Herr Restle, durch die in der vergangenen Woche beschlossenen Lockerungen ist Sport in Gruppen von bis zu 20 Kindern bis einschließlich 14 Jahren im Freien möglich. Wurden Sie nach Bekanntgabe mit Anrufen seitens der Vereine bombardiert?
Nein, das hat sich in Grenzen gehalten. Es waren nur einige wenige Anrufe. Zum einen hat der Südbadische Fußballverband nach der Entscheidung der Bund-Länder-Konferenz die Vereine informiert. Zum anderen ist das alles noch zu wenig greifbar. Es muss noch einiges geklärt werden, bevor alle wieder auf den Platz gehen. Am Donnerstag wird der Verband deshalb eine Videokonferenz mit den Clubs abhalten, um weitere Schritte zu besprechen und alle Vereine auf den gleichen Stand zu bringen.
Wie empfinden Sie die Stimmungslage bei den Vereinen, was die Rückkehr auf den Platz bedeutet?
Da die Futsal-Hallenrunde im Nachwuchsbereich ausgefallen ist, bin ich natürlich nicht so in Kontakt zu den Vereinsvertretern wie in früheren Zeiten. Mein Eindruck ist aber der, dass bei allen die Sehnsucht groß ist, die Kinder wieder auf den Platz zu führen. Alle, mit denen ich gesprochen habe, freuen sich, bald wieder trainieren zu dürfen.
Wann erwarten Sie die ersten Trainingseinheiten?
Das wird noch ein bisschen dauern. Ich denke, dass vor Ende März noch nicht flächendeckend trainiert wird. Denn bis es wieder los geht mit dem Trainingsbetrieb, müssen die Vereine noch einige Hürden überwinden.
Welche Hürden?
Zunächst müssen die Sportanlagen von den Kommunen wieder freigegeben werden, zum anderen muss das Hygiene-Konzept der Vereine umgesetzt werden. Es wird eine große Herausforderung für die Vereinsfunktionäre, den Trainingsbetrieb zu organisieren. Erst einmal müssen die Clubs für die Rahmenbedingungen sorgen, um gemäß der Vorgaben von Bund und Land ein möglichst risikoarmes Training durchführen zu können. Das heißt zum Beispiel, nicht alle 20 erlaubten Kinder gleichzeitig auf den Platz zu schicken, sondern in Kleingruppen zu trainieren. Und dann gilt es auch, mit den verantwortlichen Stellen der Kommunen zusammenzuarbeiten, da diese zuständig sind für die Sportanlagen und deren Freigabe entsprechend der Inzidenzwerte. Diese Zahlen werden eine Zeitlang wohl noch alles vordiktieren.
Kommt aus Ihrer Sicht eine Rückkehr auf den Platz angesichts steigender Zahlen zu früh?
Nein. Die Kinder müssen raus, müssen Sport an der frischen Luft wieder genießen können. Natürlich steht die Gesundheit an oberster Stelle. Es ist aber schwer zu vermitteln, dass die Nachwuchsfußballer draußen nicht trainieren dürfen, wenn gleichzeitig der Schulbetrieb in geschlossenen Räumen läuft und die Fahrt dorthin in vollen Bussen stattfindet.
Wie groß ist bei Ihnen persönlich die Vorfreude auf die Rückkehr der Jugendfußballer?
Riesig. Ich vermisse es sehr. Statt an den Wochenenden auf meiner Terrasse zu sitzen, würde ich viel lieber auf den Fußballplatz gehen und den Kindern beim Spielen zuschauen.