Fußball-Kreisliga A, Ost Wer träumt nicht von einem Treffen mit den größten Fußballern aller Zeiten? Mit Kickern wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Pelé oder Diego Maradona? Für Ex-Profi Fabio Ferrari ist dieser Traum einst in Erfüllung gegangen. Im Rahmen eines Trainingslagers verbrachte Ferrari mit dem FC Wettingen einen unvergesslichen Tag mit der Weltauswahl des SSC Neapel, bei dem Diego Maradona spielte. Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und Fabio Ferrari ist heute Trainer beim SV 08 Laufenburg, hat dort die „Zweite“ unter seinen Fittichen.

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Im Waldstadion ist der Schweizer mit italienischen Wurzeln, der mittlerweile in Murg-Oberhof lebt, kein Unbekannter. Vor rund 30 Jahren stürmte Ferrari für die Null-Achter in der Verbandsliga und hat dabei offenbar einige Zuschauer begeistert. „Meinem Sohn wird oft gesagt: Dein Vater war ein Künstler“, lacht er. Doch auch für Fabio Ferrari begann alles mit einem Traum: „Als ich in der C-Jugend beim FC Wettingen spielte, habe ich immer davon geträumt, dass ich dort eines Tages im Stadion für die erste Mannschaft auflaufen darf“, erinnert er sich.

Fabio Ferrari im Interview Video: Jan Zipfel

Bis dieser Traum in Erfüllung gelangen, brauchte es viel Geduld. „Nach der Jugend bekam ich nicht die Möglichkeit, mich bei der ersten Mannschaft, die damals in der Nationalliga A spielte, zu beweisen“, erzählt Ferrari. Also machte er zunächst einen Schritt zurück. Der Wechsel zum BSC Old Boys Basel führte in die höchste Amateurklasse der Schweiz. Erst einige Jahre später gelang ihm der Sprung zurück zum FC Wettingen.

Zurück im Waldstadion: Vor 30 Jahren war Fabio Ferrari als Stürmer beim SV 08 Laufenburg, heute als Trainer der „Zweiten“.
Zurück im Waldstadion: Vor 30 Jahren war Fabio Ferrari als Stürmer beim SV 08 Laufenburg, heute als Trainer der „Zweiten“. | Bild: Jan Zipfel

Ein ganz besonderes Erlebnis war für den 61-Jährigen das UEFA-Cup Spiel mit dem FC Wettingen gegen den SSC Neapel – im Letzigrund in Zürich. Dort kam Fabio Ferrari zu einem Kurzeinsatz. „Das schönste Erlebnis meiner Karriere hatte ich allerdings schon ein Jahr vorher“, bekommt er leuchtende Augen. Im Trainingslager mit dem FC Wettingen verbrachte er mit seiner Mannschaft einen Tag mit dem SSC Neapel.

Maradona und Neapel sind unvergessen

„Das Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Da steigt die Motivation, besser zu werden, natürlich noch mehr“, schwärmt er noch heute. Bei der damaligen Mannschaft des SSC Neapel spielten unter anderem die Brasilianer Careca, Alemão, zahlreiche italienische Nationalspieler und natürlich der legendäre Diego Maradona.

Wende: Nach einem Fehlstart mit lediglich vier Punkten aus den ersten fünf Spielen hat sich die Elf von Fabio Ferrari nach dem 1:5 bei ...
Wende: Nach einem Fehlstart mit lediglich vier Punkten aus den ersten fünf Spielen hat sich die Elf von Fabio Ferrari nach dem 1:5 bei der SG Weilheim/Gurtweil gefangen. Nun steht am Samstag das Rückspiel an. | Bild: Jan Zipfel

Der Gedanke an die argentinische Fußballlegende lässt Fabio Ferrari im Interview mit dem SÜDKURIER schwärmen: „Diego war zwar nur drei Jahre älter als ich. Aber ich spürte, wie er mein Vater sein könnte“, schätzte Ferrari das Idol nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch. Mit dem FC Wettingen erlebte Ferrari die Weltstars nicht nur auf dem Platz, sondern auch bei der Party am Abend in der Stadt unter dem Vesuv. Umso schöner war das Wiedersehen in der zweiten Runde des UEFA-Cups im Jahr 1989.

1993 kam er zum SV 08 Laufenburg

Nach weiteren Stationen in der Schweiz landete Ferrari dann 1993 beim SV 08 Laufenburg. „Damals hatten wir wirklich eine Top-Mannschaft“, erinnert sich der ehemalige Stürmer, der als Equipment-Spezialist bei der Novartis arbeitet. Nach seiner Karriere wurde Ferrari dann Jugendtrainer in der Schweiz, absolvierte er das C-, B- und A-Diplom, ehe er eine lange Fußballpause einlegte.

Schwer zu stoppen: Torjäger Fabio Ferrari ließ sich in seiner Karriere selten bremsen. Weder vom Schnee, noch von einer Grätsche seines ...
Schwer zu stoppen: Torjäger Fabio Ferrari ließ sich in seiner Karriere selten bremsen. Weder vom Schnee, noch von einer Grätsche seines Gegenspielers vom Offenburger FV. Unser Foto entstand in der Verbandsliga-Saison 1993/94. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Vor fünf Jahren kehrte Ferrari als Assistenztrainer von Giuseppe Stabile beim SV Blau-Weiß Murg in den Hochrhein-Fußball zurück. Später übernahm er die „Zweite“ in Murg. „Meine Amtszeit dort hatte gut begonnen. In der ersten Saison gelang der Aufstieg in die Kreisliga B. Nach einer guten Hinserie ist die Mannschaft dann aber leider auseinander gefallen“, so Ferrari.

Fabio Ferrari über seine Profi-Karriere Video: Jan Zipfel

Zur laufenden Saison wechselte er gemeinsam mit Carlos Santos zum SV 08 Laufenburg. Das Duo übernahm die „Zweite“ und hatte keinen einfachen Start. Fabio Ferrari standen nach dem Abstieg der Mannschaft aus der Bezirksliga nur noch zwei Spieler zur Verfügung. Der Saisonstart mit vier Punkten aus fünf Spielen verlief alles andere als vielversprechend. „Viele Leute haben gedacht, dass ich aufgebe. Aber das mache ich nicht. Dafür bin ich nicht der Typ“, stellt Ferrari klar.

Traum: „Als ich beim FC Wettingen in der C-Jugend spielte, träumte ich immer davon eines Tages im Stadion für die erste Mannschaft ...
Traum: „Als ich beim FC Wettingen in der C-Jugend spielte, träumte ich immer davon eines Tages im Stadion für die erste Mannschaft aufzulaufen“, erinnert sich Fabio Ferrari an seine Ziele als Jugendspieler. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Diese Einstellung hat sich bezahlt gemacht. Nach der 1:5-Klatsche bei der SG Weilheim/Gurtweil hat sich Ferraris Mannschaft gefangen. Mit 26 Punkten schloss sie die Vorrunde auf dem sechsten Tabellenplatz ab. Dort stehen die „kleinen“ Null-Achter noch immer, nun steht das Rückspiel gegen die SG Weilheim/Gurtweil an. Mit Blick auf die Leistungssteigerung schaut Fabio Ferrari optimistisch in die Zukunft: „Mein Ziel ist es, eine schlagkräftige Mannschaft für die nächste Saison zu bilden. Dann könnten wir den Aufstieg anpeilen.“