Andreas Joas

3. Liga: HSG Konstanz II – HG Oftersheim/Schwetzingen 27:21 (14:10). – Es war wie gemalt: Die Tribüne mit 300 Fans für diese Zeiten richtig gut besetzt, tolle Stimmung auf den Rängen und eine Leistung wie aus einem Guss. Schöner hätte sich die HSG Konstanz II ihre Heimpremiere in der 3. Liga nicht erträumen können.

Nach dem verdienten und ungefährdeten 27:21 (14:10)-Erfolg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen ist die Zweitliga-Reserve in der 3. Liga angekommen.

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Die Jubelschreie aus der Kabine waren anschließend weithin vernehmbar. Die gute Laune der Trainer Jessica Bregazzi und Thomas Zilm ebenso. Beide strahlten um die Wette. „Das hat richtig Spaß gemacht, zuzusehen“, grinste Bregazzi. Es war wohl einer der höchst seltenen Tage, an dem das Trainerherz vollkommen aufgeht. „Die Jungs haben alles umgesetzt, was wir besprochen und sie sich selbst vorgenommen hatten“, sagte sie.

Fast zumindest. Der erste Treffer gehörte noch den Gästen aus der Kurpfalz, doch nach zehn Minuten Abtasten zog die fast ausschließlich aus eigenen Jugendspielern bestehende HSG das Tempo und die Zügel an.

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Aus einer sehr beweglichen und aggressiven Deckung heraus, unterstützt durch einen toll aufgelegten Beachhandball-Nationaltorwart Moritz Ebert, kam Konstanz immer besser ins Tempospiel. Der schnelle, kreative Handball, den sich Bregazzi und Zilm vorstellen, riss die Fans auf den Rängen zu lautstarker Unterstützung mit. Sicher trug die HSG über die Taktgeber Joel Mauch und Benjamin Schweda ihre Angriffe vor, hatte mit Lars Michelberger einen Shooter für das Grobe und mit Pascal Mack sowie Patrick Volz sichere Verwerter am Kreis und auf Linksaußen.

Der Schlüssel für Bregazzi war jedoch die Leistung in der 6:0-Deckung: „Wir haben Oftersheim das genommen, was sie sehr gut können. Das Kleingruppenspiel und die Stärken im Rückraum sowie am Kreis. Wir haben uns sehr, sehr gut präsentiert.“

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Die Struktur und Geschwindigkeit hatten der jungen Trainerin besonders gefallen. Die Gäste, letzte Saison als etablierter Drittligist immerhin Sechster, schlossen nur noch einmal zum 15:16 auf, dann marschierten die Gelb-Blauen auf und davon. Kai Mittendorf besorgte die Sechs-Tore-Führung (22:16/49.), die bis zum Ende bestand hatte.

„Es war eine positive Aggressivität zu spüren“, lobte Bregazzi. „Cool, dass die Halle so gut besucht war. Das hat die Jungs gepusht und getragen.“ Doch Jubel verhallt schnell. Die Mannschaft muss, so die B-Lizenzinhaberin, „motiviert weiter mit so viel Freude arbeiten“. Es war nur ein kleiner Schritt zum Ziel für die Talente der HSG – aber ein großer in der Historie der Reserve im ersten Drittliga-Heimspiel überhaupt.

HSG Konstanz II: Gemeinhardt, Herrmann, Ebert (Tor); Mauch (3), Mittendorf (1), Schweda (5/2), Dahm, Michelberger (2), Mack (3), Volz (8/2), Reiff, Portmann (3), Wangler, Merz (1), Fehrenbach, Sahin (1). – Z: 300.