2. Bundesliga: HSG Konstanz – 1. VfL Potsdam 23:31 (11:15). – Beim Duell der Aufsteiger HSG Konstanz und 1. VfL Potsdam standen sich nicht nur zwei neue Vereine der 2. Bundesliga gegenüber, sondern auch zwei der drei jüngsten Teams.
Die jungen Wilden aus der Berliner Peripherie erwischten dabei den besseren Start und führten nach neun Minuten mit 5:4. Dennoch schien VfL-Trainer Bob Hanning nicht gefallen zu haben, was er sah. Nahm er doch schon ein frühes Timeout bei eben diesem Spielstand.
Vielleicht wollte er seinen Jungs auch nur eine Pause gönnen, nachdem die beiden jugendlichen Teams sich nach gutem Start in den Minuten zuvor einige Fehler geleistet hatten.
Tatsächlich bauten die Potsdamer Adler, wie sie sich nennen, in der Folge ihren Vorsprung auf zwei Treffer aus, ehe den Gastgebern in doppelter Überzahl nach einer knappen Viertelstunde durch zwei Treffer von Aron Czako und ein Tor von Lukas Köder beim 7:7 der erste Ausgleich seit längerer Zeit gelang.
Pfeifkonzert Sekunden vor der Pause
Bis zum 9:9 hielten die Konstanzer Schritt, dann zog das Farmteam des Bundesligisten Füchse Berlin wieder auf drei Tore davon (9:12/22.) und baute die Führung bis zur Halbzeit auf vier Treffer aus. Weil der VfL weniger Fehler machte als die HSG.
Für einen letzten Aufreger und ein Pfeifkonzert Sekunden vor der Pause sorgten die Schiedsrichter, als sie zuerst ein Foulspiel am Konstanzer Fynn Beckmann nicht ahndeten und auf der anderen Seite Peter Schramm für zwei Minuten vom Feld schickten. Statt eines möglichen Zwei-Tore-Rückstands ging die HSG mit einem 11:15 in die Kabine.
„Wir wollen die eigene Halle hinter uns bringen und Stress erzeugen. Ich freue mich sehr auf das Match“, hatte deren Trainer Jörg Lützelberger vor der Partie gesagt.
Die erste Hälfte war jedoch nicht allzu stressig für die Potsdamer, denen nun entgegen kam, dass auf der Gegenseite Schramm und Niklas Ingenpaß in den ersten 30 Minuten gleich zwei Zweiminutenstrafen kassierten und sich fortan in der Deckung zurückhalten mussten.
Rückstand wächst Tor um Tor
Im zweiten Abschnitt wuchs der Konstanzer Rückstand Tor um Tor, weil die Gäste nun jeden Fehler gnadenlos mit Gegentoren bestraften. Nach fünf Minuten in Hälfte zwei führten sie mit sieben Toren (13:20), nach zehn mit zehn (14:24) – und in der 45. Minute war die Partie beim Stand von 16:27 vorentschieden.
Gegen die dichte VfL-Deckung gab es kein Durchkommen für die nun chancenlosen Konstanzer, deren Abwehr teilweise von den Potsdamern überrollt wurde. Auch die beiden frühen Auszeiten des HSG-Trainers in der 38. und der 42. Minute halfen nichts. Zu allem Übel kamen aus HSG-Sicht noch die Roten Karten für Schramm (dritte Zeitstrafe) und Lars Michelberger (grobes Foulspiel) hinzu. Am Ende gelang den Konstanzern noch etwas Ergebniskosmetik zum 23:31-Endstand.
„Wir wollen ein Team formen, vor dem jeder Respekt hat. Diese Liga wird für alle Clubs kein Sprint, sondern ein Marathon“, hatte Lützelberger gesagt. Nach den beiden Auftaktniederlagen gilt es für seine Mannschaft nun, die Aufholjagd in Richtung Klassenverbleib zu starten.
HSG Konstanz: Ebert, Grabenstein (Tor); Stotz (3), Czako (5), Foege (3), Michelberger, Thomann, Erifopoulos (1), Mauch, Beckmann (1), Wendel (2), Schramm, Ingenpaß, Köder (4/2), Knezevic (2), Hutecek (2). – Bes. Vork.: Rot nach dritter Zeitstrafe (50.) für Schramm und Rot (52.) für Michelberger (beide HSG Konstanz).