spielen und ist ein anderer Spielertyp als Fabian.“
Kaum zu stoppen
Mit 1,90 Meter Größe und 103 Kilogramm Kampfgewicht war der gebürtige Münchener in den letzten eineinhalb Jahren beim amtierenden Schweizer Vizemeister, mit dem Dangers 2018 Supercupsieger wurde, kaum zu stoppen. In der letzten Spielzeit brachte es der bullige Kreisspieler auf 132 Treffer in 38 Partien auf nationaler Ebene und erzielte im EHF-Pokal gegen Aalborg acht Tore. 72 Tore in 20 Spielen bis Ende 2019 stehen als bester Kreisläufer der Liga und zweitbester Pfadi-Schütze in der aktuellen Saison zu Buche. Plus zehn Tore in der dritten Runde des EHF-Pokals gegen Bjerringbro-Silkeborg – wie auch Aalborg regelmäßig in der Champions-League aktiv.
Erstes Drittligaspiel gegen HSG
Sein erstes Drittligaspiel bestritt er nach dem Aufstieg mit dem TuS Fürstenfeldbruck vor sechs Jahren gegen die HSG Konstanz. Beim HBW Balingen-Weilstetten konnte der 25-Jährige dann in der ersten Mannschaft mittrainieren und Erfahrungen in der 1. und 2. Bundesliga sammeln. Hier spielte der Kreisläufer auch schon mit Fabian Wiederstein und Fynn Beckmann zusammen.
Kaum Eingewöhnungszeit
Dies dürfte die Eingewöhnungszeit deutlich verkürzen, zumal Dangers einige weitere seiner neuen Teamkameraden schon bestens kennt, bereits öfters in der Schänzlehalle zu Gast war und sämtliche Spiele live verfolgt hat. „Das ist der bislang einfachste Vereinswechsel mit der geringsten Umgewöhnung für mich“, grinst Dangers. „Gefühlt bin ich ohnehin schon seit zwei Jahren alle zwei Wochen in Konstanz. Das Reinkommen in das Team ist so super einfach.“ Gleichzeitig kann Dangers sich zusammen mit Michel Stotz als Nachfolger von Fabian Wiederstein, der im Sommer zum HBW Balingen-Weilstetten in die 1. Bundesliga wechseln wird, einspielen und einfinden. Für Andre Melchert soll die sofortige Verpflichtung vor allem aber auch ein „Zeichen sein, dass wir alles dafür tun, um die Klasse zu halten. Markus wird uns einen Schritt nach vorne bringen. Wir haben nun drei komplett unterschiedlich einsetzbare Kreisläufer.“
Trikotnummer 14 für Dangers
Dangers war aufgrund der starken Entwicklung schon länger auf Melcherts Radar. Der Politikwissenschaft-Student ist mit seinem tiefen Schwerpunkt im Eins-gegen-Eins schwerlich aufzuhalten. Für den hochkarätigen Neuzugang gab der Sportliche Leiter sogar die Trikotnummer 14 frei. Jene Zahl, die einst Cheftrainer Daniel Eblen und er selbst bei der HSG trugen. „Mit dieser Bürde muss er umgehen“, lacht Melchert und schiebt hinterher: „Markus möchte im Handball etwas erreichen. Dafür haben wir uns zu einer sehr guten Adresse entwickelt.“