Was für ein bitterer Abend für die Wild Wings! Die Schwenninger gaben vor 5187 Zuschauern einen greifbaren Heimsieg noch aus der Hand. Knapp sechs Minuten vor Spielende führte das Team von Paul Thompson gegen die Kölner Haie noch mit 4:2 und verlor noch in der regulären Spielzeit mit 4:5.

Spektakulärer Start

Es ging spektakulär los in der Helios-Arena. Die Kölner hatten nach gut einer Minute eine Doppelchance der besten Kategorie. Doch sowohl Jason Akeson als auch Benjamin Hanowski scheiterten freistehend vor dem Tor an Wild Wings-Schlussmann Dustin Strahlmeier. Es dauerte nur wenige Sekunden, als auf der Gegenseite Troy Bourke zeigte, wie man‘s besser macht. Allein vor Haie-Keeper Hannibal Weitzmann netzte der Kanadier gekonnt ein zur Schwenninger Führung (2.).

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Nervosität und Fehlpässe

Die Wild Wings wirkten trotz des Traumstarts wenig beflügelt. Das erste Drittel war geprägt von Nervosität und Fehlpässen. Glücklicherweise aus Schwenninger Sicht erging es den Kölnern genauso. In Spielminute 6 zeigten sich allerdings zwei Haie von ihrer besten Seite. Nach Scheibenverlust der Wild Wings bediente Alexander Oblinger seinen Teamkollegen Lucas Dumont mit einem Zuckerpass. Dumont lief alleine auf Strahlmeier zu und vollendete zum 1:1. Ansonsten sahen die Zuschauer in den ersten 20 Minuten viel spielerisches Stückwerk auf dem Eis.

1:0 für Köln

Im Mitteldrittel ging es zeitweise hoch her vor den beiden Toren. Zunächst hatten die Kölner die Riesenchance zum 1:2. Wenige Minuten später fehlte bei den Schwenninger Möglichkeiten durch Markus Poukkula, Mike Blunden und Steve MacQueen nicht viel zur Wild Wings-Führung. In dieser Phase zeichneten sich die beiden Torhüter Strahlmeier und Weitzmann gleich mehrfach aus. In der 28. Minute konnte aber auch der starke Strahlmeier nichts machen. Haie-Stürmer Zachery Sill wurde von Oblinger perfekt angespielt und brachte die Rheinländer aus kurzer Distanz in Führung.

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„Bourke-Minuten“

Doch dann folgten die „Bourke-Minuten“. Zunächst erhielt der 25-Jährige eine Zwei-Minuten-Strafe. Als er wieder aus der Kühlbox kam, schnappte sich Bourke nach wenigen Sekunden den Puck in der eigenen Zone, trieb ihn übers gesamte Spielfeld und krönte sein Solo mit dem 2:2 (34.). Knapp eineinhalb Minuten später wurde der wieselflinke Angreifer vom Kölner Pascal Zerressen gefoult. Die Wild Wings hatten erstmals Überzahl in dieser Partie und nutzte diese auch prompt. Ein präzises Zuspiel von Poukkula nutzte Blunden zur 3:2-Führung für die Schwenninger.

Es kam noch bitterer

Im dritten Drittel hatte Pat Cannone noch seinen großen Auftritt. In der 51. Minute umkurvte er seinen Gegenspieler und drückte die Scheibe zum 4:2 in die Maschen. Doch die Kölner kamen wieder zurück ins Spiel. Mit einem Bauerntrick überlistete Sill in der 55. Spielminute Wild Wings-Torhüter Strahlmeier. Als direkt sich kurz danach Poukkula eine Strafzeit einhandelte, schlugen die Haie erneut zu und glichen durch Oblinger zum 4:4 aus (56.). Es kam noch bitterer für die Wild Wings. 78 Sekunden vor Ende gingen die Kölner in Führung und gaben diese auch nicht mehr ab.

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Geldstrafe droht zudem

Neben der vermeidbaren Niederlage droht den Schwenninger zudem noch einer Geldstrafe. Als der Stadionsprecher in den Schlusssekunden die Wild Wings-Mannschaft mit den Worten „Schmeißt noch mal alles rein“ antreiben wollte, nahmen ihn die Zuschauer beim Wort und schmissen aus Verärgerung über einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen in dieser Partie zahlreiche Plastikbecher aufs Eis. Ein Abend der lange vielversprechend verlaufen war, nahm ein unglückliches Ende für die Wild Wings. Sie gaben einen Sieg, den sie auch verdient gehabt hätten, noch aus der Hand.

Am Sonntag, 14 Uhr, gastieren die Wild Wings bei den Ice Tigers Nürnberg. Rund 600 Schwenninger Fans reisen mit dem Sonderzug zu dieser Partie.