Tina Fröhlich

Eishockey: Das ging dann plötzlich ganz schnell und kam einerseits überraschend, andererseits aber eben auch nicht. Simon Danner verlässt die Schwenninger Wild Wings auf eigenen Wunsch sofort und wechselt zu seinem Heimatverein EHC Freiburg. Knapp sechs Jahre trug der 33-Jährige das Trikot der Schwäne, war damit aus dem aktuellen Kader der dienstälteste Wild Wing. 249 Spiele absolvierte er für Schwenningen, erzielte dabei 40 Tore und gab 47 Vorlagen. Zudem lief er in drei Spielzeiten als Assistenzkapitän auf und hatte in der vergangenen Saison das Kapitänsamt inne.

Aufgrund seiner flexiblen Fähigkeiten kam der gelernte Stürmer auch immer wieder in der Verteidigung zum Einsatz. „Simon Danner hat sich zu jeder Zeit bei den Schwenninger Wild Wings im vollen Umfang mit dem Team, der Organisation und dem Umfeld identifiziert und stets, sowohl auf als auch neben dem Eis, alles für den Klub gegeben. Damit hatte er sich als eine der Identifikationsfiguren des Schwenninger Eishockeys der letzten Jahre etabliert“, heißt es von Seiten des Klubs.

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Tatsächlich hatte sich der Abschied aber angedeutet. Der gebürtige Freiburger musste sich im August vergangenen Jahres einer Knieoperation unterziehen, arbeitet hart an seinem Comeback und meldete sich Anfang Januar wieder fit. Allerdings durfte der ehemalige Kapitän zunächst nur ein Spiel absolvieren, musste anschließend zunächst mit einem Tribünenplatz vorlieb nehmen. Schon damals zeigte sich der Mann mit der Rückennummer 14 nicht gerade „glücklich mit der Situation“, wie er vor knapp zwei Wochen erklärte. Am vergangenen Wochenende lief er gegen Bremerhaven und in Berlin auf, machte dabei auch eine gute Figur. Es sollten seine beiden letzten Auftritte im Wild Wings-Trikot sein. Bereits am gestrigen Mittwoch trainierte Danner nicht mehr in der Helios Arena.

Stattdessen geht es für den sympathischen Profi nun zurück in die Heimat. Als 15-Jähriger hatte er beim EHC Freiburg seinen ersten Scorerpunkt bei den Senioren erzielt und ist damit bis heute Rekordhalter bei den Wölfen. Diese stehen derzeit in der Tabelle der DEL 2 auf Rang zwei, spielen eine richtig gute Saison und werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit direkt in die Playoffs einziehen. Und bekommen nun mit dem Rückkehrer eine Verstärkung. Der Sportliche Leiter des EHC Freiburg, Daniel Heinrizi, freute sich sichtlich über die Verpflichtung: „Wir freuen uns sehr, mit Simon einen unglaublich erfahrenen Spieler zu bekommen, der darauf brennt, wieder für seinen Heimatverein aufzulaufen“, so Heinrizi. „Er kommt als Führungsspieler zurück nach Freiburg.“

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Danner wird beim EHC diese Saison zu Ende spielen und hat auch bereits für die kommende Spielzeit einen Vertrag unterschrieben. Darüber hinaus bieten ihm die Wölfe auch eine berufliche Perspektive. „Wir haben uns vor dieser Saison bereits getroffen und über die weitere Zukunft gesprochen“, erklärt Heinrizi. „Unser Dank gilt aber natürlich auch den Schwenninger Wild Wings. Wir sind froh und dankbar, dass sie Simons Wunsch, schon jetzt nach Hause zu kommen, keine Steine in den Weg gelegt haben.“

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Für den Spieler selbst, dessen Familie seit vergangenem Sommer bereits wieder in Freiburg lebt, war es vor allem eine Entscheidung für die Zukunft. Und sicherlich auch für eine andere Art von Wertschätzung. So richtig viel davon hat man ihm am Neckarursprung zuletzt nicht mehr entgegengebracht. „Freiburg hatte schon vor einiger Zeit angefragt, aber ich habe mich schon noch ein oder zwei Jahre in der DEL gesehen“, meinte Danner. „Man hat mir aber in Schwenningen gesagt, dass man für die nächste Saison nicht mehr mit mir plant. Natürlich verstehe ich das bis zu einem gewissen Punkt, aber für mich ist der Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt die beste Option.“ Zumal sein Lebensmittelpunkt ohnehin im Breisgau lag. „Man gibt mir die Möglichkeit, in Freiburg in Zukunft auch als Trainer zu arbeiten“, fügt Danner an.

So verlässt der 19-fache Nationalspieler die DEL nach 663 Spielen. Sofern alle Formalitäten erledigt sind, wird Danner bereits am Freitag beim Heimspiel der Freiburger gegen die Heilbronner Falken für die Wölfe auflaufen.