Im Amateurfußball kommt es nicht selten vor, dass ein Verein im Abstiegskampf auf Schützenhilfe von den Aufsteigern angewiesen ist, um dem bitteren Gang in eine niedrigere Klasse zu entkommen. In dieser Saison hat ein Trio aus dem Bezirk erfolgreich die Daumen gedrückt. Weil der SC Konstanz-Wollmatingen und der ESV Südstern Singen in der Relegation erfolgreich waren, bleibt der FV Walbertsweiler-Rengetsweiler in der Landesliga sowie der Türk. SV Konstanz und der SV Orsingen-Nenzingen in der Bezirksliga.
Durchatmen heißt es beim FV Walbertsweiler-Rengetsweiler, der die Saison auf dem 15. und somit dem vorletzten Platz der Landesliga beendet hat.
„Die Freude ist deshalb groß, weil niemand von uns damit noch gerechnet hat“, freut sich der Sportliche leiter Stefan Groganz. „Wir sind mit drei Punkten in die Rückrunde gestartet und hatten nichts mehr zu verlieren.“ Genau das schien seiner Mannschaft eine große Last von den Schultern zu nehmen.
„Die Devise lautete, einfach nur Fußball zu spielen und zu schauen, was noch passiert. Am Ende hat es sich gelohnt und es zeigt, mal wieder, dass erst dann Schluss ist, wenn auch wirklich Schluss ist“, betont Groganz.
Das Team fährt zum Camping
Nachdem feststand, dass die FV-Kicker auch in der kommenden Saison in der Landesliga spielen, fuhren sie alle gemeinsam über das Wochenende zum Campen. „Das haben sie selbst organisiert und auch wirklich verdient“, fügt Groganz hinzu, der für die nächste Spielzeit keine großen Veränderungen plant.
„Wir warten auf die Rückkehr der verletzten Spieler und werden das tun, was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt. Inzwischen haben wir acht grandiose Jahre in der Landesliga verbracht und hoffen, darauf aufbauen zu können.“
Selbst die Kinder feiern mit
In einer Liga darunter sieht es ähnlich aus, denn der Türk. SV Konstanz und der SV Orsingen-Nenzingen freuen sich ebenfalls über den Klassenerhalt.
Speziell die Konstanzer haben nach dem Triumph des ESV Südstern Singen ausgiebig gefeiert. „Es war eine Riesenparty“, jubelt Betreuer Aydo Kir am Telefon und holt im Anschluss tief Luft. „Auch die Frauen und sogar die Kinder haben mitgefeiert. Leckeres Essen vom Grill, Getränke, Musik und Tänze – alles war dabei.“ Darunter sogar einige Ex-Trainer des TSV.
Große Veränderungen beim TSV Konstanz
Kir spricht vorwiegend von einer „großen Erleichterung. Wir hatten Bedenken, dass wir aus der Bezirksliga absteigen, nachdem wir bereits in der vorherigen Saison aus der Landesliga abgestiegen waren.“
Anders als in Walbertsweiler stehen beim Türk. SV mehrere Veränderungen auf dem Programm. „Wir hoffen auf weitere Neuzugänge, denn gerade in den letzten Jahren haben wir es versäumt, Spieler zu verpflichten“, erinnert sich Kir. Auf der anderen Seite könnten viele Spieler die Konstanzer verlassen.
Der Klassenerhalt bedeutet auch, dass der Türk. SV Konstanz in der kommenden Saison auf den SV Orsingen-Nenzingen trifft. Das Team von Trainer Alessandro Paolantonio beendete die Spielzeit auf Platz 14, mit sechs Punkten Rückstand auf den TSV.
„Wir sind im Nachhinein sehr glücklich“, so der Trainer. „In der Rückrunde lief es ergebnistechnisch nicht gut.“ Ergebnistechnisch – dieses Wort betont der Italiener ganz besonders. „Taktisch lief prinzipiell alles gut, aber wir haben einfach zu wenig Tore geschossen.“
Doch woran liegt das? „Uns fehlt es an Erfahrung. Die Spieler sind jung und viele von ihnen kommen aus der Kreisliga. Und wenn wir erfahrene Leute hatten, dann haben sie recht schnell ihre Karriere beendet. Bei uns hat ein Umbruch stattgefunden, an den sich alle Spieler erst mal gewöhnen müssen.“
Paolantonio ist dennoch zuversichtlich, was die nächste Saison betrifft: „Bisher hat uns kein Spieler verlassen und es kommen weitere dazu, das ist gut. Es stehen mehrere Gespräche bevor.“