Fußball-Kreisliga A: Eine Kanone gibt es zwar nicht, dennoch ist es ein Ziel von nahezu jedem Kreisliga-Angreifer, die Torschützenliste zu gewinnen. Ein Blick auf die drei Knipser, die in ihren Staffeln am besten treffen. Auffallend ist: Alle drei spielen für Teams, die nicht ganz an der Tabellenspitze stehen.

Silvio Lorenzi schielt auf die Relegation

In Staffel 1 sind zwei Angreifer ihrer Konkurrenz bereits enteilt. Silvio Lorenzi (16 Tore) von der SG Liggeringen/Güttingen und Kevin Peckruhn (15) von Südstern Singen liefern sich ein enges Duell um die Torjägerkrone. Beide standen auch schon beim Abbruch der Vorsaison ganz vorne in der Torschützenliste. Nun hat Lorenzi leicht die Nase vorne. Eine Rivalität mit Peckruhn sieht er jedoch nicht. „Es gibt da kein Duell. Wir haben uns mal nach einem Spiel miteinander unterhalten, da hat er einen ganz sympathischen Eindruck gemacht. Stattdessen werde ich eher von meinen Teamkollegen darauf aufmerksam gemacht, dass andere Torjäger getroffen haben und ich mal wieder nachlegen müsse“, erklärt Lorenzi.

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Der Liggeringer Kapitän ist seit Jahren einer der beständigsten Knipser der Kreisliga. Dies soll sich jedoch mittelfristig ändern. „Wir haben das Ziel, in die Bezirksliga aufzusteigen“, stellt Lorenzi klar. Auch wenn seine Mannschaft mit Platz vier eine eher durchwachsene Hinrunde spielte, gibt er dieses Ziel nicht auf: „Wir schielen auf den Relegationsplatz, auf den wir nur vier Punkte Rückstand haben. Dafür werden wir alles geben.“ Sollte der SG der Aufstieg gelingen, könnte Lorenzi endlich auch in der Bezirksliga seine Tore schießen. Einen Vereinswechsel schließt er aus. „Ich möchte nicht für Geld, sondern mit meinen Freunden zusammenspielen.“

Führungstreffer für SG Liggeringen/Güttingen Video: Salzmann, Dirk

Für Jonas Heberle zählt nur das Tor

Ähnlich antwortet auch Jonas Heberle. Der Torjäger des TuS Immenstaad (Staffel 3) hat in 14 Spielen 18 Mal genetzt, bereits in der abgebrochenen Vorsaison war er erfolgreichster Schütze der Staffel. Klar, dass dies Begehrlichkeiten weckt. „Natürlich bekomme ich immer mal wieder Anrufe von Bezirksligisten“, sagt Heberle. „Es wäre ja komisch, wenn die anderen Vereine nicht schauen würden, wer so rumgeistert. Ich freue mich darüber, aber es kam bisher noch nie ein richtig gutes Angebot“, sagt Heberle, der daher lieber bei seinem Heimatverein in Immenstaad bleibt und versucht, trotz Rang vier zur Winterpause doch noch den Aufstieg zu schaffen.

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Mit seiner Torausbeute von 18 Treffern ist er zufrieden. „Es hätten aber auch ein paar mehr sein können. Aber letztlich ist es egal, wer das Tor macht.“ Sein Trainer Uwe Strüver sieht in genau diesem Punkt jedoch noch Steigerungspotenzial bei seinem Angreifer. „Jonas ist sehr ehrgeizig und hat immer das Ziel, das Tor zu machen. Er kann jedoch noch ein wenig an seiner Mannschaftsdienlichkeit arbeiten.“ Heberle nimmt sich dies zu Herzen: „Wenn ich im Strafraum bin, gibt es für mich nur eins: das Tor. Und ab und zu sieht man die Mitspieler einfach nicht. Das kann ich noch verbessern.“

Jonas Heberle trifft gegen Göggingen Video: Fischer, Eugen

Anil Bagci erfüllt seine Ansprüche

In Staffel 2 ist das Rennen um die Torjägerkrone am spannendsten. Hier teilen sich Denis Reuthebuch vom FC Bodman-Ludwigshafen sowie der Hattinger Anil Bagci mit je 13 Treffern die Spitze, die Verfolger liegen dicht dahinter. Bagci beobachtet die Torschützenliste genau. „Ich schaue immer, wo ich liege und wie viele Tore die anderen Spieler geschossen haben“, sagt der 32-Jährige, der beim Hattinger SV zusätzlich Co-Trainer seines Cousins Gökhan Bagci ist. Eine Einsatzgarantie ergebe sich aber nicht. „Wenn jemand anderes besser ist, dann spiele ich nicht. Das ist kein Problem für mich.“

Bagci trifft gegen Gottmadingen-Bietingen II Video: Jürgen Rössler

In dieser Saison bringt Bagci bislang aber seine Leistung und erfüllt seine eigenen Ansprüche. „Ich habe das Ziel, im Schnitt ein Tor pro Spiel zu schießen. Am Ende der Saison möchte ich also mindestens 28 Tore haben.“ Mit 13 aus 13 liegt er auf Kurs und will mit seinen Treffern dazu beitragen, dass seine Mannschaft, die derzeit Dritter ist, doch noch den Aufstieg schafft. „Die Bezirksliga ist das Ziel. Diese Mannschaft gehört ganz klar dorthin, weil sie das Potenzial dazu hat.“ Den Aufstieg würde Anil Bagci dem Gewinn der Torschützenkrone vorziehen. Wie auch Silvio Lorenzi und Jonas Heberle.

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