Tina Fröhlich

Eishockey: Die Saison ist für die Wild Wings mit einer weiteren Niederlage zu Ende gegangen. Damit bleiben die Schwenninger Tabellenletzter nach der Hauptrunde. Zum Abschluss konnten die Schwäne aber die Mannheimer Adler in der SAP Arena allerdings noch mal richtig ärgern und verkauften sich bei der 2:4 (0:2, 1:0, 1:2)-Niederlage teuer.

Es waren denkwürdige Voraussetzungen für diese Partie, die für die Schwenninger in jedem Fall die letzte dieser Saison war. Es war aber auch für einige Akteure das letzte Spiel im Wild Wings-Trikot, unter anderem für Dustin Strahlmeier, Marcel Kurth und Mirko Sacher. Nicht mit dabei war Kai Herpich, der bereits am Freitag seine Karriere endgültig beendet hatte.

Aber auch für einen Mannheimer war es ein besonderes Spiel. Marcel Goc bestritt für die Adler seine letzte Hauptrundenpartie. Der jüngste der Goc-Brüder, die in Schwenningen das Eishockeyspielen gelernt haben, wird nach der Saison seine Schlittschuhe an den berühmten Nagel hängen.

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Auch die sportliche Ausgangslage war durchaus interessant. Für die Gastgeber ging es darum, Platz zwei zu verteidigen. Für die Schwenninger bestand noch die Möglichkeit, mit einem Sieg und bei einer gleichzeitigen Niederlage der Iserlohn Roosters den letzten Platz zu verlassen. Die Kurpfälzer aber machten von Beginn an klar, wer sein Ziel mit mehr Wucht zu verfolgen gedachte. So dauerte es nur knapp sechs Minuten bis zum 1:0, das Denis Reul mit einem schönen Schuss ins Kreuzeck herstellte.

Die Wild Wings konnten sich nur ganz langsam aus der Mannheimer Umklammerung befreien, kamen erst in den letzten Minuten des Startdrittels zu einigen gefährlichen Szenen vor Adler-Schlussmann Dennis Endras. Die Adler aber blieben die klar bessere Mannschaft und nutzten auch ihr erstes Powerplay zum 2:0 durch Ben Smith, der im Nachschuss erfolgreich war (19.). Ein standesgemäßes Zwischenergebnis angesichts des Schussverhältnisses von 25:5 für den Titelverteidiger.

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Das musste von Seiten der Schwenninger eindeutig besser werden, und das wurde es. Die Gäste kamen wesentlich griffiger aus der Kabine, zeigten eine andere Körpersprache. Prompt gelang der Anschlusstreffer. Nach einem Puckverlust der Mannheimer im eigenen Drittel reagierte Max Hadraschek am schnellsten. Er zog auf und davon und vollendete absolut sehenswert mit der Rückhand zum 2:1 (23.).

Mannheim brachte sich nun selbst aus dem Spiel und kassierte ordentlich Strafzeiten. Valentino Klos musste für zwei plus zwei Minuten sitzen, da er Boaz Bassen mit dem Stock im Gesicht traf. Der Schwenninger Youngster verschwand stark blutend in der Kabine, konnte aber später weitermachen. Die vierminütige Überzahl fand aber kaum statt. In dieser Phase zeigten die Wild Wings, warum sie Tabellenletzter sind.

Die „Krönung“ des Schwenninger Powerplays war ein Mannheimer Konter, den SERC-Verteidiger Christopher Fischer nur durch ein Foul unterbinden konnte, was einen Penalty nach sich zog. Mannheims Borna Rendulic trat an, verzögerte gekonnt und wollte schon jubeln, als Strahlmeier seinen Schoner ausfuhr und den Puck stoppte. Der Schwenninger Goalie konnte sich ein Grinsen anschließend nicht verkneifen. Die Adler blieben in der Folge feldüberlegen, waren aber längst nicht mehr so gefährlich, weshalb es mit dem knappen Spielstand in die zweite Pause ging.

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Das wollten die Hausherren im Schlussdrittel unbedingt noch ändern. Strahlmeier stand ziemlich im Mittelpunkt des Geschehens, hatte am Ende des Tages 55 Schüsse entschärft und eine Fangquote von 94,8 Prozent vorzuweisen. Das Tor aber schossen die Wild Wings. Aus heiterem Himmel traf Mike Blunden nach gut 50 Minuten zum 2:2.

Doch die Adler schlugen kurz vor Schluss zurück. Mit einer abgefälschten Bogenlampe musste sich Strahlmeier von Tomi Huhtala doch nochmal zum 3:2 überwinden lassen. Matthias Plachta stellte mit einem Schuss ins leere Tor den 4:2-Endstand her.

„Ich hätte mich gerne mit einem Sieg verabschiedet. Wir haben alles gegeben. Am Ende war es ein glücklicher Sieg für die Adler und für uns eine ärgerliche Niederlage. Warum wir gegen die Topteams immer gut gespielt haben und gegen die anderen nicht, wissen wir selbst nicht. Hätten wir das herausgefunden, wäre sicher vieles besser gelaufen. Vielleicht haben wir uns als Underdog leichter getan“, sagte Strahlmeier nach der Schlusssirene.

Trainerstimmen

Niklas Sundblad (Wild Wings): „ Die Leistung von Dustin Strahlmeier war der Grundd dafür, dass wir überhaupt so lang im Spiel waren. Im ersten Drittel war von uns kaum etwas zu sehen. Im zweiten Abschnitt sind wir ins Spiel zurückgekommen. Im letzten Drittel fiel der Ausgleich aus dem Nichts. Letztlich war es ein verdienter Sieg für Mannheim.“

Pavel Gross (Adler Mannheim): „Das war ein interessantes Spiel. Wir hatten mit einem unangenehmen Gegner gerechnet. Wir hätten eigentlich viel klarer führen müssen. Nach dem 2:2-Ausgleich hat meine Mannschaft nochmal Moral gezeigt.“

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