Fußball, Oberliga: Wenn die Oberliga-Mannschaft des FC 08 Villingen am Mittwochabend zum Start der Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde gegen den Ball tritt, ist einer wieder mit dabei: Benedikt Haibt. Der Kapitän hat seine langwierige Verletzung auskuriert und will in der zweiten Saisonhälfte voll angreifen.

Hinter Benedikt Haibt liegt ein Halbjahr zum Vergessen: Am ersten Spieltag, eine Woche vor dem DFB-Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf, zog sich der Kapitän des FC 08 Villingen Faserrisse in Wade und Gesäß zu. Haibt wollte auf die Zähne beißen und seine Mannschaft gegen den Bundesligisten aufs Feld führen, machte damit alles aber nur noch schlimmer und verschärfte die Verletzung im Training zwei Tage vor dem Pokalspiel. „Es war natürlich sehr bitter, dass ich dieses Spiel verpasste. Ich hätte gerne eine weitere Partie im DFB-Pokal gespielt“, betont Haibt. Stattdessen blieb dem mit mehr als elf Jahren dienstältestem Villinger Fußballer nur die Zuschauerrolle.

Das könnte Sie auch interessieren

Was folgte, war eine halbjährige Zwangspause mitsamt einer nervenzehrenden Odyssee von einem Spezialisten zum anderen. Der 31-Jährige testete verschiedene Behandlungsmethoden und besuchte sogar Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, den prominenten Mannschaftsarzt des FC Bayern München, verzeichnete aber lange Zeit keine Fortschritte im Heilungsprozess. „Ich bin nicht gerade ein geduldiger Mensch, habe in dieser Zeit viele Experimente gewagt und versucht, ins Training einzusteigen. Leider hat nichts geholfen“, erklärt der offensive Mittelfeldspieler, der zuvor in seiner Fußball-Karriere, abgesehen von einem Leistenbruch, von schwerwiegenden Verletzungen verschont geblieben war.

Das könnte Sie auch interessieren

Dass solche Verletzungen und kleinere Wehwehchen Haibt in Zukunft womöglich noch häufiger begleiten könnten, kommt für den Linksfuß nicht überraschend. „Ich befürchte, dass ich mit meinen 31 Jahren langsam in einem Alter bin, in dem die Verletzungsgefahr zunimmt. Nach elf Jahren Oberliga ist ein gewisser Verschleiß zu spüren. Zudem ist durch den Berufsalltag die Erholungszeit gering“, erklärt Haibt.

Das könnte Sie auch interessieren

Als Villingens Trainer Jago Maric im Dezember den Vorbereitungsbeginn auf den 15. Januar terminierte, schien ein Trainingsstart mit dem Kapitän unwahrscheinlich. Haibt: „Anfang Januar wurde mein Zustand rein zufällig schnell besser, sodass ich am Mittwoch ohne Beschwerden zu 100 Prozent ins Training einsteigen kann.“ Über die genauen Gründe und die erfolgreiche Therapiemethode bewahrt der Kapitän Stillschweigen, bedankt sich aber beim Sportvorstand Arash Yahyaijan. „Arash war in der Zeit meiner Verletzung eine große Hilfe. Er hat sich sehr um mich bemüht und engen Kontakt gehalten.“

Das könnte Sie auch interessieren

Nun steigt Haibt voll ins Training ein und bereitet sich mit seiner Mannschaft auf das erste Spiel nach der Winterpause am 29. Februar zuhause gegen den SSV Reutlingen vor. Das Ziel der Nullachter ist klar formuliert: „Wir wollen eine gute Rückrunde spielen und einen Angriff auf den Relegationsplatz wagen.“ Die Schwarzwälder überwintern nach einer guten Hinserie mit fünf Zählern Rückstand auf die beiden führenden Teams auf Rang sieben. Haibt: „Die Mannschaft hat es in der Hinrunde gut gemacht, vieles über das Kollektiv aufgefangen und viele enge Spiele gewonnen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Auch persönliche Ziele verfolgt der Kapitän: „Ich möchte daran anknüpfen, wo ich in der vergangenen Saison aufgehört habe, als ich in der Liga und im Pokal insgesamt 20 Tore geschossen habe. Natürlich will ich auch verletzungsfrei bleiben.“ Um seinen Platz in der ersten Elf bangt der Kapitän nach der langen Zwangspause nicht. Ganz im Gegenteil: Benedikt Haibt geht die kommende Rückrunde selbstbewusst an wie eh und je: „Der Trainer weiß nach zehn Jahren, was er an mir hat. Daher gehe ich schon davon aus, dass ich spielen werde. Wenn ich fit bin, habe ich die Qualität dazu.“