Die Wild Wings geben sich nicht auf. Nach drei Niederlagen in Folge hielten die Schwenninger mit einem 5:4 (1:0, 2:4, 2:0)-Sieg gegen die Eisbären Berlin die Hoffnung auf Platz zehn am Leben. 3239 Zuschauer sahen einen verrückten Spielverlauf mit einem glücklichen Ende für das DEL-Schlusslicht.

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Offener Schlagabtausch

Beide Mannschaften lieferten sich im ersten Drittel einen offenen Schlagabtausch. Die erste Gelegenheit hatte Schwenningens Stürmer Matt Carey, der in Minute vier frei vor Berlins Schlussmann Maximilian Franzreb auftauchte. Der 23-jährige Keeper blieb ebenso Sieger wie drei Minuten später gegen Boaz Bassen.

Schwenninger Führung

Doch als Schwenningens Verteidiger Colby Robak nach vorn stürmte, musste sich Franzreb geschlagen geben. Der NHL-erfahrene Haudegen schloss einen Konter über Kyle Sonnenburg und Troy Bourke zur 1:0-Führung (9.) ab. Die Berliner hatten ebenfalls hochkarätige Chancen. Dass die Schwenninger dennoch mit dem knappen Vorsprung in die Kabine gingen, hatten sie einem Mann zu verdanken: Dustin Strahlmeier. Der Torhüter reagierte einige Male glänzend und hatte das Glück des Tüchtigen, als Leonhard Pföderl die Latte traf (16.). Strahlmeier bügelte so manchen Fehler aus, der seinen Vorderleuten unterlief.

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Knapp vier Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, da klaffte schon wieder eine scheunentorgroße Lücke in der Schwenninger Abwehr. Berlins Verteidiger Constantin Braun verlagerte das Spiel mit einem einfachen Querpass von rechts nach links, und schon stand Sebastian Streu völlig frei vor Strahlmeier. Der Keeper hatte beim 1:1 ebenso wenig eine Chance, wie acht Minuten später beim 1:2 (32.) durch Pföderl.

Gäste zogen davon

Nach diesen beiden Gegentreffern liefen die Wild Wings über das Eis, als hätte ihnen jemand den Stecker gezogen. Nach vorne ging minutenlang überhaupt nichts mehr und hinten herrschte das blanke Chaos. Beim 1:3 (37.) wirkten die Gastgeber wie Statisten, als Pföderl den Puck aus kürzester Distanz über die Linie drückte.

Wild Wings drehten auf

Wer nun dachte, das Spiel sei gelaufen, wurde eines Besseren belehrt. Nach diesem Gegentreffer standen die Wild Wings plötzlich wieder unter Strom. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fiel fast im Gegenzug der Anschlusstreffer (38.) durch Robak. Als Troy Bourke nur 75 Sekunden später unter gütiger Mithilfe von Berlins Schlussmann der 3:3-Ausgleich gelang, war die Partie wieder offen.

Als ob die Schlussphase des zweiten Drittels nicht schon verrückt genug gewesen wäre, stellte André Rankel 32 Sekunden vor der Pause auf 3:4 für die Gäste. „Die Wild Wings offenbaren ihre zwei Gesichter: hinten schwach und vorne gefährlich“, kommentierte Fernseh-Experte Andreas Renz den Auftritt der Schwenninger.

Troy Bourke traf zum Sieg

Dieses Urteil durfte allerdings nicht ausschließlich negativ auf die Verteidiger ausgelegt werden, schließlich waren sie es, die auch für die eigenen Tore zuständig waren. In Minute erzielte Mirko Sacher nach einem Sturmlauf das 4:3 (43.) und damit den dritten Treffer eines Schwenninger Verteidigers an diesem Abend. Das Siegtor aber war einem Angreifer vorbehalten. Nachdem sich die Wild Wings aus einigen brenzligen Situationen befreit hatten, schlug Troy Bourke zum zweiten Mal zu und macht den 5:4-Erfolg perfekt.