Handball: Die gemeinsame Bilanz kann sich sehen lassen, sodass sowohl Bregazzi als auch die HSG gerne weiter zusammengearbeitet hätten. Als Jugend- und Athletiktrainerin gekommen, empfahl sich die 26-Jährige als junge Trainerin rasch für weitere Aufgaben und bekam nach und nach neue Verantwortungsgebiete dazu. Als Jugendkoordinatorin, Leiterin des Gesundheitsbereichs und schließlich als Cheftrainerin der Konstanzer U23 in der 3. Liga. Nach dem Saisonabbruch wird sie die HSG Konstanz II bis Sommer zwar nicht mehr in einem Pflichtspiel betreuen können, doch der Verbleib in der 3. Liga steht, sofern die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga bleibt, fest.
„Jess hat in den vergangenen zwei Jahren sehr gute Arbeit für uns geleistet“, lobt André Melchert, Sportlicher Leiter der HSG Konstanz. „Sie hat uns in den von ihr verantworteten Bereichen extrem weitergebracht.“ Die früher selbst in der 3. Liga aktive Handballerin ist bei der HSG von allen Seiten sehr geschätzt, deshalb tut der Abschied besonders weh. „Es ist sehr schade, für uns ein herber Verlust, aber die Gründe sind verständlich“, so Melchert. Und dennoch fällt Bregazzi der Abschied schwer, schließlich hat sie bei der HSG einiges aufgebaut und die Professionalisierung vorangetrieben.
Neue Herausforderung
In Blomberg kann sie ab Sommer eine neue Herausforderung antreten, bei der die HSG sie unterstützt hat. Dort wird sie für den Westdeutschen Handballverband Nachwuchsathletinnen betreuen und zugleich Athletiktrainern bei den Erstliga-Frauen der HSG Blomberg-Lippe. Zusätzlich wird sie sich als Expertin und Coach in der Sportpsychologie selbstständig machen. Im Juni wird Bregazzi ihre Ausbildung in diesem Bereich beenden. „Ich habe unglaublich viel Vertrauen bei der HSG bekommen“, sagt die gebürtige Pforzheimerin. „Es macht mir extrem viel Spaß mit den Jungs zu arbeiten, sei es in der Jugend, bei der zweiten oder der ersten Mannschaft. Mit André Melchert und Otto Eblen habe ich zudem zwei super Chefs. Deswegen war es eine lange Überlegung und schwere Entscheidung für mich. Allerdings wollte ich nicht über 800 Kilometer eine Fernbeziehung führen.“ So wird sich für sie bald eine neue Erfahrung eröffnen: Die Zusammenarbeit mit Frauen.
Emotionaler Abschied
Der Abschied im Sommer wird nach einer tollen Zeit zuvor ganz sicher hochemotional auf allen Seiten werden. In der Hoffnung, dass sie viele ihrer Schützlinge in den Hallen der Bundesligen wiedersieht und mit vielen positiven Erinnerungen an eine „tolle Zeit“, betont die junge Trainerin. „Ich schätze die gute Kommunikation bei der HSG, unsere Atmosphäre. Die Zeit hier hat mich unglaublich weitergebracht. Ich fühle mich im Verein, der wunderschönen Stadt und meiner WG sehr, sehr wohl. Die HSG wird immer ein Stück Familie bleiben.“ Die letzten Monate ganz im Süden der Bundesrepublik wird sie noch in vollen Zügen genießen.