Fußball, Landesliga Frauen: Torhüter haben im Fußball eine spezielle Rolle. Vor allem, wenn sie neben Handschuhen auch die Kapitänsbinde tragen – wie Selina Schiele. Die 27-Jährige ist bei der SG Aach-Linz/Denkingen Spielführerin und muss zudem ihren Kasten sauber halten. Das Team anzuführen, ist für sie „ein Privileg, ein Geschenk“. Als Torhüterin auch Kapitänin zu sein, sei aus ihrer Sicht nicht dasselbe wie ein Spielführer beispielsweise im Zentrum. „Ich muss von hinten heraus viele Kommandos geben und mit den Spielerinnen kommunizieren“, so Schiele. Manchmal muss sie einen „gut gemeinten Tipp bis nach ganz vorne schreien“. Klingt so, als wäre sie eine laute Spielerin. „Ja, das bin ich“, so Schiele lachend und fügt hinzu: „Aber das bin ich ohne Kapitänsbinde!“

Ursprünglich Rechtsverteidigerin

Ursprünglich hatte Schiele als Rechtsverteidigerin in der Jugend des SV Denkingen angefangen. Aufgrund des Torhütermangels übernahm sie die Aufgabe zwischen den Pfosten – und machte ihren Job sehr gut. Ihre Entscheidung, von der Abwehr ins Tor zu wechseln, bereut sie nicht. Schließlich läuft es für sie und die SG Aach-Linz/Denkingen in der laufenden Saison gut. Die Linzgauerinnen haben vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Marbach, sammelten 28 Punkte aus neun Spielen. Mit 43 Toren stellt die SG die beste Offensive der Liga; mit Jana Hornstein (zehn Tore), Maria Harder und Nadja Reichle (jeweils neun) sind gleich drei der vier besten Torschützinnen für die SG aktiv.

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„Offensiv sind wir sehr stark aufgestellt“, so Schiele, räumt aber ein, dass es defensiv besser laufen muss. Der Tabellenführer und der Drittplatzierte, der SV Titisee, gegen den die Linzgauerinnen zum Rückrundenauftakt am 16. März antreten, haben bisher weniger Treffer kassiert. „Defensiv hatten wir viele Wechsel. Da hatten wir nicht die Konstanz, die wir in der Offensive haben. Jetzt gilt es, kompakter zu werden.“ Denn der Kampf um die Tabellenspitze geht auch in der Rückrunde weiter. „Wir spielen gefühlt schon immer um die zwei oberen Plätze“, erzählt die 27-Jährige. Vor zwei Jahren hätte es fast mit dem Verbandsliga-Aufstieg geklappt, ehe die SG in der Relegation scheiterte. „Marbach hat ebenfalls richtig Bock, aufzusteigen. Wir sind auf jeden Fall gespannt.“