Fußball-Landesliga: – Beim VfR Bad Bellingen endet im Sommer eine erfolgreiche Ära. Wie der Verein mit einer Pressemitteilung die Spekulationen bestätigt, werden sich nach acht Jahren die Wege des Landesligisten und seines Trainers Werner Gottschling zum Saisonende trennen: „Unsere lange Zusammenarbeit war geprägt von Vertrauen und großen Erfolgen für beide Seiten. Wir sind Werner Gottschling dankbar für seine bisherige außerordentliche Arbeit beim VfR Bad Bellingen und hoffen, dass diese Saison noch für alle erfolgreich abgeschlossen werden kann“, schreibt Vorsitzender Rudolf Büchle.
Einen Nachfolger will der Verein zum Wochenende benennen, die in der Badischen Zeitung vorab gemeldete Verpflichtung von Ex-Spieler Yannik Domagala (31), beim Verbandsligisten als spielender Co-Trainer engagiert, will der VfR Bad Bellingen nicht bestätigen.
Für Werner Gottschling kam weniger die anstehende Trennung überraschend, als die Entwicklung: „Ich hatte erwartet, dass wir uns – in welcher Form auch immer – über die Situation besprechen und die Dinge, die anstehen, besprechen. Schließlich haben wir eineinhalb schwierige Jahre hinter uns. Wahrscheinlich wären wir im Ergebnis zur gleichen Entscheidung gekommen. Aber so wie jetzt, ist es einfach etwas unglücklich gelaufen“, lässt der 46-Jährige leichte Enttäuschung durchklingen: „Ich habe es dann am Telefon erfahren.“

Über seine Zukunft hat sich Gottschling noch keine Gedanken gemacht: „Ich hatte acht schöne und erfolgreiche Jahre hier und erhoffe mir einen guten Abschluss. In dieser Zeit ist vieles an Herz gewachsen, auch gute Freundschaften sind entstanden. Ich will alles erst einmal sacken lassen, lege vielleicht eine Pause ein. Zudem habe ich einen neuen Job, der mich beansprucht und mir viel Spaß macht.“
Werner Gottschling übernahm im Januar 2013 den VfR Bad Bellingen, führte das Team vom letzten Tabellenplatz über zwei Jahre zur Aufstiegsrelegation. Diese wurde gegen den SV 08 Laufenburg II gewonnen. Dem erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga folgte schon zwei Jahre später, am Ende der Saison 2017/18 der souveräne Titelgewinn mit dem Aufstieg in die Landesliga.
Das Premierenjahr beendet das Team auf Platz zehn. Dem folgte nach einigen Spielerabgängen – unter anderem zog es Torjäger Tim Siegin zum Bahlinger SC – ein schwieriges Jahr. „Die Mannschaft kam nicht richtig in die Gänge und belegte nach dem letzten Spiel vor dem Saisonabbruch den letzten Tabellenplatz“, schreibt der VfR Bad Bellingen: „Der Abbruch wegen der Corona-Pandemie verhinderte einen möglichen Abstieg.“ Dank starker Neuzugänge und Rückkehrer Siegin steht das Team derzeit auf Platz vier der unterbrochenen Saison 2020/21.
Rudolf Büchle betont: „Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Trainer und Verein, die mit Vertrauen und klaren Zuständigkeiten geprägt war, hat immer gut funktioniert. In Zeiten, als es nicht so gut lief, wurden alle auftretenden Schwierigkeiten durch intensive Gespräche zwischen Trainer, Sportlicher Leitung, dem Vorstand und Spielerrat ausgeräumt. Eine Balance zwischen sportlichen und Ansprüchen des Vereins wurde immer gefunden.“
Nach acht Jahren bildete sich im Vorstand der Gedanke, „notwendigen frischen Wind hinein zu bringen“. Nach reiflicher Abwägung von möglichen Optionen habe sich die Vereinsführung dazu entschlossen, jetzt schon diesen Schnitt zu machen und die Saison, falls erlaubt, noch gemeinsam zu Ende zu spielen und dann den Trainerwechsel zur neuen Saison vorzunehmen“, erklärt der VfR Bad Bellingen.