Fußball-Kreisliga A, Ost: – Christof Schalk hielt nach dem grandiosen 7:3 seines SC Lauchringen beim VfR Horheim-Schwerzen eine emotionale Rede im Kreis seiner Helden. Seine Stimme war deutlich zu hören. Gar nicht zufrieden war er mit der schwachen ersten Viertelstunde. Doch nach den ersten Worten überschüttete er seine Jungs mit Lob.
„Das war ein richtig starkes Wochenende, jetzt dürft ihr feiern“, schloss er seine Rede im Rund. „Die Anfangsphase war eine Katastrophe“, fasste er es im Interview noch einmal zusammen. Er gab zu: „Da war keine Zuordnung, die Horheimer hätten ein, zwei Tore mehr schießen können.“ Aus einer kompakten Defensive wollten die Lauchringer nach vorne spielen. Schalk: „Aber die Defensive war gar nicht vorhanden.“
Offensichtlich sah er die Felle davon schwimmen, als der VfR gleich ordentlich Dampf machte. Erst rettete SCL-Torhüter Kevin Wölm (12.) gegen Andreas Hoffmann. Vier Minuten später setzte sich Hofmann gegen Mario Schmidle durch, behielt die Ruhe und schob die Kugel zum 1:0 ein. Patrick Pawlowski (17.) glich zwar postwendend aus. Das machte die Horheimer aber noch wütender. Hoffmann (21.) schlenzte den Ball in den Winkel – 2:1.
Es ging weiter. Hoffmann (30.) flankte, Jannis Pietzke scheiterte an Wölm. Kurz darauf fand Pascal Thoma seinen Meister in Wölm. Eine der wenigen Konter nutzte Pawlowski (38.) erneut zum Ausgleich. Hoffmann (44.) trat zum Strafstoß an, Wölm tauchte in die rechte Ecke, Hoffmann zielte links vorbei.
Statt der Führung gab‘s für den VfR im Gegenzug die kalte Dusche. Sezer-Michael Kern (45.) tankte sich buchstäblich gegen drei Horheimer durch, bis der Ball im Netz lag. Die Gäste führten erstmals.
Es waren die Schlüsselszenen. Schalk: „Der verschossene Elfer und das 3:2 im Gegenzug war unser Glück.“ Danach ließen die Lauchringer nicht mehr viel zu. Jetzt ging das Konzept auf. „Wir haben unsere Konter gut zu Ende gespielt“, freute sich Schalk.
Murat Aydogan (52.) hatte keine Mühe, eine Manneh-Vorlage zu verwerten, Kristijan Maric (58.) legte ein fulminantes Solo auf den Rasen, Melik Ayhan kam von der Bank und traf zwei Mal. Was für ein Einstand.

„Ich habe in der ‚Ersten“ zum ersten Mal im Sturm gespielt“, verriet er im Video-Interview. Das zwischenzeitliche dritte Horheimer Tor – Richard Zielke (70.) verwandelte einen Strafstoß – brachte die Gäste nicht mehr aus dem Rhythmus.
Die Lauchringer konterten einfach schnell, präzise und eiskalt – wie aus dem Lehrbuch. Und sie feierten den vierten Sieg unter der Regie von Schalk, der den in Budapest weilenden Trainer Carmine Marinaro wieder würdig vertrat. Der SC Lauchringen ist nicht wieder zuerkennen, er mausert sich vom Abstiegskandidaten zum Team, dass im Moment auf Tuchfühlung zur Spitze ist – dank der neu gewonnenen Offensivkraft. „Die Stimmung ist gut, es macht deutlich mehr Spaß“, verriet Schalk.
Die Spieler des VfR schlichen dagegen enttäuscht vom Platz. Sie hatten deutlich mehr Ballbesitz, offenbarten aber zu viele Lücken in der Defensive. „Das ist Fußball. Wir hatten alles im Griff, zwei Fehler führten zu zwei unnötigen Gegentoren. Statt das 2:0 oder 3:0 zu schießen, wurden wir dann gnadenlos ausgekontert – schade“, fasste Horheims Trainer Stefan Indlekofer das Debakel zusammen.
VfR Horheim-Schwerzen – SC Lauchringen 3:7 (2:3). – Tore: 1:0 (16.) Hoffmann, 1:1 (17.) Pawlowski, 2:1 (21.) Hoffmann, 2:2 (38.) Pawlowski, 2:3 (45.) Kern, 2:4 (52.) Aydogan, 2:5 (58.) Maric, 3:5 (70./FE) Richard Zielke, 3:6 (85.) und 3:7 (87.) beide Ayhan. – SR: Leonardo Vallone (Albbruck). – Z.: 90. – Bes.: Hoffmann (VfR/44.) verschießt FE.